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Katarina
Guest
Ich habe nicht gesagt, dass es keinen Gott gibt. Ich vertrete die Ansicht, dass wir nicht wissen, ob es einen Gott gibt. Also sollten wir uns nicht nach Belieben einen Gott erschaffen und alles mögliche in ihn hineininterpretieren. Das halte ich für unzulässig. Physiologische Vorgänge sind aber keine Vorstellung, sondern eine Realität, die man nachweisen kann.
Was spricht dagegen, aus dieser allgemein formulierten "Soll- Soll nicht-Geschichte", "zulässig-unzulässig" ein: "mein Weg sieht einfach so oder so aus" zu machen? Es gibt so viele Wege. Warum ist denn jetzt ein anderer Weg, als der, den du beschreitest, "unzulässig"? Meinst du, weil die Menschen sich auf diesen "unzulässigen" Wegen ins Unglück stürzen, weil sie sämtliche Eigenverantwortung abgeben? Auch das, Opti, wäre dann nur eine Vor-Stellung, - Deine nämlich in dem konkreten Kontext. "Eigenverantwortung" oder "Fremdbestimmung", all`diese Dinge sind Vor-Stellungen. Auch die Vor-Stellung, nur wer das volle Selbstverantwortungsprinzip lebt, sei eher auf dem Weg zum Glück, ist nur eine Vor-Stellung. Das sind alles Denkkonzepte. Wer jenseits dieser Denkbegrenzungen lebt, der kann sowohl in Sklaverei als auch im absoluten Luxus innerlich völlig frei sein.
Übrigens, die Annahme, physiologische Vorgänge seien keine Vorstellung, sondern Realität, weil man sie nachweisen könne, ist natürlich - wie alles - auch richtig. Gleichzeitig aber hängen natürlich die Schlüsse, die man daraus zieht, davon ab, welche Vor-Stellungen man sich von "Realität" macht.
Ich denke, "sowohl als auch-Vorstellungen" (es gibt einen Gott - es gibt keinen Gott), sind ebenso unzulässig, wie "weder - noch-Vorstellungen" (es gibt weder einen Gott - noch gibt es keinen Gott). In diesem Punkt sind wir uns wahrscheinlich einig. Die einzige zulässige Ansicht besteht darin, dass wir erkennen müssen, dass wir keine Aussagen über die Gesetze der Erschaffung und Reglementierung des Universums machen können.
Ich steige noch nicht so ganz dahinter, wieso Du immer von (Un-)Zulässigkeit sprichst. Du sagst, wir sollen keine Aussagen über die Gesetze des Universums treffen. Die Aussage, es sei unzulässig, Aussagen über die Gesetze des Universum zu treffen, ist aber eine solche - in Deinen Augen - unzulässige Aussage. Konsequenterweise müßtest Du zu diesem Thema schweigen .
Das ist nicht nur die Erleuchtung, die ich erlangen möchte. Es ist die Erleuchtung, nach der jeder Mensch sich zutiefst in seinem Inneren sehnt. Aber um genau diese Frage kümmern sich die Menschen eigentlich am wenigsten. Anstatt sich intensiv damit auseinander zu setzen, hängen sehr viele Menschen der oberen Frage nach und flüchten sich zu Gott, weil sie von ihm Hilfe erwarten. Und schaut man sich das Leben der Heiligen und Erleuchteten einmal an, dann erkennt man, dass sie im Prinzip alle denselben Weg beschritten haben. Die vier wichtigsten Elemente in ihrem Leben waren:
1. Enthaltsamkeit
2. Kontemplation
3. Ethik
4. eine gesunde Lebensweise
Ob ich mich in die Vor-Stellung eines Gottes flüchte oder in die Vor-Stellung von Erleuchtung, das macht für mich überhaupt keinen Unterschied aus. Das sind einfach - scheinbar - unterschiedliche Wege auf der Suche nach dem inneren Frieden. Und solange man sucht, hat man einfach noch nicht gefunden.
Das was Du da zu den wichtigsten Elemten zu den Heiligen und Erleuchteten beschreibst, klingt genauso wenig attraktiv für mich, wie das Gegenteil, nämlich Völlerei, Sexsucht etc. Der Schlüssel liegt in der Mitte, im Jetzt, im Hier; nicht in der Zukunft, nicht in der Vergangenheit. Er liegt direkt hier und zwar jetzt.
Jedwede Vorschrift, jedwedes Gebot, jedes Soll zeigt mir, dass wir noch zwischen den Polen hin- und herschwingen. Das gelassene Ausblancieren aus der Mitte heraus, so dass die Waage weder nach rechts noch nach links kippt, da liegt der "Erleuchtungsschlüssel" oder wie auch immer man das nennen möchte, was die Menschen suchen.
Katarina