Habe noch nie etwas "erlebt"

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Was ist Seelenarbeit bitte?
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Ja, ok, dann nehme ich das mit dem netten Tonfall gleich wieder zurück. Sehe schon. Nenn es doch "Hilfe bei der persönlichen Entwicklung" - manchmal glaube ich, es geht fast immer nur um Wörter - und welches wem jetzt gerade passt.
Ihr kennt doch die Geschichte von "jenem höherem Wesen, das wir verehren" :)
 
Mamakoko
Und bei weitem (!!!!!!!!) nicht alle Waldorflehrer sind Antroposophen - genauso wenig wie an kirchlichen Schulen nur gläubige Christen arbeiten.
Und dann gibt es ja auch noch die, die nicht der anthroposophischen Gesellschaft angehören, also keine Anthroposophen sind, aber gerne R.Steiner lesen, Demeter-Bauer aus Überzeugung sind, oder aus Überzeugung nur Weleda/Wala-Produkte benutzen.

Warum unterrichtest du denn so gerne an der Waldorfschule und nimmst dafür Einnahme-Einbußen in Kauf? Was ist dort besser in deinen Augen und was trägst du selber dafür bei?

LGInti
 
Was ich an der Waldorfschule alles gut finde?

1. Keine Noten. Oder nur, wenn ich es für gut halte (was durchaus nicht selten der Fall ist).
2. Mehr Freiheit bei der Wahl der Unterrichtsinhalte. Ich unterrichte Englisch. An der Realschule sah das so aus: Wer rast am schnellsten durch das Lehrbuch (Wie? Du bist erst bei Unit 3? Du musst doch noch fertig werden bis Juni!)
3. Kein Reinpressen von sechs Klassenarbeiten in kurze Schuljahre.
4. Zeit, aktuelle Themen aufzugreifen.
5. Die Möglichkeit, bei 28°C im Schatten auch mal mit Schülern, die sich eh nicht mehr konzentrieren können, nach draußen zu gehen und so Zeit für Gespräche mit ihnen zu haben ohne vom Direktor blöd angemacht zu werden. (Und das ist wichtig, denn es Unterricht ist vor allem auch Beziehungsarbeit!)
6. Feste und Rituale als festen und wichtigen Bestandteil des Schuljahres. (Gibt Halt und Struktur.)
7. Kollegen, die Verständnis dafür haben, dass man nicht immer gut drauf ist, und einander wertschätzen. (Fast schon nervig, wie meine Kollegen sofort merken, wenn es mir mal schlecht geht :) - an der Realschule waren immer alle überrascht, wenn wieder eine wegen Burnout eine Auszeit nahm.)
8. Kein Direktor - Selbstverwaltung.
9. Fächer finden ihren Platz, die ich für sehr wertvoll halte: Werken, Gartenbau, Theater ... .
10. An der Waldorfschule ziehen die Lehrer nicht so über die Schüler her, wie das sonst in vielen deutschen Lehrerzimmern der Fall ist. Über die Schüler wird respektvoll geredet!

usw. usf.

Punkt 10 war der Hauptgrund, warum meine Kinder auch zur Waldorfschule gehen - auch wenn mein Sohn einen Klassenlehrer erwischt hat, der das nicht so ganz im Griff hat. Trotzdem: Dieser Lehrer fährt in den Sommerferien mit einigen Schülern aus der Klasse, die das gern wollten, mit dem Fahrrad über die Alpen. Frag mal einem Lehrer an der Regelschule, wie es für ihn ist, im Urlaub Schüler zu sehen. Die rennen schreiend davon - also viele, nicht alle natürlich.
 
Nur mal so am Rande: Waldorfschulen sind wesentlich besser als unser staatliches Verblödungssystem. Ja, Verblödungssystem. ;) Mein Schwager war an der Waldorfschule und dem gehts nun wesentlich besser als so manchem Abiturienten. Der hat auch ganz normal eine Ausbildung machen können etc. Also bitte nicht über Waldorfschulen falsch denken. Die machen da mehr als nur klischeehaft den Namen tanzen.

Ich habe Abitur gemacht an einem staatlichen Gymnasium. Und ehrlich gesagt wünsche ich mir, ich wäre an einer Waldorfschule gewesen. ich habe am Gymnasium nicht viel dessen gelernt, was ich im realen Leben wirklich bräuchte.

Aber nun Schluss mit OT. ^^
 
Ich finde eigentlich auch, dass meine Anfrage ausreichend beantwortet ist. Wie schließe ich einen Thread?
 
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Ok, wenn ich nämlich sehe, dass hier manche Threads über 10.000 Beiträge haben und über Jahre gehen. Da steigt doch keiner mehr durch.
 
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