Habe noch nie etwas "erlebt"

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Danke für deine warmen Worte. Wenn ich diese Dinge alle hätte, von denen du meinst, dass ich sie vielleicht schon habe, dann wäre ich sehr froh, aber ich merke Tag für Tag, dass ich wirklich nicht einmal eine einigermaßen gute Menschenkenntnis habe! Was Waldorflehrer angeht hast du da, glaube ich, ein kleines Vorurteil :)! Es gibt viele Gründe, dorthin zu gehen und ich bin eigentlich ganz normale Realschullehrerin.
 
Mamakoko schrieb:
Danke für deine warmen Worte. Wenn ich diese Dinge alle hätte, von denen du meinst, dass ich sie vielleicht schon habe, dann wäre ich sehr froh, aber ich merke Tag für Tag, dass ich wirklich nicht einmal eine einigermaßen gute Menschenkenntnis habe! Was Waldorflehrer angeht hast du da, glaube ich, ein kleines Vorurteil :)! Es gibt viele Gründe, dorthin zu gehen und ich bin eigentlich ganz normale Realschullehrerin.

Mag sein, dass ich bezüglich Waldorfschule ein gewisses ""Vorurteil"" habe. Ich gehe eigentlich generell davon aus, dass Lehrer ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen und Empathie besitzen (sollten). ;) Deine vorhandene oder auch nicht vorhandene Menschenkenntnis kann ich nicht beurteilen. Ich habe auch keine, glaube generell erstmal an das Gute im Menschen und bin dann oft auch mal ent-täuscht. Sei's drum, ich werde mich nicht mehr ändern, muss damit leben. ;)

Weisst du... es gibt auch Menschen, die ihr Licht unter den Scheffel stellen. :)

Ich kann deine Unsicherheit verstehen. Einerseits möchtest du, dass "was" da ist (laut deiner Aussage, du möchtest glauben, dass es mehr gibt), andererseits wischt du alles vom Tisch und wertest deine Begabungen (die du mit Sicherheit hast) ab. Spiritualität ist etwas, das man in erster Linie mit dem Herzen ergründen bzw. sich darauf einlassen sollte - und nicht mit dem Kopf erstmal alles wegwischen, aber gleichzeitig Beweise fordern.
 
Tja, meine Frage also: Stimmt was nicht mit mir? Merk ich nix, weil ich besser "auf dem Boden bleiben" sollte? Die Frage "ist das ganze Esoterik-Zeug nur ein Hirngespinst" muss ich in einem Esoterik-Forum ja nicht stellen, sie stellt sich mir aber durchaus immer mehr und mehr und mehr ...


Zumindest zum Teil ist es Hirngespinst. Oder nenne es Autosuggestion. Ich denke du kannst froh sein, dass du zu sowas wenig Neigung hast, es ist keine gute Sache, sich leicht in alles mögliche so reinsteigern zu können, dass man anfängt Dinge wahrzunehmen die einem nur der eigene Geist vorgaukelt. Es gibt genug "Esos" die auf sowas völlig austrippen und eigentlich ein Fall für den Psychiater sind.
 
Oje, ich hoffe, ich gerate nicht ins Schwafeln - kann gerade gar nicht einschlafen. Also: Das meine ich, dieses ganze mit dem Herzen fühlen und so. Das ist mir zu wenig Substanz.

Nehmen wir mal die Bibel und den ungläubigen Thomas, der nicht glauben wollte, dass Jesus auferstanden war, bis er vor ihm stand. Ich an Thomas Stelle hätte auf Halluzinationen getippt, hätte zwei drei Ärzte aufgesucht und dann gedacht, dass das mit der Auferstehung VIELLEICHT wahr ist. Ja, ich will Beweise.

Ich meine, wenn ich das Fenster aufmache und mir wird kalt, dann weiß ich, dass es kalt wird, denn vor mir haben sehr sehr viele Leute die gleiche Erfahrung gemacht, die Physik kann mir erklären, was Temperatur ist und die Biologie erklärt mir, wie das Gefühl von Kälte dann zustande kommt.

Nehme ich irgendeine Energie oder Erscheinung wahr, dann weiß ich bloß, dass einige Leute die gleiche Erfahrung gemacht haben. Physik und Biologie bieten ein paar vage Erklärungsversuch, die nicht wiederholbar sind. So weit mir bekannt ist, hat allenfalls die Neurologie bisher durch Stimulation bestimmter Gehirnregionen Menschen wiederholbar spirituelle Erfahrungen machen lassen.

Das mit dem "ich will glauben", war da vielleicht wirklich falsch formuliert. Ich will "wissen" - und zwar richtig, so mit Doppel-Blind-Versuch und allem drum und dran. Aber vor dem Wissen hätte ich gern auch noch ein paar Erfahrungen gemacht, die ich dann überprüfen könnte - sonst kann das mit dem Wissen nichts werden.

Ich bin sehr froh, dass wir das Zeitalter der Aufklärung hier in Europa hatten - sonst würden wir immer noch Frauen als Hexen verbrennen, nur weil die Kuh, die sie gestern angeguckt hat, heute eine Euterentzündung hat. Man muss ja nur mal drauf gucken, was in so manchen Gegenden der Welt abläuft, in denen es so ein Zeitalter nicht gab.

Natürlich wäre es arrogant zu denken, dass der Mensch alles wissen und beweisen kann! Aber zumindest versuchen sollten wir es, oder? Sonst ist es nicht weit bis zur Hexenverbrennung. (So manch ein Verschwörungstheoretiker würde den ein oder anderen Schularzt, Skeptiker etc. schon gern brennen sehen ;)

Ich wische meine Begabungen nicht vom Tisch. Ich denke meine Begabungen liegen in anderen Bereichen! Ich würde gern auch hier begabt sein und es hat mich natürlich super geschmeichelt, dass diese Leute mich für begabt hielten - aber sie konnten mir nicht sagen, woran sie ihre Überzeugung fest machten, dass ich diese Begabung hätte. Die hatten halt nur so ein Gefühl ...
 
Mamakoko schrieb:
Die hatten halt nur so ein Gefühl ...

Glaube ist Ego, Gefühl (Intuition - nicht Emotionen!) ist inneres Wissen. Vorausgesetzt, man hat gelernt damit umzugehen. Der Verstand mit seinem Ego gaukelt uns ständig irgendwas vor, braucht ständig Beweise für alles Mögliche - die er, wenn sie geliefert werden, wiederum nicht anerkennt und nach neuen Beweisen lechzt. Womit ich nicht gesagt haben will, dass der Verstand schlecht ist, im Gegenteil, er ist gut und wichtig. Aber eben auch die Intuition. Beides gleichermaßen zu verwenden ist ideal. Nur noch mit dem Kopf zu agieren, erzwingen zu wollen, kontrollieren zu wollen, funktioniert nicht mehr. Das kannst du vergessen.

Viele Menschen glauben, spirituell zu sein ist weiss Gott was Übernatürliches, Mystisches etc.pp.; trennen das reale Leben von ihrer Spiritualität anstatt beides zu vereinen.

Wenn du "brennende Dornenbuschen" (war mal ein Ausspruch von Christus) erzwingen willst, um deinem Verstandesego nach glauben zu können, wirst du immer das Gefühl haben, getrennt zu sein. Spiritualität ist nichts, wo man halt auch tätig sein kann oder will, sondern Spiritualität ist das Leben. Ganz einfach.

Mamakoko schrieb:
Nehme ich irgendeine Energie oder Erscheinung wahr, dann weiß ich bloß, dass einige Leute die gleiche Erfahrung gemacht haben.

Das ist nur am Anfang so, siehe oben. Spiritualität ist nichts, womit man sich eben mal beschäftigen kann oder auch nicht, so hobbymässig, das man irgendwie messen kann, Doppel-Blind-Studien und so, weil "wir" glauben ja nur das, was die Wissenschaft uns vorgibt, dass es richtig ist, nicht wahr? :D Spiritualität ist, den EIGENEN Weg zu finden und zu gehen - und nicht, sich an irgendwelche anderen Leute anzuhängen. Das ist bestenfalls für den Anfang, für die ersten Schritte.
 
Mamakoko
Dein letzter post bestätigt es mir, dass du zu sehr nach außen schaust. Erkenntnis entsteht IN dir. Und auch die Doppelblindstudien werden IN dir erkannt. Erkenntnis ist also etwas, was IN dir entsteht und nicht etwas, was IM AUSSEN existiert. Du schaust aber immer nur nach außen. Der Kern dessen, was Esoterik, Religion, Meditation, Rituale und Zeremonien, Aura-sehen etc. ausmacht, kannst du nicht im Außen finden, sondern nur IN dir. Dies ist absolut subjektiv, aber wahr - denn es ist eine Illusion, nur die Objekte als wahr und existent zu betrachten, du selbst als erfahrendes Subjekt bist der Ausgangspunkt für jede Erkenntnis.

Ich finde es gut, wenn du nüchtern und klar versuchst, alles zu ergründen und gerade Rudolf Steiner warnte immer wieder vor Phantastereien. Er sagte, man solle erst mal alles was die Naturwissenschaft herausgefunden hat sich aneignen und dann hinter die Kulissen schauen (den geistigen Raum erforschen). Dies aber geht nur IN deinem Inneren, also hör auf nach außen zu schauen um dort irgendwelche Elfen und Gespenster zu sehen. Sie warten nicht hinter dem nächsten Baum, sondern sie warten in deiner inneren Erkenntnisfähigkeit.

Wenn du schon an der Waldorfschule bist, kannst du ja mal was von Rudolf Steiner lesen.
In seinem Buch "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten" gibt er einige Anleitungen. Zum Beispiel hat er eine Übung zur Erkenntnis emotionaler Inhalte - wo man sich die Laute von Hunden und Katzen (oder auch anderer Tiere) anhört und versucht innerlich dazu eine passende Emotion zu spüren. Wer Katzen oder Hunde hat, weiß genau, welche Laute was bedeuten. Aber auch in der Natur kann man aufgrund der Laute bestimmte Dinge erfahren - z.B. höre ich an den Lauten bestimmter Vögel, ob mal wieder ein Greifvogel zu nahe an ein Nest anderer Vögel gekommen ist. Gerade jetzt im Frühling kann man das wieder oft hören.

Diese innere Wahrnehmung unter Berücksichtigung bestimmter "verborgener" Aussagen ist auch im Miteinander mit anderen Menschen von Vorteil. Auch bei anderen Menschen kannst du im Ausdruck ihrer Mimik, Sprache, Bewegung, etc. "verborgene" Energien wahrnehmen, die den inneren Zustand des anderen Menschen betreffen und wenn du dann noch Ahnung von Physiologie/Pathologie und Psychologie hast, kannst du auch Diagnosen stellen.


LGInti
 
Zuletzt bearbeitet:
Glaube ist Ego, Gefühl (Intuition - nicht Emotionen!) ist inneres Wissen. Vorausgesetzt, man hat gelernt damit umzugehen. Der Verstand mit seinem Ego gaukelt uns ständig irgendwas vor, braucht ständig Beweise für alles Mögliche - die er, wenn sie geliefert werden, wiederum nicht anerkennt und nach neuen Beweisen lechzt.

Bisher habe ich gelesen/ gehört usw. dass man nur durch ganz viel Meditation usw. man dann unterscheiden kann, was als Gefühl oder Vorstellung vom Ego kommt und was wirklich "ernst" zu nehmen ist. Tja, ich bin ein recht ungeduldiger Mensch ...

Mal abgesehen davon gefällt mir häufig nicht, wie das arme Ego gemobbt wird. Dass Ego ermöglicht uns doch erst, uns zu entwickeln und uns in der Welt zurecht zu finden. Aber du hast schon recht mit dem "Beweise nicht anerkennen und nach neuen lechzen". Von seiner vorgefassten Meinung lässt sich keiner so leicht abbringen. Und ich merke ja auch, dass ich immer nach dem ultimativem Beweis lechze. Das wäre für mich z.B., wenn ich nicht nur anerkenne, das andere Menschen tatsächlich etwas erlebt und erfahren habe, dass nach gängiger heutiger Wissenschaft nicht erklärbar ist, sondern wenn ich selbst (und nicht nur einmalig!) so etwas erlebe. Das mit dem Dornbusch ist ja hübsch, kannte ich noch nicht. Sieh an, aber die Bibel ist ja voll von Geschichten, von Menschen, die Beweise forderten und Schwups kam ein Zeichen (Dornbusch usw.). Warum funktioniert das nicht bei mir?

Und natürlich, das mit der Wissenschaft ist auch nicht der einzig wahre Weg. Ich habe mal gehört, dass es eine Studie gegeben hat, die gezeigt hat, dass Studien immer das Ergebnis liefern, dass die Durchführenden erwarten. Aber vielleicht stimmt die nicht, weil die Durchführenden genau das erwartet haben :)

Ok, vielleicht liegt meine jetzige Frage wirklich an meiner neuen Umgebung und einigen Menschen, denen ich begegne und die mir dann doch reichlich abgehoben erscheinen. (Zitat: "Ich ziehe dem jetzt immer rote Socken an, damit er mehr geerdet ist und in der Schule besser wird." - oder der Klassiker: "Jetzt kommen ja so viele alte Muster hoch, weil die Erde ja gerade bla bla bla bal.)
 
Ja, Inti, du hast ja auch Recht --- es ist nur so "zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust" Und heute nacht (habe den Post ja so um 1 Uhr geschrieben) kamen in mir mal wieder die Prägungen meiner Kindheit hoch. Heute morgen schwanke ich schon wieder mehr in die andere Richtung

Wenn ich Steiner lese werde ich immer ganz aggressiv, weil er sich so verschwurbelt ausdrückt. Ich weiß, das war Absicht, damit man sich damit auch wirklich beschäftigt und nicht nur konsumiert ... Ich habe das Buch natürlich und schon das ein oder andere versucht, bin aber zu ungeduldig, geht mir alles zu langsam.
 
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Mamakoko schrieb:
Bisher habe ich gelesen/ gehört usw. dass man nur durch ganz viel Meditation usw. man dann unterscheiden kann, was als Gefühl oder Vorstellung vom Ego kommt und was wirklich "ernst" zu nehmen ist.

Man kann es auch ohne (viel) Meditation lernen. Voraussetzung ist allerdings, dass man bereit ist sich darauf einzulassen, dass es neben dem Ego auch noch etwas anderes gibt und völlig wertfrei sich selbst beobachtet. Sonst kann man gar nix lernen. ;)

Mamakoko schrieb:
Mal abgesehen davon gefällt mir häufig nicht, wie das arme Ego gemobbt wird. Dass Ego ermöglicht uns doch erst, uns zu entwickeln und uns in der Welt zurecht zu finden.

Das Ego wird gar nicht gemobbt, und es ist auch nicht arm. In unserer Welt wird dem Ego schlicht viel zu viel Bedeutung beigemessen, und es macht Sinn, das Ego auch mal beiseite zu stellen.

Mamakoko schrieb:
Warum funktioniert das nicht bei mir?

Ich stehe mittlerweile der Bibel sehr kritisch gegenüber. Wer beweist dir, ob die Beweise tatsächlich gegeben wurden? Falls ich das überhaupt glaube, kann ich mir höchstens vorstellen, dass dies am Beginn war, wo man erst damit anfing, Spiritualität zu erkennen, zu lernen. Heute hat jeder genügend Möglichkeiten seine Wahrnehmungen zu überprüfen. Kommt halt drauf an, wem man mehr Glauben schenkt, dem Verstand bzw. der Wissenschaft, oder dem, was er in seinem Innersten wahrnimmt.

Mamakoko schrieb:
Ok, vielleicht liegt meine jetzige Frage wirklich an meiner neuen Umgebung und einigen Menschen, denen ich begegne und die mir dann doch reichlich abgehoben erscheinen. (Zitat: "Ich ziehe dem jetzt immer rote Socken an, damit er mehr geerdet ist und in der Schule besser wird." - oder der Klassiker: "Jetzt kommen ja so viele alte Muster hoch, weil die Erde ja gerade bla bla bla bal.)

Kann man glauben, muss man nicht. Ist doch jedem seine Sache.

geht mir alles zu langsam.

Puch 500 will Porsche spielen? :D
 
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