Gute Erziehung "schlecht"?

Ich denke das hier hat mir schon geholfen, und ich werde mein Kind etwas umerziehen.

Darf dein Kind auch mal sein wie es selbst möchte? Oder folgt es strikt irgendwelchen Anweisungen?

Hab auch so ein bisschen den/einen Marionetten-Gedanken beim Lesen hier ... ;)
Und befürchte eher dass genau das noch ein Problem werden kann/wird.

Eine gewisse Unbiegsamkeit/Starre im Kopf macht das Leben auch nicht immer unbedingt leichter oder einfacher.
 
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Ich denke das hier hat mir schon geholfen, und ich werde mein Kind etwas umerziehen. Das dient zwar nicht einer besseren Welt, aber wird meinem Kind helfen zurechtzukommen! Danke euch ...

Umerziehen? - glaub ich nicht, dass das der Weg ist. Man kann auch zuviel ziehen! von einer Vorstellung davon, was dein Kind jetzt lernen muss, und was es nicht tun soll, damit ihm geholfen ist, würde ich dringend abraten.

Das Beste wäre meiner Meinung nach, Vertrauen in das Kind zu setzen, dass es ein Selbstbewusstsein hat und selbst Wege finden kann. Natürlich indem man als Erwachsener da ist für es und ihm das Gefühl von Rückhalt vermittelt.




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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich suche nach Hilfestellungen wie man das macht? Vermutlich ist es schwer ein 12jähriges Kind noch auf einen etwas anderen Pfad zu bringen?

Nein mein lieber es ist nie zu spät!!!

Die Frage der man vielleicht einmal nachgehen sollte ist doch... Was ist Erziehung?

Erziehung ist Prägung!

Das ist dass was wir im laufe des Lebens überall mitnehmen. Die Eltern leisten einfach einen großen Teil der Entwicklung des Kindes. Später sind es Freunde, Medien, Kollegen usw. Überall lernen wir etwas dazu, was wir zu unserem Charakter dazu setzen.

Ich habe zb. vor kurzem einen 39 jährigen Mann kennengelernt, dem ich gerade hilfreiche Tipps zum kennenlernen einer Frau mit auf den Weg gebe :love2: Man sollte ja meinen, dass ein gestandener erwachsener Mann das schon selbst wüsste. Aber der Mann lebte eingekehrt in sich selbst und verfiel mit der Zeit immer tiefer in sein selbstgegrabenes Loch, aus dem er einfach alleine nicht wieder rauskommt. Er hat jahrelang vergessen wie man lebt und ganz viele Erfahrungen nicht mitgemacht.

Demnach ist es einfach egal wie alt man ist um noch etwas dazu zu lernen ;)

HerrSanncer schrieb:
Oder ein Kind ist mit meinem "befreundet", monatelang. Dann endet die Beziehung aus irgendwelchen Gründen und dieses Kind deutet meins nun als "Feind", fängt an schlecht zu reden, verbreitet Lügen usw. Das ist alles neu, und liegt vermutlich an der Zeit in welcher wir leben. Ein Lehrer meinte, es sei ein gesellschaftliches Phänomen, aber sie könnten nicht auch noch den Erziehungsauftrag der Eltern übernehmen
Das ist nicht neu! Das war schon zu meiner Schulzeit so und sicher auch davor.

Du scheinst anscheinend wohl behütet aufgewachsen zu sein und das gibst du nun in deiner Erziehung weiter. Alleine in den Nachrichten kannst du doch schön mitverfolgen, wie die Menschen und auch Jugendliche sich verhalten. Sehr unschön, was man dort sieht.

Eins meiner Kinder, ist auch 11. Daheim sind meine Kinder sowas von lieb und höflich :) Draußen, werden schimpfwörter.... die sanften davon sag ich mal ;) werden benutzt um mitzuhalten. Das ist der lauf der Dinge. Von Gewalt und frechem Mundwerk gegenüber anderen halte ich absolut garnichts. Aber.... um sich zur Wehr zu setzen, sollten sie das auch nutzen. Der "Schwache" hat in unserer Gesellschaft einfach keinen Vorteil!

Bevor du Herr Sanncer versuchst, deinem Kind irgendwas einzutrichtern. Solltest du auch erstmal bei dir anfangen. Nicht böse gemeint, aber auch du scheinst einiges von der Gesellschaft ausgeblendet zu haben. Ihr werdet beide nun voneinander lernen :)



Lg Venus
 
Schwieriges Thema!

Doch das Phänomen ist nicht Neu!
Das einzig neue ist, das Erwachsene nicht mehr wissen wie damit umzugehen ist!
Die Gruppendynamik der Kinder besteht noch, weil diese natürlich ist in einem Gesellschaftlichen Zusammenleben.
Die Gruppendynamik der Erwachsenen fehlt jedoch gänzlich, weil die Moral heute anderst ligt! Es heisst nicht mehr unser zusammenleben, sondern mein Leben und meine Umwelten!
DAS ist der springende Punkt was den Menschen nichts ''angeht'' beachtet er nicht!
Früher war das anderest, es wurde an Vernunft und gute Sitten appeliert!

DEIN Kind wird den richtigen Weg schon finden! Unterstütze es und berate es, mit genau den Werten die du ihm beigebracht hast! 1. Kannst du es nun nicht mehr Umerziehen, weil es bereits zu einem Charakter geworden ist.
2. Wen du jetzt alles über den Haufen wirfst, wird dein Kind dich nicht verstehen...
Du lernst es sich auf Biegen und Brechen sich der Gesellschaft anzupassen und zu unterwerfen. Damit wird es funktionieren und evt erfolgreich werden, jedoch wird es nicht sein und leben wie es will und empfindet! Freu dich dann mal auf die schwierige Phase wen es 16,17,18,etc ist!
3. Du kannst nicht für dein Kind leben, es muss es selber tun.
Du leidest sicherlich viel mehr als das Kind, in ein paar Jahren ist das vorbei! Die fiessen beliebten Kinder sind dann entweder Intelligenter, Verbittert, auf Drogen oder sonst irgendwie geschädigt! Es wird sich alles ergeben, vertrau darauf und auf dein Kind es wird es meistern.

Entwicklungsphasen
Wie sehr Sie Ihr Kind auch zu schützen versuchen, Sie können es immer weniger. In dieser Phase müssen Sie lernen, schrittweise die Verantwortung an ihr Kind abzugeben.
Dies ist bestimmt nicht leicht zu akzeptieren. Sowie das Kind lernen muss, selbständig zu werden, müssen Sie lernen, sich rauszuhalten, das Kind laufen zu lassen. Der Schritt von der behüteten Welt der Familie in das selbstständige Leben des Erwachsenen birgt immer Risiken, auch für glückliche, selbstbewusste und gefestigte Jugendliche.
Ihr Kind entwickelt eigene Lebensbereiche, die Ihnen verschlossen bleiben, in denen Sie ihm wenig oder gar keinen Schutz geben können.
 
Also ich kann es zwar verstehen, wie Du dahin kommst, aber finde es grundfalsch meine eigene Erziehung an meinem eigenen Kind der Nichterziehung meiner Umgebung anzupassen. Vielleicht findest Du mittelfristig ja eine andere Umgebung. Schulen gibt es ja vielleicht auch mehrere in der Umgebung.

Ansonsten, denke ich, würde ich meinem Kind wohl versuchen, seine Fragen möglichst gut zu beantworten (Gott was ein Satzbau, lach). Das Kind muß ja Verständnis bekommen für das Sozialverhalten der Kinder, die sich schlecht benehmen und begreifen, warum sie das so tun müssen. Wenn es die Kinder besser versteht kann es vielleicht auch besser eigene Verhaltensstrategien entwickeln.

lg
 
Was soll es denn bringen, wenn du dein Kind nun dazu erziehst, selbst zu mobben, Schimpfwörter zu gebrauchen, ungut zu sein zu anderen? Nur damit es "mithalten" kann und sich nicht ausgeschlossen fühlt? Ist also der Sinn "wenn alle mies sind, mach ich mit, damit ich nicht da stehe wie der letzte Depp"?

Sehe ich nicht so.

Ich selbst wurde immer sehr "gut" erzogen. War immer sehr friedliebend. Meine Eltern vermittelten mir, schade niemandem, wenn du es vermeiden kannst. Deine Freiheit endet dort, wo die des Anderen beginnt. Was du nicht willst, was man dir tu, das füge keinem anderen zu. Sprich: ich lernte, Grenzen anderer Menschen zu wahren, niemanden absichtlich zu verletzen, Konflikte friedlich zu lösen.

Dann kam ich in den Kindergarten und später in die Schule. Ohne einen bösen Gedanken zu hegen. Und wurde konfrontiert damit, dass das nicht für jeden gilt. Ich habe in meiner Schulzeit lange lange gelitten, war das perfekte "Opfer", wurde gemobbt, ausgegrenzt. Mein Selbstwert hat extrem gelitten in dieser Zeit und leider waren meine Eltern nicht in der Lage, mich zu "rüsten". Aber ich bin heute heileheilefroh, dass ich kein Ungustl geworden bin. Das ich beibehalten habe, was mir vorgelebt wurde im Elternhaus. Das ich nicht zum Popoloch mutierte. Und das ich heute, als erwachsener Mensch, jederzeit hinter meinem Verhalten stehen kann und viele viele Menschen traf und treffe, die genau das was ich bin, zutiefst schätzen.

Natürlich sollte dein Kind auch in der Lage sein, sich durchzusetzen, die eigenen Grenzen zu wahren, sich nicht unterbuttern lassen. Aber der Schlüssel wäre für mich, seinen Selbstwert zu stärken, ihm zu vermitteln, die Welt besteht nicht nur aus Lug und Kräftemessen und das es durchaus seinen Standpunkt vertreten kann, ohne "mitzuspielen" bei dem Mist. Es ist sicherlich schwierig, klar. Aber das Kind nun anzuhalten, sich ebenfalls zu gebärden wie die berühmte offene Hose - das scheint mir langfristig kein sinnvoller Weg.
 
Ich möche noch ein bisschen über Gefühle schreiben. Und zwar ist nicht jedem klar, der es nicht erfahren hat oder theoretisch erlernt, welche Gefühle eigentlich in einem (Kind) stattfinden, wenn es in anti- oder asoziale Verhältnisse gerät und dies so als eigenen Sozialverhalten nicht kennt. Und zwar schämt es sich. Scham ist ein Gefühl des Bloßgestelltseins, und das Kind schämt sich für das Verhalten der anderen Kinder. Das Verhalten stellt die anderen Kinder ja bloß: als schlecht erzogen. Als ein Kind, das laufend etwas tut, das man nicht darf.

Was auch geschehen kann ist Ekel. Und zwar Ekel vor den abstossenden Verhaltensweisen sowie vor abstossendem Sprachgebrauch. Man will nicht Teil von so etwas sein. Die Aufgabe der Eltern ist, die Kinder darin zu bestärken, daß sie auch nicht Teil der Gruppe von Kindern sind, die sich schlecht verhalten. Sondern daß sie Teil einer Gruppe von Kindern sind, die sich gut und richtig verhalten.
Wenn es natürlich kaum Kinder gibt, die sich gut verhalten, dann kann das Kind sich nicht von den sich schlecht verhaltenden Kindern abgrenzen. Dann ist ein Schulwechsel oder ein Klassenwechsel angesagt.

Ich würde also diese Gefühle der Scham und des Ekels mal ansprechen, wenn Dein Kind es nicht von selber tut. Das Kind sollte sich besser darüber bewusst sein, daß es sich für das Verhalten anderer nicht zu schämen braucht.
 
Vielleicht kann man auch ein Gegengewicht in der Freizeit setzen, z.B. in einem Sportverein. Dort herrscht ja doch meist eine gute Stimmung und das soziale Miteinander ist auch über gesellschaftliche Schichten hinweg angemessen. Da kann das Kind Toleranz lernen, und das ist doch wohl eines der wichtigsten Dinge, die man als Mensch lernen sollte.
 
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Ich möche noch ein bisschen über Gefühle schreiben. Und zwar ist nicht jedem klar, der es nicht erfahren hat oder theoretisch erlernt, welche Gefühle eigentlich in einem (Kind) stattfinden, wenn es in anti- oder asoziale Verhältnisse gerät und dies so als eigenen Sozialverhalten nicht kennt. Und zwar schämt es sich. Scham ist ein Gefühl des Bloßgestelltseins, und das Kind schämt sich für das Verhalten der anderen Kinder. Das Verhalten stellt die anderen Kinder ja bloß: als schlecht erzogen. Als ein Kind, das laufend etwas tut, das man nicht darf.

Was auch geschehen kann ist Ekel. Und zwar Ekel vor den abstossenden Verhaltensweisen sowie vor abstossendem Sprachgebrauch. Man will nicht Teil von so etwas sein. Die Aufgabe der Eltern ist, die Kinder darin zu bestärken, daß sie auch nicht Teil der Gruppe von Kindern sind, die sich schlecht verhalten. Sondern daß sie Teil einer Gruppe von Kindern sind, die sich gut und richtig verhalten.
Wenn es natürlich kaum Kinder gibt, die sich gut verhalten, dann kann das Kind sich nicht von den sich schlecht verhaltenden Kindern abgrenzen. Dann ist ein Schulwechsel oder ein Klassenwechsel angesagt.

Ich würde also diese Gefühle der Scham und des Ekels mal ansprechen, wenn Dein Kind es nicht von selber tut. Das Kind sollte sich besser darüber bewusst sein, daß es sich für das Verhalten anderer nicht zu schämen braucht.

Wunderbar!

Nur eins noch als Ergänzung: das Kind kann das erst lernen, sobald das logische Denkvermögen komplett ausgebildet ist. Dann aber wird es eigenständig Strategien entwickeln, damit umzugehen.
 
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