Meine Gedanken zum Thema.
Mir kommt es falsch vor, die eigene Entwicklung an einem anderen Menschen und seiner "Lehre" festzumachen.
An sich geben Lehrer Wissen weiter, nichts sonst. Das normale Wissen ist Faktenwissen, das sich ein Mensch ungeachtet seines Charakters oder seiner Lebensweise aneignen und auch weitergeben kann.
Ueberspitzt gesagt kann ein korrupter Mensch, ein Krimineller, auch ein Kinderschaender das Wissen um die Quantenphysik weitergeben, also ein ausgezeichneter Professor sein. Seine Person bleibt in jedem Fall aussen vor.
Anders sehe ich das bei den sogenannten "Gurus", die Menschen um sich sammeln, um sie auf einen bestimmten Weg zu fuehren.
Voraussetzung ist, dass der Guru selber auf diesem Weg Erfahrungen machte, die ueber das dreidimensionale Wissen hinausgehen. Er wurde irgendwie verwandelt, besonders, anders. Dieses sein "Wissen" bildet also, anders als beim Professor fuer Quantenphysik, mit ihm selber eine Einheit.
Das strahlt er aus, und er kann dadurch ein Vorbild sein, jemand, der Hoffnung und Orientierung gibt.
Ich weiss auch nicht genau, was Sai Baba z.B. lehrt, aber das, was ich ueber ihn las, was Menschen aussagten, die zum Teil jahrelang mit ihm zusammen gearbeitet und ihn aus naechster Naehe gekannt haben, stoesst mich ab.
Es ist nicht die Tatsache, dass er homosexuell ist, das ist unwichtig, aber dass er sich offenbar staendig maennlicher Schueler, jung und alt, bedient, um seine eigenen sexuellen Beduerfnisse zu befriedigen und dies als spirituelle Handlungen verkauft, laesst mich ihn ablehnen.
Etwas anderes waere es, er fragte die Schueler, ob sie ihm persoenlich helfen wollten, sich sexuell auszuleben. Das waere insofern okay, als Erwachsene das allgemein tun und auch ein Guru einen Koerper und Beduerfnisse hat.
So, wie er aber vorgeht, manipuliert er Menschen und benutzt sie fuer seine eigenen Zwecke unter dem Deckmaentelchen der Spiritualitaet, und das kann ja wohl kaum richtig sein!
Auch diese Materialisierungstricks sind erbaermlich.
Gut, ich war nicht dabei, aber ich war auch beim Holocaust nicht dabei und lehne ihn trotzdem ab!
Die Frage ist nun, ob wir ueberhaupt Lehrer brauchen, wenn es um spirituelle Weiterentwicklung geht.
Ich denke, andere Menschen koennen uns schon auf die Spruenge helfen, und wenn jemand ein Stueck weiter am Goettlichen dran ist als ich, spuere ich das, und es kann mich oeffnen und auch ein Stueck weiterbringen.
Wobei ein guter Lehrer meiner Ansicht nach niemals nur einen einzigen Weg als den wahren verkuendet. Er sollte Hilfestellung zur Weiterentwicklung geben.
Viele Menschen sehnen sich offenbar danach, die Verantwortung fuer ihr Leben in die Haende eines kompetenten Meisters zu legen, und das kann es auch nicht sein.
Wir sind doch keine Marionetten!
Hier wurde auch die Allgemeingueltigkeit angesprochen.
Etwas Allgemeingueltiges koennte ich nur ueber Meditation sagen:
Das sich Hinwenden nach innen, das uns "andere" Quellen erschliesst, bringt jeden Menschen weiter.
Das geht durchaus allein, aber ich habe festgestellt, dass es schoen ist, nicht immer dabei allein zu sein.
Wenn sich eine Gruppe Menschen zusammentut, um gemeinsam zu meditieren oder Yoga zu machen (zum Beispiel), sich an den Haenden fasst und in die Augen schaut, dann kann sich eine Energie entwickeln und eine Atmosphaere, die man durchaus mit "goettlich" bezeichnen koennte.
Dann geschieht oft etwas, was allein mit sich selber nicht so leicht ist.
Darin liegt oft das Geheimnis eines Gurus begruendet, glaube ich!
Er vermag es, Menschen um sich zu versammeln und Gruppenenergie zu erzeugen.
Eigentlich koennte das jeder von uns auch, warum nicht?
Man koennte sich regelmaessig treffen und zusammen meditieren. Anschliessend koennte man ueber Spirituelles sprechen und sich gegenseitig Fragen beantworten, wie es hier auch gemacht wird.
Einen Lehrer brauchte man nicht. Das koennte informell sein, es koennte auch abwechselnd jeder mal Gastgeber und vielleicht "Themenvorgeber" sein.
Ich hatte vor Jahren mal einen Reiki-Kreis, der aehnlich funktionierte.
Das war sehr schoen, vor allem, weil Koerper und Seele gleichermassen angesprochen wurden.
Reiki fliesst ja ueber Koerperkontakt, und wir haben uns alle auch immer umarmt. Dabei flossen oft Traenen, es war gut.
Leider loeste der Kreis sich auf, weil Leute wegzogen oder ueberhaupt weitergingen.
Es ist ja alles Entwicklung und nichts besteht fuer immer.
Bijoux