In der Gedankenleere denkt man ja auch vermutlich nicht daran, dass man keine Gedanken hat. Sonst wäre es ja keine Leere sondern nur die fokussierende Konzentration auf einen bestimmten, selektiv ausgewählten Gedanken oder auf ein Mantra, Yantra, Asana oder was auch immer, unter Ausschluss aller sonstigen störenden gedanklich interpretierbaren Anschauungen.
Und in dem Castaneda-Spruch sind für meinen Geschmack eben jede Menge suggestive Benennungen drin, die das Bewusstsein in eine bestimmte Richtung lenken. (Aha, ich bin also einer Kraft ausgeliefert, die mein Schicksal regiert und ich soll deshalb einen Adler austricksen WOLLEN, um frei sein zu können und um happy-end-mäßig von dieser unheimlichen Macht befreit zu werden!?)
Da bleibt meiner Ansicht nach nicht wirklich viel Platz, um mich wirklich überraschen lassen zu können, was denn da wirklich aus zuvor Unbewusstem ins erkennende Bewusstsein strömen könnte.
Das klingt für mich mehr nach autogenem Training oder einer Hypnose Sitzung oder eben Schamanischen Reise etc.
Kristen meinte aber meinem Verständnis nach ganz etwas anderes.
Ich glaub, es ging einfach nur darum, seiner selbst (beobachtend) im Alltag besser gewahr werden zu können, und weniger oft auf (routiniert unbewusst abgerufene) Automatik zu schalten. Eine der, wie ich allerdings ebenfalls finde, schwersten Übungen überhaupt.
Geht mir jedenfalls oft so, dass ich z.B. denke, upps, bist ja schon an der nächsten Ecke. Wobei ich den Weg dorthin, geschweige denn meine einzelnen Schritte kaum noch gedanklich rekonstruieren kann. Mein Hirn meint dann wohl: Du bist die Strecke doch schon 1000mal gelatscht, wenn da plötzlich überraschend ein Loch im Boden aufgetaucht wäre, hätte ich mich schon rechtzeitig für Dich eingeschaltet.