grundsätzlich - jetzt -so

Jovannah

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2. November 2005
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Grundsätzlich ist mir das "am Leben sein" meiner Tochter wichtiger, als meins.
Sprich: wenn es Leben gegen Leben ginge und es gäbe tatsächlich keine Alternative, meine ich, würde ich ihres wählen. Meines hin-geben.

Im Alltag sehe ich das anders. Da geht es nicht Leben gegen Leben. Da geht es für mich um Leben mit Leben.
Da geht es um ich und du.

Da lebe ich für mich und bin für meine Tochter da. Wenn sie eine Mama möchte, die gut für sie da sein kann.....wird sie der Mama auch den Raum lassen müssen, um auch für sich selbst gut sorgen zu können.

Grundsätzlich möchte ich dem Nachbarskind helfen, wenn es Schulschwierigkeiten hat. Grundsätzlich möchte ich der Freundin beim Umzug helfen. Grundsätzlich möchte ich Menschen helfen, die am Hungern sind oder sonstwie von Gewalt, Gefahr, bedroht. Grunsätzlich möchte ich helfen, dass Natur bedeutet, genug Lebensraum für eine Artenvielfalt zu erhalten.
Grundsätzlich möchte ich in einer Wohnung leben, die ausreichend sauber ist und liebevoll gestaltet. Grundsätzlich möchte ich ein offenes Ohr haben, wenn jemand sich mit Sorgen an mich wendet. Grundsätzlich möchte ich Zeit für meine Partnerschaft haben. Grundsätzlich möchte ich mit meiner Tochter spielen und kuscheln. Grundsätzlich ..............

Und eine "starre Prioritätenliste" ist wohl nur bedingt hilfreich....mir zumindest.
Zuerst kommt....dann kommt.....

Hängt irgendwie so sehr davon ab, welche Bereiche ich gerade als ausreichend gefüllt sehe, mehr gefüllt...wo ich schon Mangel spüre in mir....

Und dann kommt eine Bitte, die ich als grundsätzlich "gerechtfertigt" betrachte.
Klar, grundsätzlich will ich ja.

Was ich lange übersehen habe...KANN ich JETZT und SO auch ausreichend GUT ???????
Ich merke, da gibts noch vieles zu lernen für mich.

und zum SO........

Grundsätzlich möchte ich helfen, wenn Menschen hungern.
Gehört dazu nicht auch der Satz: "Hey, ich hab aber Angst....wenn ihr immer mehr werdet, wie sollen wir euch da ausreichend helfen können ? Wärs nicht gscheiter, eine Art Geburtenkontrolle ein zu führen, damit wir alle gemeinsam den Ist-Stand mal verbessern können ?"
Der Helfer braucht Hilfe von dem, der Hilfe braucht gerade.

Vielleicht kommt dann: " wir haben aber kein Geld für so eine Geburtenkontrolle. Ausserdem geht das gegen die Religion. Ausserdem sind Kinder unsere Altersvorsorge."

ahm....aha. Was braucht ihr also wieder, damit unsere Angst, nicht ausreichend helfen zu können gedämmt werden kann....auch durch eure Hilfe ?
Wie können wir euch helfen, damit ihr uns helft, euch zu helfen ?

Grundsätzlich schaut es so aus, als brauchtest du mein Verständnis. Grundsätzlich hast du das auch, die Bereitschaft dazu.

Grundsätzlich brauche auch ich dein Verständnis. Dass ich vielleicht jetzt und so nicht gut kann.
Dass ich vielleicht auch deine Hilfe brauche, um dir (und mir) helfen zu können.

Ohne deine Hilfe kann ich dir/mir nicht gut helfen. Bitte hilf mir dabei.

:) Jo
 
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achja, was noch fehlt...was will ich da mit dem Thema ?

ich hab wohl eines "Zipfel des Ganzen" in mir erwischt....merke, das ist wichtig für mich. Und auch, dass da noch mehr ist....zum Thema.
Lass mich überraschen, was da kommt aus anderen inneren Welten, ...ähnliches, ganz anderes...was auch immer.

Statements, Gedanken und Meinungen dazu, weiter laufend...sind sehr willkommen....

:) Jo
 
Dieses Zerreissen um allem gerechtwerden zu können kenne ich zur Genüge. Ich stosse sehr oft an meine Grenzen dabei.

Man kann nicht allen helfen. Das habe ich eingesehen. Ich bin bereit Hilfe anzunehmen, meine Bescheidenheit oder auch manchmal Stolz abzulegen und Schwächen anzunehmen.

Ich habe gemerkt, dass es Bereiche gibt wo ich wirklich helfen kann und dort tu ich es auch. Aber das merkt man dann auch irgendwie.
Vielleicht ist es Bestimmung.

Prioritäten setze ich der Situation entsprechend, oft intuitiv.

Meine Kinder sind mir anvertraut, ich bin mir dieser Verantwortung bewusst, aber trotzdem bin ich ICH.
 
Hallo Jovannah,

ich bin mir nicht sicher, was dieses Statement von Dir bedeuten soll. Klingt mir ganz nach Opfer bringen und Helfersyndrom ausleben. Aber ob das unbedingt gut für Dein Kind ist? Kinder müssen geliebt werden, aber frei im Geiste aufwachsen. Wenn man seine Kinder wirklich liebt, sollte man beizeiten daran denken, sie in die Freiheit zu entlassen.
Ich kenne genügend Mütter, die immense Anstrengungen und Verrenkungen unternehmen, um den Allschutzgott für ihre Kinder zu spielen. Und das Resultat ist, daß diese Kinder verunsichert in ein Leben entlassen werden, wo sie nicht richtig Fuß fassen können, da ihnen immer suggestiert wurde, daß die Welt da draussen kalt und böse ist und nur bei Mutti gibt es Schutz und Geborgenheit.
In meiner Bekanntschaft ist eine "solche" Mutter. Ihre Liebe drückt sie nun so aus, daß immer das Gekocht wird, was ihr Sohnemann essen möchte. Und das sind Pommes, Pommes, Pommes.... . Der Junge ist 15 Jahre alt und wiegt 130 kg!!
Wir hatten dieses Kind mal mit in den Urlaub genommen, haben uns aber nicht seinem "Druck" gebeugt. Er mußte essen, was auf den Tisch kam (wie unsere Kinder auch).
Fazit: Er aß natürlich weniger, da ihm das meiste nicht schmeckte. Als wir nach 14 Tagen nach Hause kamen, hatte er 5 kg abgenommen! Und was geschah? Seine Mutter machte uns die schlimmsten Vorwürfe, da wir ihr Kind hungern ließen. Was soll man zu solch einer falsch verstandenen Mutterliebe noch sagen? M.E. gehört diese Frau nebst ihren Sohn in Therapie. Vor der Wirklichkeit verschließt sie die Augen und lebt nur in ihrer eigenen Beschützerwelt. Ich hoffe, eines Tages, wenn der Leidensdruck des Jungen zu groß geworden ist, wird sie aufwachen und feststellen, daß sie einer falsch verstanden Liebe aufgesessen ist.


Lieben Gruß
Silke
 
jaja, der universale Grund-Satz:

..ich bin..

betroffen, hilfreich, hilfesuchend, arm, Hand, Fuss, Hund, unterwürfig, klein, arm dran, arm ab, sehend, fühlend, spürend, mein, Dein,

..rein..

:liebe1:

Heilig eben. Von Natur aus. Tutto Completto in Libretto.
 
Dieses Zerreissen um allem gerechtwerden zu können kenne ich zur Genüge. Ich stosse sehr oft an meine Grenzen dabei.

Man kann nicht allen helfen. Das habe ich eingesehen. Ich bin bereit Hilfe anzunehmen, meine Bescheidenheit oder auch manchmal Stolz abzulegen und Schwächen anzunehmen.

Ich habe gemerkt, dass es Bereiche gibt wo ich wirklich helfen kann und dort tu ich es auch. Aber das merkt man dann auch irgendwie.
Vielleicht ist es Bestimmung.

Prioritäten setze ich der Situation entsprechend, oft intuitiv.

Meine Kinder sind mir anvertraut, ich bin mir dieser Verantwortung bewusst, aber trotzdem bin ich ICH.

hallo east !

ja, ich zerfleddere mich auch immer wieder....und merke immer wieder dadurch, wie wichtig es ist, auch GRENZEN AN ZU ERKENNEN.
Nur indem ich das momentan wahr nehme und auch anerkenne, komm ich wieder ausreichend in Kraft.
Vielleicht ist da ein Potential zu Grenzenlosigkeit. So lange ich aber nicht "den Dreh raus" habe um das umzusetzen, .....werd ich sie halt anerkennen und in meine aktuellen Entscheidungen mit einbeziehen "müssen".

Was in dem Zustand jetzt, in den Rahmenbedingungen..heute....schwer geht, kann ich mit anderen Rahmenbedingungen und/oder einer besseren inneren Verfassung ....dann....wahrscheinlich wieder leichter.

Das hab ich zuuuu lange übersehen. Im Bewusstsein meiner aktuellen, situationsbedingten Prioritäten, Möglichkeiten und auch Grenzen zu entscheiden.

Prioritäten setze ich der Situation entsprechend, oft intuitiv.

ich habe bemerkt, dass ich mich da mit dem was mir sehr wichtig ist, ernster nehmen will. (Mama sein, Partnerschaft leben,....)
Dadurch fällt es mir Schritt für Schritt leichter, diesen Zeit-und Energieraum dazu auch besser zu "verteidigen". Bzw. will ich gar nicht "verteidigen" sondern ich habe den Wunsch, das immer selbstverständlicher "bringen" zu können. Je ernster ich mich damit nehme, umso besser gelingts mir wohl auch.
Übe noch :) aber es wird schon besser, merk ich.
:liebe1: Jo
 
hallo Silke !

ich bin mir nicht sicher, was dieses Statement von Dir bedeuten soll. Klingt mir ganz nach Opfer bringen und Helfersyndrom ausleben. Aber ob das unbedingt gut für Dein Kind ist? Kinder müssen geliebt werden, aber frei im Geiste aufwachsen. Wenn man seine Kinder wirklich liebt, sollte man beizeiten daran denken, sie in die Freiheit zu entlassen.

Da stimme ich dir sowas von zu. "Gut gemeint ist nicht gut getan" heissts ja.

Meine Tochter hat das mit dem SO im Notfall und SO im Alltag verstanden. Da kam da der "altbekannte, oft erwähnte" Spruch: "wenn nur einer überleben darf....was tust du dann ?"

Ich hab ihr den Unterschied erklären können. WENN es TATSÄCHLICH Leben um Leben geht, dann.....
Aber im Alltag....läufts anders. Weil da gehts nicht Leben gegen Leben....sondern um LEBENS-QUALITÄT. Und die lässt sich meines Erachtens für BEIDE verbessern (oder verschlechtern)....je nachdem, ob wir gerade ein gutes Team sind (oder nicht).

Ich habs ihr auch so erklärt....wenn man ein Auto demoliert, kann es einen nicht mehr tragen.
Autos kann man nachkaufen, Mamas nicht.
Mamas sind auch "selbstreinigend und fahren auch selbständig zu Tankstellen"
Nur...das auch lassen - (ihnen also auch Energie und Raum lassen dazu) - muss man (sie) schon. :)

Ich glaub ich übe noch, das für mich immer klarer hin zu kriegen. Dann kann ich es auch viel selbverständlicher und klarer "rüber bringen".

Manchmal "haperts" bei mir schon noch gewaltig bei der Umsetzung dessen, was ich grundsätzlich für mich verstanden habe. Also ins: was heisst das jetzt KONKRET in der und der Situation ?

Da brauch ich noch mehr "Fallbeispiele"....also Modelle, wie so ein konkretes Leben dessen in einzelnen Situationen ausschauen kann. Weil ich immer noch meinem gefühl nach zu oft "drüber flieg" ...über den Unterschied zwischen erkannt und umgesetzt.

:) Jo
 
jaja, der universale Grund-Satz:

..ich bin..

betroffen, hilfreich, hilfesuchend, arm, Hand, Fuss, Hund, unterwürfig, klein, arm dran, arm ab, sehend, fühlend, spürend, mein, Dein,

..rein..

:liebe1:

Heilig eben. Von Natur aus. Tutto Completto in Libretto.

hallo Trixi Maus !

Mensch sein mit allen Für und Wider....ist nicht immer so leicht, find ich. :)
Aber dennoch oft so schön.

:liebe1: Jo
 
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Obwohl, hör mal da, ein Flugzeug!

Flugzeug....kann ich verbinden mit Freiheit, fliegen,.....die Welt sehen. Zueinander finden.

Oder aber mit Kerosin und Twin Towers. Zerstören.

Beides ist real für mich. Das Leben auf dieser Welt ist nicht nur schön.
Aber ich denk mir doch...je mehr ich das Schöne sehe, die Ressourcen...umso mehr Kraft kann ich mir genau da raus holen...um da Schritt für Schritt zu bewältigen...wo´s noch "krankt" für mich.
Mir ist schon klar....allein kann ich vieles nicht lösen. Aber was dazu tun...das kann ich sehr wohl.
Im momentanen Rahmen meiner guten Möglichkeiten. *grins*

Jo, die Jo übt da noch...
 
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