Joey
Sehr aktives Mitglied
Warum? (advocat diavoli) Es kann auch genauso gut nur das Gefühl sein das es passt und kein Kontakt kam zustande. Denn das schließt doch die unterschwellige Existenz von Telepatie oder auch einfachen Glückstreffern nicht aus.
Hast Du Dich mal hingesetzt und die Methodik Dir ganz genau durch den Kopf gehen lassen? Wenn kein echter Kontakt zustande kommt, und nur das Gefühl da ist, von welchen Faktoren hängt es dann ab, welcher Text von den Testpersonen gewählt wird? Von rein zufälligen. Die Trefferquote ist dann mit der Zufallserwartung verträglich. Das deckt die Punkte "Gefühl" und "Glückstreffer" ab.
Telepathie wäre ein anderes sehr interessantes Phänomen, was noch experimentel bestätigt werden müsste, was bisher trotz intensiver Versuche (siehe Ganzfeld-Experimente) noch nicht geschehen ist.
Für jede Trefferzahl wird die Wahrscheinlichkeit ausgerechnet, dass sie (oder mehr) durch reinen Zufall zustande kommt. Vorher wird ein Konfidenz-Niveau festgelegt; meistens so bei 1:1000. Wenn die Zufallswahrscheinlichkeit dieses Konfiden-Niveau unterschreitet (d.h. die Zufallswahrscheinlichkeit sehr klein ist), so ist die Schlussfolgerung, dass der "Würfel gezinkt" ist, also ein Phänomen da ist.
Es gibt Versuche in denen man Paoierschnipsel mit Terxtbausteinen versehen hat, diese gut gemischte und dann durch blindes herausfischen Lebensläufe zusammen gestellt hat. Diese Lebensläufe wurden Leuten vorgelegt die dann einhellig zu über 50% aussagten das sie sich selbst oder ihnen nahestehende Menschen wieder erkannten.
Ja, der Effekt ist mir sehr gut bekannt. Und, wenn das Gefühl des echten Kontakts alleine auf dem beruhen, so wird es alleine vom Zufall abhängen, welchen Text die Testpersonen wählen. Die Trefferquote wird nicht unbedingt 0% sein, aber sie wird verträglich mit der Zufallserwartung (der Nullhypothese) sein.
Das ist alles mir und anderen Menschen, die Versuche entwerfen, bekannt, und fließt in das Versuchsdesign mit ein.
Ich denke nach wie vor das du dich da leider irrst. Das Problem ist für mich weiter hin das du auf einer nicht quantifizierbaren Beurteilung aufbaust.
Doch, es lässt sich quantifizieren; über die Trefferquote.
Ist es so schwer zu verstehen? Du erwähnst hier ständig alle möglichen Fake-Effekte, die mir und anderen nur zu gut belkannt sind. Wie groß wird die Trefferquote erwartungsgemäß sein, wenn die Nullhypothese stimmt und das Gefühl des echten Kontakts alleine auuf diesen Fake-Effekten beruht? Die erwartete Zahl der "Glückstreffer" kann man sehr einfach ausrechnen. Man kann auch sehr einfach ausrechnen, wieviele Treffer noch verträglich mit der Zufallserwartung sind; je nachdem, was man "verträglich mit Zufallserwartung" und was man dann "statistisch signifikant" nennt. Dafür gibt es gewisse Konventionen. In dem Bereich, in dem ich arbeite, ist die sig. "5-Sigma-Detektion" üblich, die dazu gehörige Zufallswahrscheinlichkeit ist mit der eines Lottogewinns vergleichbar. In anderen Bereichen ist man nicht so streng. Da reichen schon "3 Sigma" und in noch anderen sogar nur 1 % Zufallswahrscheinlichkeit.
Selbst die von dir angeführten medizinischen Studien bauen auf nachprüfbare Fakten auf weil die durch Dritte prüfen können ob ein Symtom weg ist oder nicht.
Und diese dritten Personen, die das überprüfen, dürfen auch nicht wissen, ob sie gerade jemanden aus der Versuchs- oder Kontrollgruppe untersuchen, weil auch ihr Urteil von Suggestionen etc. beeinflusst werden kann. Darum spricht man ja von "doppel-blind". Und die haben es auch nicht immer leicht. Bei doppel-blinden Tests von Deodorants geht es z.B. nur darum, dass sie gefragt werden: "Welche Seite des TShirts riecht stärker?"
Wenn das Deodorant nicht wirkt, werden sie in 50% der Fälle, oder einem Anteil der noch verträglich ist mit dieser Wahrscheinlichkeit, daneben liegen. Wenn das Deo wirkt, wird die Zahl der Treffer statistisch signifikant höher liegen.
Das ist beim Wiedererkennen eines Menschen fast unmöglich weil jeder ein und denselben Menschen anders sieht oder erlebt.
Dann sind also Deiner Meinung nach all die Aussagen der Sitter, die behaupten, sie hätten den Verstorbenen so genaau wiedererkannt, für den Müll? Das, was Du dennoch als Hinweis betrachtest?
Prüfbar wären da nur die ganz wenigen allgemeine Dinge die auch von mehreren Menschen so erlebt werde. Das wäre sowas wie "Rennwagen fahren" oder "Entdecker eines Heilmittels für Krebs" oder andere Einzelleistungen die nicht so häufig vorkommen. Bereits so etwas wie "Schlägt regelmäßig seine Frau" ist weder einzigartig noch ist es eindeutig weil das bereits sehr verschieden erlebt wird......
Darum muss sich das Medium beim schreiben der Texte auch auf die individuellen Dinge konzentrieren. Das sollte auch nicht so schwer sein, in Anbetracht der Häufigkeit, mit der man hört: "Das konnte das Medium nicht wissen." Einen dieser Berichte hast Du ja selbst in diesem Thread geliefert.
Das ist auch nicht der Punkt. Es ist die Erwartung die du mit dem Ergebnis verbindest! Du suchst etwas in einer Qualität zu belegen was du so meiner Meinung nach nicht erreichen kannst. Die Idee des Test finde ich immer noch gut, deine Erwartung daran nicht.
Weclhe Erwartung habe ich denn in Deinen Augen?
Offen gesagt verstehe ich auch nicht so ganz warum du dich so dagegen wehrst eine Lösung zu suchen die keine Menschen benötigt.
Die String-Theorien, auf die Du Dich beruhst, werden vorraussichtlich in den nächsten Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten nicht experimentel überprüfbar sein.
Darum gilt es, die Phänomene, die als "Hinweise" auf ein Jenseits fungieren, zu objektivieren mit gezielten Tests. Die ganzen Fake-Effekte, die einen positiven Bericht ohne echten Kontakt herstellen, sind in meinem Versuchsdesign ausgeschaltet. Drum plädiere ich dafür, erst einmal diese Hinweise daraufhin zu untersuchen, ob sie wirklich Hinweise sind, bevor man in der Physik bohrt.
Wenn man die grundsätzliche Möglichkeit eines Lebens nach dem Tod in den Naturwissenschaften finden könnte wäre das doch einen riesen Schritt voran. Denn wenn man weiß wie es geht/gehen könnte kann man im Menschen viel gezielter nach Bestätigungen suchen. Dies erscheint mir immer noch besser und sicherer zu sein.
Man weiß ja, wie es geht. Mit Doppelblind-Studien werden die Fake-Effekte abgestellt. Wenn kein echter Kontakt da war, und die Sitter mehrere texte lesen, die alle irgendwie passen und in ihm alle statistisch gesehen das gleiche vertraute Gefühl hervorrufen... welchen Text wird er dann wählen? Wie hoch wird die Trefferquote sein? Diese Frage, die sog. Nullhypothese, kann sehr leicht beantwortet werden. Wenn ein echter Kontakt da ist, wird die Trefferquote höher sein. Auch, wenn die Sitter im Schnitt zwischen z.B. 3 der vorgelegten Texte schwanken. Dann wird die Trefferquote 1:3 und nicht 1:20 sein, abeer immernoch höher. So einfach ist das.
Alles, was Du dagegen bisher aufgeführt hast, ist in dem Versuchsdesign berücksichtigt.
Viele Grüße
Joey