hi ihr lieben!
ein wenig besorgt stimmt mich, dass mit ausnahme von reinhold ("kümmere dich um deine sorgen und nöte!") praktisch ausnahmslos alle ihr heil in irgendwelchen knopfdruck-methoden suchen, seien es diverse mineralische oder phytologische präparate, sei es "magie"... mit der hoffnung, man bräuchte nur das richtige mittel anwenden, und dann käme schon der gesunde tief- und schönheitsschlaf.
selbstverständlich kann bei jahrelang anhaltenden verdrängungen das bild der schlaflosigkeit sich auch in chronischen körperlichen manifestationen niederschlagen, die dann den schulmediziner glücklich machen, weil er etwas findet. umgekehrt kann auch, wenn lang genug mittelchen gegen die schlaflosigkeit angewendet werden, das körpereigene schlafbedürfnis so "ent-lernt" werden, dass nur noch mittelchen beim einschlafen helfen.
schlafräuber nummer 1 sind sorgen, nöte und ängste. und zwar in aller regel nicht die, die uns bewusst sind - die lassen sich durch zielgerichtetes handeln einfach auflösen. und wenn jemand die vordergründigen, bewussten probleme nicht lösen kann, liegt dahinter eine unbewusste blockade, die es zu betrachten gilt.
warum lesen wir nicht einfach das bild, das uns der körper zeigt: "sei wach!" sagt er. "flüchte nicht in den schlaf, löse deine dinge!" und was tun wir? mit aller gewalt das gegenteil.
am schlimmsten ist die sorge, sich ums einschlafen zu sorgen. ein nichtschläfer mit ärger über's nichtschlafen ist um eine sorge weiter entfernt vom schlaf als ein nichtschläfer, der sich sagt: okay, das einschlafen fällt mir schwer, also mach ich was aus meinem wach sein.
der weg zu den unbewussten quellen der schlafprobleme ist mit den mitteln des eigenen bewusstseins kaum gangbar. ich weiß auch, dass es nicht leicht ist, eine begleitung zu finden, die nicht bei den problemen hängen bleibt, sondern an die quellen geht. bei diesem weg - bei dem an die quellen, nicht beim symptom-killen - kann z.b. homöopathische oder bachblüten-unterstützung ganz wunderbar sein, aber auch nicht pauschal per online-tipp verordnet, sondern individuell angepasst.
es wandelt sich auch das schlafbedürfnis des körpers. die "acht stunden täglich" sind ein überliefertes richtmaß... mal (selten) brauchen wir mehr, oft weniger. es ist ziemlich witzlos, sich einfach ins bett zu legen, weil es sich so gehört oder weil man mit dem kopf meint, jetzt wäre es an der zeit... die zen-buddhisten bringen es auf den einfachen nenner: "iss, wenn du hungrig bist, und schlaf, wenn du müde bist!" - dafür allerdings brächten wir noch den zugang zu den echten bedürfnissen unseres körpers, der oft genug verschüttet ist. warum nicht aus der "schlaflosigkeit" geschenkte zeit machen und sie nutzen, um das buch zu lesen, das man immer schon lesen wollte, oder einen roman zu schreiben oder die hemden zu bügeln oder einfach zu meditieren? ... wenn einen die innere unruhe daran hindert, irgendetwas davon zu tun, dann ist der weg an die quellen eh schon vorgezeichnet. dann gibt es etwas vordringlich zu lösen, das alles andere, schlaf und/oder sinnvolle nutzung des wach seins, blockiert. dann frisst etwas in dir, und wenn du es einmal mehr mit chemischen oder naturheilkundlichen bomben niederknüppelst und in den schlaf manipulierst, wird es sich auf einer heftigeren krankheitsebene manifestieren.
alles liebe, jake