Liebe Tugendengel,
vielen Dank für Deine Ausführungen zu meiner oben gestellten Frage.
Wir haben zum Teil unterschiedliche Deutungsansätze, was völlig logisch ist, weil keine zwei Personen identisch deuten. In dem Moment, wo das Kartenbild gelegt wird, stellt es eine Art Fotografie, eine Momentaufnahme des Legemomentes dar. Diese Momentaufnahme spiegelt sich aus meiner Sicht auch in der räumlichen Verteilung der Karten wider. Mit anderen Worten, das Haus, in das eine Karte fällt, ist der Gegenwartsmoment der oben liegenden Karte. Erst die Bewegung einer Karte durch das Kombinieren, Spiegeln, Rösseln oder Korrespondieren gibt Ausfkunft über zukünftige Entwicklungen und Einflüsse. Damit sich dabei keine Widersprüchlichkeiten ergeben, sind Logik und Intuition gefragt.
Um die Hauskartendeutung an Deinem Schiff-Sarg Beispiel zu verdeutlichen, bedeutete dies zum Zeitpunkt des Legens (etwa die letzte Oktoberwoche), dass ein Vorankommen stagnierte und meine Sehnsüchte mich "krankmachten", Energie zogen und Kräfte raubend waren. Diese zeitliche Unterscheidung der räumlichen Verortung der Karten ist auch deshalb sinnvoll, weil es sonst zu sehr widersprüchlichen Aussagen kommen kann, wenn beispielsweise die sichtbaren Karten eine andere Sprache sprechen als die Häuserkarten. Ich habe in den letzten Jahre gute Erfahrungen damit gemacht, die räumliche Anordnung der Karten als zeitliche Widerspiegelung zu sehen. Die Hauskarten erzählen eine eigene Geschichte, da sie ihrerseits eingefärbt werden. Der Sarg war zu dem Legemoment das Thema das Schiffes. (Die Hauskarte gibt sozusagen das während des Auslegenes aktuelle Thema der oben liegenden Karte wider). Um nähere Auskünfte zu erhalten, ließe sich nun schauen, wie es im Kartenblatt um den Sarg bestellt ist. Ich spreche von den den Karten, die den Sarg umgeben, nicht von der Bildung einer Häuserkette, die ich persönlich eh kaum nutze. Da ich die Sargumgebung, weil der Sarg neben den Sternen liegt, schon ausführlich dargelegt habe, nehme ich mal den Turm als Beispiel. Er liegt im Reiter. Nur diese Kombination würde beispielsweise auf Fortschritte, Bewegung, Nachrichten, ein Vorankommen, aber auch Eifer und Ehrgeiz hindeuten. Die Umgebung des Reiters gibt jedoch nähere Auskünfte darüber, wie es um diese Fortschritte, den Eifer und die Bewegungen bestellt ist. Hier ist von Komplikationen und Umwegen die Rede (07), denen erhöhte Aufmerksamkeit (14) gewidmet werden sollte, die zum Teil jedoch auch unnötig (14) sein könnten. Darunter liegt das Haus, das unter anderen für Planung steht. Es gibt - grob formuliert - also zwar Fortschritte (01), bei der Planung ist jedoch mit Umsicht vorzugehen. Es könnten Komplikationen auftauchen und - wenn man die Schlange noch als PK deuten möchte - eine weibliche Person, die mit Vorsicht zu genießen ist. Die Karten Hund und Herr habe ich jetzt der Kürze halber weggelassen, aber sie würden die obige Deutung nicht bedeutend verändern. Dieses Vorgehen ist aus meiner Sicht wichtig, weil es sonst zu eklatanten Fehldeutungen kommen kann. Hätte man es nur dabei belassen zu sagen, dass es in der Karriere Fortschritt gibt und man Eifer und Ehrgeiz an den Tag legt, wäre eine wichtige Zusatzinfo außen vor geblieben, die meines Erachtens relevant ist. Diese Information hätte man sich in dem vorliegenden Fall ggf. zwar auch holen können, weil die besagte Reiter-Ecke zufällig mit dem Turm korrespondiert, aber mir ging es um die Geschichte, die die Hauskarten erzählen.
Um noch einmal auf das Schiff zurückzukommen, liegt es auch hinter der Dame. Ein Fakt, der nicht zu vernachlässigen ist. Hier liegt zum einen die (jüngste) Vergangenheit oder zumindest eine Vergangenheit, die mir in einer Weise noch nachhängt. Natürlich kann hier auch ein aktives Abwenden von etwas vorliegen, aber das widerspricht nicht dem, dass es sich bei der Rückenkarte um die Vergangenheit handelt. Dadurch dass es im Kartenblatt liegt, hat es noch eine Aussage zu machen, sonst würde es dort nicht liegen, aber es ist zeitlich eben nicht der Gegenwart oder Zukunft zuzuordnen.
In Bezug auf andere Kartenkombinationen (z. B. Turm – Kind) würde ich hingegen die Karte Kind selbstverständlich sehr wohl in Richtung Neuentwicklung deuten und ihr damit zweifelsohne einen anderen Bedeutungsgehalt beimessen.
Liebe Tugendengel,
das erscheint mir unlogisch, weil Du im Falle Turm-Kind sehr wohl auch die von Dir angesprochene Kombination Schiff hs. Sarg hinzunehmen könntest, die mit dem Turm spiegelt. Und es passt auch, dass meine Sehnsucht (03) nach Karriere mich auslaugte (08) und dass die Bewegung (03) selbst stagnierte (08). Das sind Aussagen, die sich nach meiner Raum-Zeit-Einteilung auf die Gegenwart ab dem Legezeitpunkt beziehen. Legt man nun den Turm im Spiegel auf die Schiff-Ecke, werden die Häuserkarten ignoriert, weil es um eine zeitliche Bewegung geht, die über die Gegenwart (Hauskarten) hinausreicht. Das heißt, es würde dann nur die sichtbaren Karten gedeutet werden. In dem Fall, um es kurz (an-)zudeuten, könnte man von Bewegung sprechen, die jedoch noch keine greifbaren (34) Ergebnisse hervorbringen wird. Es findet eventuell auch noch eine Veränderung (17), der seelischen Bedürfnisse statt (03-34). Ich finde konkreter heraus (03), was meine Seele aufblühen lässt (09 als Folgekarte der Fische).
1.
In der 9-er Version Deines Kartenblattes grenzt von der Seite der Dame her auch noch das Schiff unmittelbar an die Kombination Kind – Herz – Bär an (also Dame – Schiff – Kind – Herz – Bär). Das neben der Dame, also neben Dir „andockende“ Schiff in der besagten Kartenabfolge untermauert für mein Empfinden eher Deine große Sehnsucht (Schiff) danach, dass sich zwischen Dir und dem Bären dauerhaft und ungestört eine neue Liebe entwickelt. Du schickst insofern meiner Meinung nach sozusagen Deine Gedanken „auf Reisen“. Wie wir alle wissen, gehen unsere Sehnsüchte jedoch – leider und bedauerlicherweise – nicht immer so in Erfüllung, wie wir es uns wünschen (in Deinem Kartenblatt liegt das Schiff leider auch noch im Haus des Sarges).
Hier wäre z.B. die Frage, warum Du das Schiff ausschließlich auf mich beziehst und nicht auch auf den Bären. Die Karten sind ja nicht nur aus der Sichtweise des Fragestellers zu interpretieren, sondern geben auch Auskunft über die anderen PKs.
In diesem speziellen Zusammenhang, und nur bezogen hierauf, würde ich also die Karte Kind weniger in Richtung Neuentwicklung deuten.
Offengestanden - und das hat, so sehr es auch den Eindruck erwecken mag, nichts mit verletzen Gefühlen oder Realitätsabwehr zu tun - überzeugen mich Deine Argumente nicht. Ich spreche jetzt auch vorwiegend aus technischer Sicht. Was es aus meiner Sicht mit dem Schiff im Sarg auf sich hat, habe ich oben ja ausgiebig erläutert. Das andere ist, dass sich die unterschiedlichen Ebenen der Karten immer im Kartenbild wiederfinden lassen. Eine Schlange ist beispielsweise nicht nur Sinnbild von Komplikationen, sondern auch für Reife und auch für eine weibliche Person. Das Schiff steht nicht nur für Sehnsucht, sondern auch für (langsame) Bewegung, Segel setzen, Ziele anvisieren und größere Projekte. Der Anker steht nicht nur für den Beruf, sondern auch für Festhalten, Halt finden und (meine persönliche Erfahrung) Zukunft. Ein Ring steht nicht nur für Partnerschaft, sondern auch für Verträge, Verbundenheit, Verpflichtungen und Wiederholungen.
Das Herz in meiner Auslegung steht in erster Linie für mein Liebesleben und Dinge, die mir am Herzen liegen. In dieser Auslegung steht das Herz also nicht nur für die Liebe des Bären zum Kind, sondern auch für eine Entwicklung und einen Neubeginn in Liebesangelegenheiten, denn es ist ja schließlich meine Legung, nicht seine, das heißt, auch meine Angelegenheiten werden mit Sicherheit im Kartenbild zu finden sein. Das Kind ist von keiner gegenteiligen Karten berührt, wie es z.B. durch Mäuse oder Sarg der Fall sein könnte. Betrachtet man nur die Karten um das Herz, würde ich definitiv von einem Neuanfang, einem Erblühen, kraftvoller Gefühle usw. sprechen. Man könnte noch den Hund und dessen Lage, weil das Herz im Hund liegt, genauer untersuchen und Aussagen machen, wie es zum Legemoment aussah. Dafür kämen dann die Karten Sarg, Buch, Herr usw.) in Frage. Ja, beim Kind spielt auch der korrespondierende Fuchs eine Rolle, der, wie die anderen Karten dem Neuanfang seine Note gibt, aber es gibt keine Karte, die einen Neuanfang vollständig "erdrosselt".
Zu den Erschwernissen um Liebes- und Beziehungsleben, sprich auch zu den von Dir angesprochenen Rösselkarten hatte ich mich ja die Tage schon geäußert. Es zeigt sich durch die Vögel über dem Bären auch mindestens noch ein zweiter Mann.
Liebe Winnipeg, auch wenn ich Dir von ganzem Herzen wünsche, dass Du mit Deinem derzeitigen „Schwarm“ auf Dauer glücklich wirst, habe ich angesichts Deines Kartenblattes jedoch große Zweifel und starke Bedenken, dass sich Deine Sehnsüchte in Bezug auf den Bären wirklich dauerhaft, ungestört und „für alle Zeit“ erfüllen werden. Bitte lass Dich davon gleichwohl nicht entmutigen. Meiner Meinung nach hat alles seinen Sinn, auch wenn wir diesen nicht immer sofort erkennen können. Du wirst Dein Glück ganz bestimmt auch noch finden!
Zum einen verlasse ich mich nicht nur auf
eine Sichtweise, zum anderen verlasse ich mich generell nie ganz auf die Karten als Ausdruck von Potenzialitäten und Tendenzen. Würde ich heute legen, lägen die Karten anders, weil es einfach mehrere "Zukünfte" gibt.
Liebe Tugenengel, ich bin mir sicher, dass es Du es nicht so vermitteln wolltest, aber ich brauche kein Mitleid. Ich bin eine gestandene Frau, die schon einen ganz guten inneren Stand hat, weiß, was sie will und auch gerne auf ihren Bauch hört. Ich möchte das sagen, weil die Welt weder untergeht, wenn das Objekt der Begierde nicht zum Subjekt der Liebe wird, noch wenn die Karten falsch oder richtig liegen. Ich nehme die Karten als Prognoseinstrument nicht so ernst, zum einen aus einer rationalen Logik heraus, zum anderen aufgrund von Erfahrungswerten. Für mich ist es ein innerer Dialog, der angestoßen wird und das Aufzeigen von unterschiedlichen Perspektiven.
Ich danke Dir für die spannende Unterhaltung.
Liebe Grüße
Winnipeg