Grenzüberschreitung

Kann es sein, daß Deine Mutter die gleichen Probleme mit ihrer Mutter hat? Daß sich das vielleicht schon über Generationen hinzieht, von Mutter zu Tochter?

Mir ist in Deinen Beiträgen aufgefallen, daß Du auch an ihr ziehst und versuchst und machst, zum Beispiel das mit der Frau in ihrem Alter, wo Du Deine Mutter animiert hast, Dich doch mit der Frau zu treffen und wo eine Diskussion draus entstanden ist.
Hallo und vielen Dank für eure Antworten.
Leider bin ich gerade wieder unterwegs und daher kann ich evtl. nicht so genau auf alles eingehen, aber es tut mir wirklich gut eure Gedanken zu lesen.
@Loop: Also die Frau hatte sie, bzw. uns gefragt und wollte Kontakt aufnehmen. Meine Mutter meinte zu mir, dass das bestimmt schön wäre, wenn wir uns zu dritt treffen würden. Ich wollte das aber nicht, weil ich merke das meine Mutter in solchen Dreierkonstellationen sehr viel Aufmerksamkeit nimmt und ich irgendwie eine schlechte Ausstrahlung bekomme, weil es ist, als würde sie im Gespräch gegen mich ankämpfen. Deshalb sagte ich ihr, sie könnte doch alleine gehen und die Chance nutzen, weil die Frau ja sowieso nicht in meinem Alter war und eine tiefere Freundschaft da sicher nicht draus werden würde, aber die beiden hatten sich ja gut verstanden, dachte ich zumindest, weil meine Mutter sich im Gespräch so sehr engagierte. Ich rede ihr sonst eigentlich nicht rein oder versuche für sie Freunde zu finden oder sie zu Verabredungen zu motivieren.
Auch die Beziehung zu ihrer Mutter ist eine ganz andere als die unsere, aber natürlich, diese Konflikte bahnen sich so ihren Weg durch die Generationen, bis sie irgendwann gelöst sind.

Wo wir übrigens beim Thema Freunde waren... ich habe auch keine und es ist gar nicht leicht Gleichgesinnte zu finden.
Ich habe alle "Freunde" von früher zurück gelassen (zurück lassen müssen), die mir nicht gut taten.

Nun treffe ich zwar keine Menschen mehr, die so extrem sind, wie das was ich zuvor erlebte (oder ich treffe sie schon, aber kann mich dann sofort vom Acker machen),
sondern welche, die ähnliche Probleme wie ich damals hatte, hatten, aber nicht reflektieren, und irgendwie auch gar nicht erreichbar sind.
Es sind dann allerhöchstens Bekannte, aber niemand war bisher richtig offen für eine Freundschaft.

Entweder diejenigen hatten schon 150 Freunde und daher gar keine Ambition zu einer tiefergehenden Beziehung... (oder aber generell hatten diese auch keine tiefergehenden Beziehungen, da man solche ja auch nicht mit 150 Freunden führen könnte -....wie auch immer, sie ließen sich nicht ein) oder steckten in einer destruktiven Partnerschaft und ließen sich alles von ihrem Partner gefallen, sie behandelten sich selbst schlecht und ich merkte einfach immer, dass da gar kein Platz für mich war.
Ich treffe nur Menschen, die alle Probleme mit dem Nein-sagen haben, in unterschiedlichsten Varianten und von denen ich interessanterweise nach einer Weile auch oft untergründige Ablehnung spürte, die dann hin und wieder ähnlich unangenehm war, wie die solcher Menschen, die von vornherein die Super Egoisten sind. Manchmal merkte ich auch, dass es Mädels gab, die sich nur mit mir trafen, weil sie anscheinend das Gefühl hatten zu müssen.
Ich spürte gar keinen inneren Antrieb und das machte so natürlich auch keinen Spaß.
Bis auf die Reibereien mit meinen Eltern, bin ich einfach glücklich und ich treffe selten Menschen, die auch glücklich sind, oder zumindest versuchen das Gute zu sehen. Es sei denn es sind dann welche, die nur das Gute sehen und sich alles krankhaft schön reden und es ist deutlich zu spüren, dass das eine Fassade ist.
Ohne über das Verhalten der anderen zu urteilen... es findet einfach keine Begegnung statt und ich vermisse sowas wie Verbindlichkeit.
Klar, könnte ich alle so nehmen wie sie sind, aber damit würde ich mir ja wieder nur schaden, da ich ja jedesmal merke, dass auch diese Verhaltensweisen Unbehagen in mir auslösen.
Also lasse ich wieder alles nur hinter mir. Und die anderen lassen mich hinter sich. Daran merke ich dann ja auch, dass es kein Anhaften gibt, nichts was verbindet.
Also frei zu sein und nicht "kleben" zu bleiben ist ja toll, aber wahrscheinlich müsste ich dann Menschen finden, die auch frei sind, oder jedenfalls auf dem Weg zur Freiheit, damit eine Begegnung stattfinden kann, oder nicht?
 
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Bis auf die Reibereien mit meinen Eltern, bin ich einfach glücklich und ich treffe selten Menschen, die auch glücklich sind, oder zumindest versuchen das Gute zu sehen. Es sei denn es sind dann welche, die nur das Gute sehen und sich alles krankhaft schön reden und es ist deutlich zu spüren, dass das eine Fassade ist.
Ohne über das Verhalten der anderen zu urteilen... es findet einfach keine Begegnung statt und ich vermisse sowas wie Verbindlichkeit.
Klar, könnte ich alle so nehmen wie sie sind, aber damit würde ich mir ja wieder nur schaden, da ich ja jedesmal merke, dass auch diese Verhaltensweisen Unbehagen in mir auslösen.

Hey Sari

Das hast Du gut ausgedrückt, scheint eine Zeiterscheinung zu sein. Mein Eindruck ist, dass jede Begegnung eine gewisse zeitliche Lebenslektion in sich trägt, die aber irgendwann gegenseitig gelernt wurde. Und dann besteht kein wirklicher Grund mehr für Verbindlichkeit. Eine gesunde Verbindlichkeit ohne Abhängigkeit ist viel wert, nur ist gerade das ein Geschenk, das sich etwas seltener einstellt. Man muss sich eben etwas zu sagen haben. Es kommt sehr auf die Motivation an, wie stark projiziert wird oder ob jemand das Gegenüber möglichst realistisch sieht in seinem So-Sein und dieses mag und annimmt. Das Schöne ist, dass man bei solchen Verbindungen nicht unbedingt in allem ähnlich sein muss, ein solcher Mensch ist eigentümlich, eben nicht so wie ich, aber in aller Unperfektheit originell und liebenswert in seinem Anderssein.
 
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