Grenzüberschreitung durch Therapeuten ?!?

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Ich habe seit Ewigkeiten Angstzustäne & Depressionen.
Der Herr meint sich um meine ( nicht vorhandenen !) Partnerschaftsprobleme/Sexualprobleme kümmern zu müssen.

Ich soll gewisse Dinge zuhause durchführen und ihm davon berichten.:rolleyes:
Nur so könnte ich meine Probleme lösen.
War mein letzter Versuch, die Schulmedizin zu bemühen..vermute ich.
LG Mondin

Kann Dich total verstehen! Der Kerl hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank! Wenn ich sowas lese, könnte ich echt die Wände hochgehen! :nudelwalk Angstzustände & Depressionen (vor allem letzteres) habe ich ja auch seit gut drei Jahren, aber meine Therapeutin hat mich noch NIEMALS nach meinem Sexualleben gefragt! Das ist einfach nur unfassbar! Und es ist gut, daß Du diesen "Herrn" nicht noch einmal aufgesucht hast!
 
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Ich habe seit Ewigkeiten Angstzustäne & Depressionen.
Der Herr meint sich um meine ( nicht vorhandenen !) Partnerschaftsprobleme/Sexualprobleme kümmern zu müssen.

Ich soll gewisse Dinge zuhause durchführen und ihm davon berichten.:rolleyes:
Nur so könnte ich meine Probleme lösen.
War mein letzter Versuch, die Schulmedizin zu bemühen..vermute ich.
LG Mondin
Hallo @Mondin

vorweg eine Frage:
Dir ist schon klar, daß eine Therapie kein Strandspaziergang ist, ja?
Dir ist schon klar, daß Du einem Therapeuten Dein Innerstes -Deine Psyche- in die Hände legst, nach dem Motto: "so, hier ist ES, jetzt mach das mal wieder heil!"
ist Dir schon mal der Gedanke gekommen, daß Deine Gefühle -Deine Pyche- nur Dir gehören und daß nur Du weißt bzw wissen kannst, was gut für Dich ist?

meine Meinung zu dem Therapeuten:
mit diesem 'Angriff' unter die Gürtellinie hat er versucht Dich von einer Fremdbestimmung (was die Psychotherapie ist) abzubringen und Dich davon zu überzeugen, selbst Dein Gefühlsleben in die eigenen Hände zu nehmen, gleichzeitig sieht er anhand Deiner Reaktion, wo Du momentan psychisch gesehen stehst

sein Ziel:
wenn Du stark genug bist und diese Grenzüberschreitung nicht zuläßt, wenn Du ab jetzt um alle Weißkittel einen großen Bogen machst, dann bist Du gerettet, solltest Du aber schon soweit am Boden sein, daß Du widerstandslos so eine Grenzüberschreitung zuläßt, dann würde er noch etwas mehr Zeit investieren müssen, um Dich zu heilen

ich denke, er ist ein guter guter Doc ;)
versuche, seine Absichten zu erraten und die Therapie dahinter zu erkennen, diese beginnt nicht erst, wenn man sich bequem auf der Couch ausgestreckt hat und davon abgesehen ist sie alles andere als ein "Sich-bequem-auf-der-Couch-Ausstrecken", rede mit ihm über Deine Gedanken, Deine Befürchtungen, genau das hat er provoziert, denn er muß wissen, wie Du reagierst, er muß Deine Innerstes erst kennenlernen, wenn er Dir helfen will

nur ein verantwortungsloser Arzt würde Dir die Sitzungen so gemütlich gestalten, daß Du gern und oft zu ihm gehen wolltest, denn eine Therapie ist kein Strandspaziergang
 
Hej sidala! Ich finde es sehr interessant, was Du da geschrieben hast! Aus der Perspektive habe ich die Sache noch nicht betrachtet! Allerdings kenne ich den Therapeuten von Mondin auch nicht persönlich!
 
Hallo @Mondin

vorweg eine Frage:
Dir ist schon klar, daß eine Therapie kein Strandspaziergang ist, ja?
Dir ist schon klar, daß Du einem Therapeuten Dein Innerstes -Deine Psyche- in die Hände legst, nach dem Motto: "so, hier ist ES, jetzt mach das mal wieder heil!"
ist Dir schon mal der Gedanke gekommen, daß Deine Gefühle -Deine Pyche- nur Dir gehören und daß nur Du weißt bzw wissen kannst, was gut für Dich ist?

meine Meinung zu dem Therapeuten:
mit diesem 'Angriff' unter die Gürtellinie hat er versucht Dich von einer Fremdbestimmung (was die Psychotherapie ist) abzubringen und Dich davon zu überzeugen, selbst Dein Gefühlsleben in die eigenen Hände zu nehmen, gleichzeitig sieht er anhand Deiner Reaktion, wo Du momentan psychisch gesehen stehst

sein Ziel:
wenn Du stark genug bist und diese Grenzüberschreitung nicht zuläßt, wenn Du ab jetzt um alle Weißkittel einen großen Bogen machst, dann bist Du gerettet, solltest Du aber schon soweit am Boden sein, daß Du widerstandslos so eine Grenzüberschreitung zuläßt, dann würde er noch etwas mehr Zeit investieren müssen, um Dich zu heilen

ich denke, er ist ein guter guter Doc ;)
versuche, seine Absichten zu erraten und die Therapie dahinter zu erkennen, diese beginnt nicht erst, wenn man sich bequem auf der Couch ausgestreckt hat und davon abgesehen ist sie alles andere als ein "Sich-bequem-auf-der-Couch-Ausstrecken", rede mit ihm über Deine Gedanken, Deine Befürchtungen, genau das hat er provoziert, denn er muß wissen, wie Du reagierst, er muß Deine Innerstes erst kennenlernen, wenn er Dir helfen will

nur ein verantwortungsloser Arzt würde Dir die Sitzungen so gemütlich gestalten, daß Du gern und oft zu ihm gehen wolltest, denn eine Therapie ist kein Strandspaziergang

So hat es oft und allseits bekannt geheißen - und was haben solche Therapien gebracht: kaum etwas.

Alle neueren Therapieformen basieren auf gegenseitiger Wertschätzung und adäquaten Umgangsformen.
Kein Patient braucht irgendjemandem sein Innerstes in die Hände zu legen (was sollte ein Therapeut auch damit anfangen???) und kein Patient braucht irgendwelche potentiellen Ziele eines Therapeuten zu erraten.

Der Patient ist der Experte für seine Probleme und bestimmt die Richtung und der Therapeut unterstützt ihn dabei mit all seinem Wissen - ganz transparent.
 
Der Patient ist der Experte für seine Probleme und bestimmt die Richtung und der Therapeut unterstützt ihn dabei mit all seinem Wissen - ganz transparent.

So sollte es eigentlich sein! Das stimmt wohl! Aber leider fühlt man sich in der Rolle des Patienten meist nicht in der Lage, die Richtung vorzugeben! Ich meine, wenn ich dazu so locker in der Lage wäre, wozu bräuchte ich dann noch den Therapeuten?
 
Nee, der haut mir Sachen an den Kopf...und dann ist Schweigen. Weil ich irritiert bin.
Was er sagt, ist Gesetz.

Mag ja eine Therapiemöglichkeit sein. Um zu provozieren.
Aber was unter meiner Gürtellinie ist, steht nicht zur Disposition.
Manche Vorstellungen von mir muß er nicht haben. Punkt.

Zumal dieser Bereich mir keinerlei Probleme bereitet, .....jetzt kann ich schon fast über diese Geschmacklosigkeit lachen.

LG Mondin

könnte es sein ,dass du ihn und seine methodik einfach schon durchschaut hast?:)
also wenn man die mitarbeit verweigert ...dann muss das ja auch seine gründe haben
 
So sollte es eigentlich sein! Das stimmt wohl! Aber leider fühlt man sich in der Rolle des Patienten meist nicht in der Lage, die Richtung vorzugeben! Ich meine, wenn ich dazu so locker in der Lage wäre, wozu bräuchte dann noch den Therapeuten?

In der Regel weiß ein Patient um das, was ihn letztendlich zum Therapeuten geführt hat (oder?).
Und in den allermeisten Fällen weiß ein Patient auch meist so ungefähr, wie seine Ziele aussehen.
Der Weg dahin ist in der Regel das Problem.

Ein Therapeut kann bei jedem Schritt behilflich sein, aber er ist ein sehr schlechter Therapeut, sobald er dem Patienten jedwede Verantwortung abnimmt oder gar Ziele vorgibt.
Ein stetes Fernziel jeder Therapie sollte sein, daß ein Patient eigenverantwortlich und selbstständig sein Leben meistern kann (egal bei welcher "Diagnose" und bei welchen weiteren Zielen) und das wird in dem Augenblick unterwandert, sobald der Therapeut "das Zepter in die Hand nimmt" (auch wenn es manchmal noch so verlockend und scheinbar "einfach" ist).
 
könnte es sein ,dass du ihn und seine methodik einfach schon durchschaut hast?:)
also wenn man die mitarbeit verweigert ...dann muss das ja auch seine gründe haben

"Die Methode durchschauen" ist eigentlich eine Grundvorraussetzung" (wenn sie nicht am Türschild aushängt und der Patient eh weiß, worauf er sich einläßt, sollte der Therapeut sie unbedingt vor Therapiebeginn erklären!).
 
So sollte es eigentlich sein! Das stimmt wohl! Aber leider fühlt man sich in der Rolle des Patienten meist nicht in der Lage, die Richtung vorzugeben! Ich meine, wenn ich dazu so locker in der Lage wäre, wozu bräuchte ich dann noch den Therapeuten?

Ein fähiger Therapeut kann die Richtung aus dem Klienten heraushören - durch geschicktes Fragen und gutes Zuhören.

Beispiel: mein Therapeut wollte mit mir mal eine Übung machen. Es war nix Übergriffiges (war einfach nur als Idee gedacht, wie ich lerne, zu mir selbst zu stehen), dennoch hatte ich keinen Bock darauf. Ich sagte: "Nein, das mach ich nicht!" Und dann arbeiteten wir eben mit meiner "Nein-Energie". Er hat mir geholfen, indem er meinen Impuls zum "Nein" ernst nahm und mir half, mein "Nein" zu verstärken...und das zeigte mir, was der Sinn des Neins war und auch auf diesem Weg lernte ich, zu mir selbst zu stehen.
Wenn er auf der anderen Übung bestanden hätte, wäre ich zwar auch im "Nein" geblieben, aber hätte keine Chance gehabt dadurch zu gehen und zu mir selbst zu stehen, hätte ich gewiss nicht gelernt.....
 
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Wie bekomme darauf eine Antwort?

Wie kann ich wissen, daß das, was dieser Mann vorschlägt....im Rahmen der Therapie ist?

Ich habe jetzt eine Nacht drüber geschlafen und bin immer noch völlig unfähig, damit umzugehen.

Den Therapeuten kann ich nicht fragen....ihn evt. grundlos verdächtigen auch nicht.

Mondin

Welche Art Fragen hat er gestellt ?
Hat er dich individuell behandelt oder nach Schema Standard ?
Was sagt dein Bauchgefühl dazu (Intuition) ?
Hattest du das Empfinden, dass er das zu dir sagt, was du über ihn selbst denkst ?
Konntest du intuisieren, dass er sich für deine Problematik interessiert ?
Hat er dich in euren Gesprächen oft mit anderen verglichen ?
Ist er auf deine eigenen Fragen eingegangen oder hat er den Chef raushängen lassen (Ich stelle die Fragen) ?
Hat er sich mit dir individuell auseinander gesetzt um das Problem kennen zu lernen ?
Hattest du den Verdacht, dass er dich in eine Schublade katalogisiert ?
Ist er stets an einem Aspekt immer wieder rückkehrend hängen geblieben ?
Welche Schlussfolgerungen hat er gezogen ?
Hat er dich vollständig an seinen Erkenntnissen über dich teilhaben lassen ?
Hat er versucht, deine eigenen Worte als schizophrene Unwahrheit zu klassifizieren ?

Gruß

Abramith
 
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