Grenzerfahrung

Annie

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Hallo an alle,

am Wochenende hatte ich eine Grenzerfahrung übelster Sorte, und ich bin immer noch am drübernachdenken und verarbeiten. Weiss gar nicht, wo ich anfangen soll. Ausgelöst wurde das Ganze durch Einwirkung einer äusseren Substanz; welche das war, sag ich jetzt lieber nicht. :rolleyes: (Wer´s trotzdem wissen will, kann ja per PN nachfragen.)
Auf jeden Fall hat mich diese Erfahrung voll aus den Latschen gehauen. Ich bin mit meiner Angst vor dem Tod total konfrontiert worden. Mir hats alle Schutzmechanismen fast buchstäblich weggeblasen, ich dachte ich wechsel jetzt die Seite, ohne Scheiss. :blue2: Während dem Trip hab ich auch alles, was um mich herum passiert ist, so interpretiert, dass es in meine Vorstellung von dem, was gleich passieren würde, passt. Es war sowas von krass. Ich find gar keine richtigen Worte dafür. Ich war total präsent in dem Augenblick. Alles kam mir so unausweichlich vor, ich war komplett ausgeliefert und mir ist die Kontrolle total entglitten, bzw. ich hab mich auch noch dagegen gewehrt, und das hat die Sache im Grunde noch schlimmer gemacht. Meine ganzen Ängste wurden hochgespült und ich kam damit absolut nicht klar. Das Beängstigende an der Sache war noch dazu, dass ich mich irgendwie neutral von aussen betrachtet hab, also ein Teil von mir hat dem ganzen Treiben einfach nur zugeschaut, und der Teil von mir, der die Kontrolle nicht verlieren wollte, dem hat das absolut nicht gepasst, also das hat die Angst noch mal so richtig verstärkt. Mir wurde gesagt, ich solle mich entspannen und einfach geniessen, aber da ging kein Weg dahin. Ich dachte, wenn ich das mache, werd ich sterben.
Ich kling hier bestimmt total verwirrt und immer noch mitgenommen, sorry dafür. Aber ich hab das bisher null für mich ordnen können. Naja, ist ja auch erst knapp 3 Tage her.
Ich hab gelesen, man kann auf so nem Trip auch hängenbleiben, und ich mach mir jetzt totale Sorgen, dass das bei mir teilweise der Fall ist. :confused: Ich weiss zwar und wusste auch vorher theoretisch, dass ich eh schon Angst vor dem Tod hab und das quasi nur ausgelöst wurde, aber ich find keinen Weg, das zu integrieren. Ich hatte auch das Gefühl, dass sich in dem Moment alle meine Ängste und Anlagen auf einmal so intensiv zeigen, und ich kann einfach nix dagegen tun, dass "das Programm läuft" sozusagen. Ich konnte dem ganzen nur zuschauen.
Ein Freund, dem ich das ganze danach erzählt hab, meinte, dass das mein Ego war, was da sich in Gefahr gesehen hat und die Kontrolle behalten wollte. Wenn ich mich dem einfach hingegeben hätte, hätt ich wohl voll die schöne Erfahrung gemacht. Nun bin ich jetzt auch noch traurig darüber, dass ich das nicht geschafft hab, einfach loszulassen.

Ich musste das hier einfach mal jetzt loswerden. Vielleicht kann mir ja bitte jemand irgendwas dazu schreiben, damit ich das besser einordnen kann.
Ich mach mir halt seitdem noch mehr Gedanken über Leben und Tod und spirituelle Entwicklung, und ich versuch das nun für mich irgendwie nutzbar zu machen, weil ich denk, das kann auch Türen öffnen, die vorher verschlossen waren. Wobei das hats ja im Grunde eh schon. :rolleyes:

Danke schon mal und lg
Annie
 
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Hallo Anni

Ausgelöst wurde das Ganze durch Einwirkung einer äusseren Substanz; welche das war, sag ich jetzt lieber nicht. (Wer´s trotzdem wissen will, kann ja per PN nachfragen.)

Nun ich denke diese Substanz waren Drogen?? oder

Da sag ich nur eins dazu....FINGER WEG!!!!!!Die einzige Tür die dir geöffnet wird, wenn Du so weiter machst... wird das Himmelstor sein!!

Gruß Lady
 
Die einzige Tür die dir geöffnet wird, wenn Du so weiter machst... wird das Himmelstor sein!!

Das Krasse an dem Ganzen war, dass ich mich die Tage zuvor immer mal wieder spontan nach Auflösung gesehnt hab, und ich hatte auch immer mal wieder Momente, wo ich mir nicht als der Handelnde vorkam, sondern so, dass alles wie von ganz alleine geschieht und ich bin lediglich Beobachter.
Ich hab eh so ne Art Todessehnsucht, aber bin mir mittlerweile fast sicher, dass ich unbewusst nicht den körperlichen Tod herbeisehne, sondern dass das Ausdruck einer Sehnsucht nach was anderem ist...
 
Hallo Annie,

Dein Erlebnis kann ich grad sehr gut nachfühlen, ich hatte das auch mal in jungen Jahren mit einer gewissen Substanz:)

Interessant finde ich, dass du dich dabei auch noch beobachten konntest. Dieser Teil fehlte mir damals. Wenn ich das jetzt so lese von dir, denke ich, das könnte eine Fährte sein, die du aufnehmen könntest, nämlich (d)einen inneren Beobachter zu entwickeln.

Ausserdem würde ich besonderen Wert darauf legen, dich in der nächsten Zeit gut und immer wieder zu erden, besonders dann, wenn du dir Sorgen machst wegen dem Darin-Hängen-Bleiben.

Und das mit dem Traurigsein, dass du nicht loslassen konntest, das würde ich jetzt mal sein lassen - wenns geht ;) Ich weiss, das wird in solchen Situationen halt gesagt, man müsse sich nur hingeben und geniessen.

Ohne zu wissen, was für eine Substanz du genommen hast, vermute ich dass es im Grunde einfach eine gewisse psychische Konstitution ist, die das Hingeben(noch) verunmöglichen kann, und das wird einerseits die schon vorhandene Offenheit und andrerseits die Angst vor Kontrollverlust sein, die da optimal zusammenspielten.
(Mir hat später mal ein Astrologe gesagt, ich brauche das eigentlich gar nicht...wenn du weisst wie ich meine...;-) )

Liebe Grüsse
Malve
 
Hallo Annie!

Ich hatte auch mal so eine ähnliche Erfahrung, auch durch "Substanzen" ausgelöst:rolleyes:
Ich vermute, du hast zuviel erwischt!? Bei mir wars so und mir gings danach lange nicht gut,vor allem auf körperlicher Ebene. Für mich ist dieses Thema (Substanzen) lange vorbei- kein Interesse mehr!
Ich dachte damals, ich konnte meiner spirituellen Entwicklung ein wenig nachhelfen, aber dem war leider nicht so.
Alles kam mir so unausweichlich vor, ich war komplett ausgeliefert und mir ist die Kontrolle total entglitten, bzw. ich hab mich auch noch dagegen gewehrt, und das hat die Sache im Grunde noch schlimmer gemacht.
Ja, so hab ichs auch erlebt. Doch in diesem Moment ist es dir aufgrund der Angst gar nicht möglich dich hinzugeben.
Ich weiss zwar und wusste auch vorher theoretisch, dass ich eh schon Angst vor dem Tod hab und das quasi nur ausgelöst wurde, aber ich find keinen Weg, das zu integrieren. Ich hatte auch das Gefühl, dass sich in dem Moment alle meine Ängste und Anlagen auf einmal so intensiv zeigen, und ich kann einfach nix dagegen tun, dass "das Programm läuft" sozusagen. Ich konnte dem ganzen nur zuschauen.
So ist es, solche Mittelchen brechen die Schutzschichten weg und holen das aus dir hervor, was ohnehin schon in dir war.Möglicherweise zu schnell....
Das einzige was du meiner Meinung nach tun kannst, ist alles was jetzt auftaucht, zuzulassen.
Ein Freund, dem ich das ganze danach erzählt hab, meinte, dass das mein Ego war, was da sich in Gefahr gesehen hat und die Kontrolle behalten wollte. Wenn ich mich dem einfach hingegeben hätte, hätt ich wohl voll die schöne Erfahrung gemacht.
Nun ja, so ganz ungefährlich ist sowas ja auch nicht! Dein Freund hat sicher auch recht, denn das Ego will immer die Kontrolle behalten und baut damit einen Widerstand auf. Welche Erfahrung du gemacht hättest, wenn du dich hingegeben hättest, wirst wohl nie erfahren...
Wie gehts dir Jetzt? Wenn du von deinem Erlebnis was zurückbehalten hast,dann sieh es dir an und versuche es zu akzeptieren. Deine Erfahrung mittels der Substanzen war nur Auslöser und ich nehme an, es wäre sowieso passiert, auch ohne Substanzen ? Wer weiss..

lg cerion
 
Das Krasse an dem Ganzen war, dass ich mich die Tage zuvor immer mal wieder spontan nach Auflösung gesehnt hab, und ich hatte auch immer mal wieder Momente, wo ich mir nicht als der Handelnde vorkam, sondern so, dass alles wie von ganz alleine geschieht und ich bin lediglich Beobachter.
Ich hab eh so ne Art Todessehnsucht, aber bin mir mittlerweile fast sicher, dass ich unbewusst nicht den körperlichen Tod herbeisehne, sondern dass das Ausdruck einer Sehnsucht nach was anderem ist...

^Ja, da hast du eine gute Erkenntnis gemacht, denn wir sind tatsächlich nicht die Handelnden. Das mit der Todessehnsucht kenn ich auch und mittlerweile weiss ich auch,daß der physische Tod nicht gemeint ist, es geht -wie du selbst schon geschrieben hast-um Auflösung ( des Egos).
 
Ausgelöst wurde das Ganze durch Einwirkung einer äusseren Substanz;

und ich versuch das nun für mich irgendwie nutzbar zu machen, weil ich denk, das kann auch Türen öffnen, die vorher verschlossen waren. Wobei das hats ja im Grunde eh schon.
Annie

wenn Türen durch bestimmte Übungen oder Drogen geöffnet werden ist das gefährlich, ich denke nicht, dass Du das nutzen kannst, Du wirst Glück haben wenn es nicht zu viel Schaden angerichtet hat....:)
 
Ich hatte auch mal so ein Erlebnis, was mich viele schlaflose Stunden kostete, da ich ebenso befürchtete, sonst den Abgang machen zu müssen. Grund war schlicht und einfach die Spitzen-Qualität der Droge, die meinen Kreislauf als zuviel Gift überforderte. Naja, der Effekt war, dass ich nie wieder das Verlangen hatte, irgendwelche Experimente damit zu machen. ;)

Das Ego stirbt nicht - das ist eine Illusion. Du erlebst Dich nur jenseits aller geistig einengenden (= angstmachenden) und begrenzenden (= zu kleinen) Vorstellungen zu sich selbst. Aus einem minderwertigen, unsicheren wird dann ein kosmisches Selbst-Bewusstsein, was sicher weiß, dass es auf Gott gründet. Du bist es selber, die sich wenig oder viel aus sich macht und das Schlechteste oder Beste sich gibt. Das, was sich Übles oder Gutes in Gedanken oder Handlungen getan wird, wird auch anderen angetan.
 
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Hallo euch,

danke für die Antworten.

Hallo Cerion,

ich hab momentan auch überhaupt keinen Wunsch danach, das noch mal zu wiederholen; bin echt noch voll "gesättigt". Ich denk mir auch, dass ich zuviel davon erwischt hab, wobei gerade soviel, dass ich diese Schwellenerfahrung machen konnte. Im Nachhinein bereue ich das kein Stück, also ich hab schon so das Gefühl, dass es irgendwie so kommen musste irgendwann. Bin ja eh schon damit beschäftigt, mich mit meinen Ängsten auseinanderzusetzen und in letzter Zeit hatte ich auch öfter mal den Wunsch, eine Sicht auf diese Angst vor dem Tod zu bekommen, weil ich solche Leute mit Nahtoderfahrungen immer irgendwie beneidet hab. :rolleyes:

Wieso konntest du deiner spirituellen Entwicklung damit nicht nachhelfen? Also ich mein, ich für mich hatte das nicht bewusst so beabsichtigt, sowas zu erleben, und ich befürworte das auch nicht, sowas absichtlich herbeizuführen, aber wenn man sowas durchmacht, kann man da doch immer irgendwelche Schlüsse draus ziehen denk ich.

Momentan ist es so, dass ich mich ab und zu immer mal wieder an diese Erfahrung erinnere, und irgendwo kann ich auch noch gar nicht anders. So präsent wie am Samstag ist es zwar nicht mehr, aber es beschäftigt mich halt doch noch sehr. Zeitweise hab ich auch so Entfremdungsgefühle, ich stell mir dann die Frage, was real ist und was nicht. Aber beängstigend ist das nicht.

LG
 
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