Ja.@ chocolade: Du hast viele tolle Stichworte geliefert.
- Bei dem Aufstellen der Grenzen sollte man sich schon mehr oder weniger bewusst sein, dass die gezogenen Grenzen ggf nur zu bestimmten Momenten / Phasen / Besonderheiten des Lebens passen, weil sie auf diesen basieren.
Ich glaube man findet mit zunehmender Lebenserfahrung einfach bessere Strategien. Anfangs nur Kampf oder Flucht, später vielleicht bessere Kommunikation, mehr Akzeptanz, mehr Flexibilität im Umgang...einfach mal ausprobieren was am besten funktioniert.Findest du, dass man sich immer mal wieder über die "Aktualität " Gedanken machen sollte oder passen sich diese mit der Entwicklung an?
Je mehr innere Kompetenzen du entwickelst, desto weniger brauchst du diese Grenzen, also werden sie überflüssiger.- Auch den Aspekt der Weiterentwicklung finde ich sehr interessant. Meinst du das zur Weiterentwicklung jede Grenze früher oder später gebrochen wird oder hängt das auch von anderen Faktoren ab?
Du lernst dich selber und andere besser kennen und an Stelle von allem was unangenehm ist einfach nur ein grosses NEIN entgegenzusetzen kannst du nun spezifischer auf die Situation und den Menschen eingehen.
Es gibt immer eine bessere Lösung, wenn man nur will.
- Aus Hilfe die Grenzen anderer übertreten. Hast du es auch schon gehabt das du durch das überschreiten mit der Absicht zu Helfen
gelitten hast oder ein anderer mehr leiden musste?
Wartest du bis dich jemand um Hilfe bittet oder machst du auch ohne darum gebeten zu werden ( Vielleicht weil jemand seine Not nicht sieht )?
Das ist ein sehr schwieriges Thema und es gibt keine Pauschalantworten.
Viele, die dringend Hilfe brauchen ( z.B. Suizidgefährdete) können oder wollen aus unterschiedlichen Gründen keine Hilfe annehmen, aber wenn du das entweder beruflich machst oder diese Personen in deinem direkten persönlichen Umfeld sind, das hast du nicht die Wahl einfach wegzuschauen.
Je mehr du das Leid anderer spürst, desto mehr möchtest du vielleicht etwas dagegen tun oder es zumindest versucht haben.
Ein Mensch, der dringend Hilfe braucht leidet nun nicht unbedingt still vor sich hin, sondern kann auch durch unadequates Verhalten sein Umfeld sehr in Mitleidenschaft ziehen. Wenn du also zu passiv abwartest, dann kannst du selber in Mitleidenschaft gezogen werden z.B. bei Gewaltsituationen oder Abhängigkeitsproblematiken.
Aus spiritueller Hinsicht sind wir eine Einheit und wenn nun die Blätter oder Wurzeln eines Baumes krank werden, dann ist früher oder später der ganze Baum in Mitleidenschaft gezogen und man wartet logischerweise nicht darauf wenn das Problem in einem früheren Stadium einfach zu lösen ist.
Aufhören den anderen als Feind zu betrachten, guten Willen zeigen, verzeihen, wieder von vorne anfangen können.- Was könnte man tun um seine Grenzen zu "verteidigen", sofern man nicht möchte, dass diese übertreten werden?
Zu fragen "Was brauchst du von mir ?" Erst als allerletzten Schritt den Kontaktabbruch, aber vorübergehend vielleicht Auszeiten nehmen um sein eigenes inneres Gleichgewicht wiederzufinden.
Das Thema aufopfern habe ich schon öfter im Zusammenhang mit persönlich überschrittenen Grenzen gelesen. Wie könnte man die grenzen setzen das es kein "Opfer" mehr gibt? Wer müsste eurer Meinung nach daran arbeiten? Die Menschen die geben und/oder die, die nehmen?
Schau, es gibt Menschen, die von Natur aus gerne geben und es gibt genug Aufgaben in dieser Welt. Für jeden Topf findet sich ein Deckel und wenn es in der jetzigen Problemsituation nicht passt, dann nach anderen Möglichkeiten zu suchen, wo sich der Gebewillende wertvoll einbringen kann.
Wer nicht annehmen kann oder will, der kann natürlich nicht gezwungen werden. Man kann in grösseren Abständen sein Angebot wiederholen oder muss akzeptieren, dass andere eben etwas anderes brauchen als man zu geben hat.