Schau EchtJetzt, So ernst nehme ich dich. Zu mehr bin ich nicht in der Lage:
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Von der Seligkeit wider Willen
Also rief mir Alles in Zeichen zu: »es ist Zeit!« - Aber ich - hörte nicht: bis endlich mein Abgrund sich rührte und mein Gedanke mich biss.
Ach, abgründlicher Gedanke, der du mein Gedanke bist! Wann finde ich die Stärke, dich graben zu hören und nicht mehr zu zittern?
Bis zur Kehle hinauf klopft mir das Herz, wenn ich dich graben höre! Dein Schweigen noch will mich würgen, du abgründlich Schweigender!
Noch wagte ich niemals, dich herauf zu rufen: genug schon, dass ich dich mit mir - trug! Noch war ich nicht stark genug zum letzten Löwen-Übermuthe und -Muthwillen.
Genug des Furchtbaren war mir immer schon deine Schwere: aber einst soll ich noch die Stärke finden und die Löwen-Stimme, die dich herauf ruft!
Wenn ich mich dessen erst überwunden habe, dann will ich mich auch des Grösseren noch überwinden; und ein Sieg soll meiner Vollendung Siegel sein! -
Inzwischen treibe ich noch auf ungewissen Meeren; der Zufall schmeichelt mir, der glattzüngige; vorwärts und rückwärts schaue ich -, noch schaue ich kein Ende.
Noch kam mir die Stunde meines letzten Kampfes nicht, - oder kommt sie wohl mir eben? Wahrlich, mit tückischer Schönheit schaut mich rings Meer und Leben an!
Oh Nachmittag meines Lebens! Oh Glück vor Abend! Oh Hafen auf hoher See! Oh Friede im Ungewissen! Wie misstraue ich euch Allen!
Wahrlich, misstrauisch bin ich gegen eure tückische Schönheit! Dem Liebenden gleiche ich, der allzusammtenem Lächeln misstraut.
Wie er die Geliebteste vor sich her stösst, zärtlich noch in seiner Härte, der Eifersüchtige -, also stosse ich diese selige Stunde vor mir her.
Hinweg mit dir, du selige Stunde! Mit dir kam mir eine Seligkeit wider Willen! Willig zu meinem tiefsten Schmerze stehe ich hier: - zur Unzeit kamst du!
Hinweg mit dir, du selige Stunde! Lieber nimm Herberge dort - bei meinen Kindern! Eile! und segne sie vor Abend noch mit meinem Glücke!
Da naht schon der Abend: die Sonne sinkt. Dahin - mein Glück! -
Also sprach Zarathustra. Und er wartete auf sein Unglück die ganze Nacht: aber er wartete umsonst. Die Nacht blieb hell und still, und das Glück selber kam ihm immer näher und näher. Gegen Morgen aber lachte Zarathustra zu seinem Herzen und sagte spöttisch: »das Glück läuft mir nach. Das kommt davon, dass ich nicht den Weibern nachlaufe. Das Glück aber ist ein Weib.«