Green Day - 21st Century Breakdown

FIST

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Hi Ihrsens

Green Day... das ist in ungefähr das für Punk, was Tokio Hotel für, ähm Musik ist, sozusagen die Britney Spears der ernstzunehmenden Musik, vieleicht sowas wie die Dieter Bohlens der Gitarrenmusik. Machen wirs kurz: wer Green Day gut findet, ist untrue, hat von Musik keine Ahnung, darf sich nicht Punk nennen, ist höchstens ein 14 Jähriges pickelgesichtiges Mädchen das in der Bravo mal was von Punk gehört hat und bei Billy Joey Armstrongs gesang ein feuchtes Höschen kriegt (und nebenbei natürlich Blink 182 und Avrlil Lavigne hört.) - Es gibt also keinen Grund, warum ich hier eine Empfehlung für Green Day abgeben könnte.

Aber scheinbar sind Green Day ein Trojanisches Pferd, das sich zuerst an den Olymp des Fun-pop-Punk ohne credibilty rocken mussten um ihre Message wirklich zu verteilen, die Leute wollen nämlich gehört werden: und haben was zu sagen, und, so erstaunlich das klingt: auch Musikalisch was zu sagen.

okay. 21ts Century Breakdown ist Poppunk Marke Green Day, zumindest für ein flüchtiges hinhören. Es ist ein Album das den 14 Jährigen pickelgesichtigen Mädchen die bei Billy Joey Armstrongs Gesang ein feuchtes Höschen kriegen absolut gefallen wird, dazu hat es genügend Popappeal. Aber das ist nur Maskerade, oberfläche, sozusagen die Aufreissmasche um diese kleinen 14 Jährigen Pickelgesichtigen Mädchen dann ganz "unschuldig" in eine Welt zu entführen, in der sich eben nicht alles um das Feuchte Höschen durch den Gesang dreht, sondern in eine Welt, die, George Bush sei Dank, so ziemlich im Arsch ist, krank vor sich hin vegetiert und so ne Art Vorhölle ist, eine Welt, in der man für seine Existenz auch für seine Ideale kämpfen muss, in der man vorallem Ideale haben muss und eine hochgehobene Faust... eine Welt in der man durchaus Revolution oder sowas schreien kann. Das ist dann auch schön verpackt in eine Story (ja, es ist ein Konzeptalbum: Green Day goes "The Wall" und dass im Wahrsten sinne des Wortes) von einem Teenagerpärchen das gerade durch diese Welt spaziert und eben diese Welt betrachtet - das hat fast schon Cineastischen Wert, zumindest ist die Charakterwahl für das erhofte Zielpublikum perfekt gewählt.

Kommen wir zur Musik - auch da tut sich erstaunliches: die drei ewigen Milchgesichter können nämlich wirklich Musik machen, und das sehr Fassettenreich... da huscht eine kleine Spur Bob Dylan vorbei, streift dann etwas Black Rebell Motorcycle club, Beatles und die Stones werden dann natürlich auch noch ein wenig mitgenommen, kurzum, man bedient sich der ganzen Klavitur der Popmusik der letzten 60 Jahre... das ganze in wirklich gutem Songwriting, mit intelligenten Songstrukturen (also nix da mit strophe-Refrain-strophe-Refrain Schema).

Macht unterm Strich: gerade von der Band von der man es am wenigsten Erwarten würde kommt ein Album, das intelligent, durchdacht, relevant, gut umgesetzt und schlicht gut ist... und natürlich eine enorme Portion Subversion transportiert

Hut ab

LG

FIST
 
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Ich mag Green Day auch noch jetzt nach (muss mal nachrechnen, moment....
17 Jahren :)

besonders cool find ich den Song zusammen mir U2 (mag ich auch noch imma *g*) The saints are comming, total geil....

:thumbup:
 
Ich höre es jetzt zum 4./5. Mal und es gefällt mir langsam besser.
Meinen persönlichen Liebling "american idiot" zu übertreffen fast unmöglich, aber das neue Album hat durchaus Potential.
 
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