Als "g´standner" Schamaniker kommt natürlich bei "Jedem/r" irgendwann der Tag/Punkt, wo es ans "Eingemachte" geht. Nämlich die vielbeschriebene:
-Zerstückelung- (aka. der "Schamanentod").
Mich würde mal interessieren (es müssen keine absoluten Details sein) ob Ihr diese erfahren habt, und wenn ja, wie es für Euch "war", wie fühlte es sich an, was "brachte" es Euch?
Zu diesem Thema wurde ich angeregt durch das Lesen eines jungen Mannes, nunja, nennen wir Ihn einen "ver-rückten" Weltenreisenden; dessen Blog so eineges Schmunzeln aber auch tiefes Nicken in mir hervorbrachte.
Sodele, ich bin gespannt, und vielen Dank
LG
Amarok
"Die Zerstückelung" und daraus resultierende Begebenheiten ereigneten sich bei mir 2002/2003.
Dazu ist zu sagen, daß ich zu dieser Zeit kein Bedürfnis nach spiritueller Erfahrung hatte. Ich hatte in der Jugendzeit um die 20 auf magischen Pfaden einiges gewaltig verbockt und gerade noch unter Beihilfe höherer Führung die Kurve bekommen. Ich hatt eine Art inneres Abkommen mit der Geisterwelt geschlossen, daß ich sie zwar nicht verleugne, aber mit ihr doch nichts mehr zu tun haben will und das lief fast 10 Jahre lang gut, mit der schleichenden Nebenwirkung, daß ich mich mehr und mehr vom Leben abgeschnitten gefühlt habe...das Leben nur als eine große Party betrachtend, hat doch etwas gefehlt.
Immer wieder zog es mich damals beim Vorbeifahren auf der Autobahn in Richtung eines Wasserfalls und einmal bin ich da spontan hin...dabei hatte ich das Gefühl wie auf Schienen zu laufen, so, als gäbe es kein zurück mehr...ich setzte mich beim tosenden Wasser auf einen Stein und mußte nicht lang warten...es fühlte sich an, als würde ich mich selbst wem oder was auch immer "opfern".
Der Leidensdruck war groß und größer war nur die Angst vor dem Ungewissen denn mir hat es den klaren Geist zerfetzt...ich klammerte mich an Sätze und die letzten Worte die ich halten konnte waren "aber" und "und"...das "und" hab ich zuletzt losgelassen und dann war da nichts...keine Gedanken, nicht einmal mehr ein Gefühl, einfach nichts. Zuvor dachte ich noch das wär das Ende, aber dem war nicht so...mein Bewusstsein sammelte sich wieder...und dann kommunizierte die Natur mit mir und sie hat mich an die Hand genommen und es ging los...da wußte ich noch nicht, daß ich in der Gegend gleich 3Tage und 2 Nächte verbringen würde, wobei mir diese Zeit selbst wie ein "Viele Monate mit den Geistern zusammenleben" vorkam.
Ich hatte an diesem Ort alles gefunden, was ich nie gesucht hab, aber dringend benötigte.
Ich zehre heute noch von der Erfahrung, die mit meinen festen und starren Gedanken zuvor niemals möglich gewesen wäre.
Daß es sich dabei um eine schamanische Erfahrung handeln würde, wußte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, denn von diesem hatte ich keine Ahnung, noch nicht mal eine Vorstellung. Eine befreundete Psychotherapeutin, die ich zur Reflexion über das Erlebte aufgesucht habe, hat mich mit M. Hasslinger zusammengebracht, der nach einer 3tägigen Bedenkzeit mir Zugang zur aktiven Schamanenarbeitgruppe gewährte, in der ansonsten nur zumindest ausgebildete scham. Counselors teilnehmen durften. Das Schamanenwerkzeug und die Arbeit als solches habe ich in der FSS kennengelernt, aber das wesentliche hab ich aus der Geisterwelt bereits mitgebracht...meine geistigen Lehrer.
Ich würde jetzt aber niemandem erklären wollen, daß das mit der Zerstückelung eine tolle Erfahrung war. Man würde ja auch niemandem erzählen, daß Kotzen eine schöne Erfahrung ist.
Wenn der Körper allerdings vergiftet ist, so ist Kotzen ein Mittel der Notwendigkeit und zum Geiste ist auf die Geistesgifte betrachtet garnicht mehr soviel unterschied. Ich habs gebraucht und wenns nicht nochmal sein muß, verzichte ich gern. Manche erleben ja gleich mehrere Zerstückelungen...
Da vertrau ich ganz auf die geistige Führung -da weiß ich, daß mein Leben in guten Händen ist.^^
LG Tiger