Hallo!
Ich habe eine dringende Frage an euch, denn die Antwort dieser Frage könnte meine Sicht auf mein Leben verändern:
In der Geschichte von Hiob soll der Teufel Gott gesagt haben ,dass Hiob nur so fromm sei, weil er reich und gesund sei. Daraufhin hat Gott dem Teufel erlaubt, Hiob zu prüfen, sodass Hiob dann im Verlauf der Geschichte quasi zu Unrecht ,wie ich es finde, bestraft wurde. Natürlich wendete sich alles zum Guten, als er mehr Wohl bekam, als er schon hatte vor seiner Prüfung.
Bei all den Erzählungen aus der Bibel gilt: Zuerst ziehe deine Schuhe aus, denn du betrittst heiligen Boden. Wie kann der große Gott selbst sein Wort geben in Form von Wörtern und Texten, und auch noch von schwachen fehlerhaften Menschen aufgeschrieben? Das geht doch gar nicht. Man steht da (wenn man so stehen kann) wie Mose vor einem brennenden Dornbusch, und der Dornbusch verbrennt nicht.
Es tut gut, sich zunächst in einen Geisteszustand zu versetzen, in dem man überhaupt offen ist und anfangen kann zu ver
stehen (Füße -> stehen!), nackt, bloß, und das brennende Wort vor mir. Ich will noch näher ran, aber da sagt das Wort: Halt, zieh erst deine Schuhe aus. Komm in unmittelbaren Kontakt mit der Erde. Du, genau du bist gemeint. An dich sind die Worte dieses Textes gerichtet. Stehe nicht darüber und denke, du könntest beurteilen, was dieser komische Dornbusch ist.
Zunächst ist wichtig, um wen es in diesem Bibelbuch geht.
Da ist Hiob, ein Mann im Land "Uz". Was bedeutet "Ijob" denn?
Man kann den Namen von jahav ableiten, das "geben" bedeutet.
So ergeben sich zwei Bedeutungen, die beide hier gut übereinkommen.
Hiob ist einer, dem viel "gegeben" ist, und einer, der viel "gibt".
Hiob könnte man sagen ist "ich, der Spender".
Im Geben ist man stark, im Nehmen hingegen schwach.
"Uz" bedeutet "Stärke", also das passt gut.
Die Erde ist griechisch gee (19), oder hebräisch ist Chawa (19), die Eva, damit verwandt, und Hiob (19).
Hiob, nun wirds genauer, ein irdisch reich begüterter, einer, dem viel irdischer Reichtum gegeben ist, und der auch gerne gibt, das ist seine Stärke.
Ja, toll, könnte man nun sagen, solche gibts, die sind eben Gottes Lieblinge. Die haben schon von Geburt an so viel wie andere in ihrem ganzen Leben nie ansammeln können.
Das Buch Hiob handelt eigentlich von diesem "Geburts-Recht" der Starken.
Ist man dann automatisch Gottes Liebling, wenn man schon so geboren ist?
Im Johannesevangelium lesen wir (Kapitel 1 Vers 13), dass die aus dem Blut geborenen nicht die Kinder Gottes sind, sondern die aus Gott geborenen.
Und um diesen Inhalt, sehr schön und weit ausgebreitet, geht es im Buch Hiob. So groß und toll und reich wie er ist, ist er dennoch nicht automatisch im Königreich der Himmel.
Ganz im Gegenteil. Er muss erstmal alles verlieren, muss Gott von Angesicht zu Angesicht begegnen, und dann gewinnt er alles irdische erneut, aber noch mehr, er gewinnt die Himmel.
Gott prahlt ja sogar vor Satan mit Hiob.
Er sagt: guck mal, wie klasse der Hiob ist. Einfach nur gut. Einer, der alles richtig macht, weil er eben einer der Allerstärksten und Allerbesten ist, einer aus dem Land Uz, aus der Linie Arams.
Aram wiederum ist von Geburt her schon ein Sohn Sems, trägt also den "schem", den "Namen". Und hier wieder, das Geburtsrecht, schon einfach mal so als Kind reicher Eltern, eventuell sogar spiritueller Eltern, mit bester Bildung, bestem sozialem Umfeld etc., das Geburtsrecht verleiht einem nicht das Kennzeichen des Himmels.
Gott gibt also vor Satan an, und Satan sagt, ach lass mich mal, ich zeig dir, dass auch ein Hiob fallen kann.
Gott lässt das zu, weil Gott weiss, dass das, was dann geschieht, der Weg Hiobs zu Gott ist. Es gibt im Neuen Testament eine Figur, die parallel zu Hiob ist, das ist Johannes der Täufer. Johannes ist der allerspirituellste unter den Menschen, aber nicht im Geist wiedergeboren, und deshalb kleiner als der Kleinste im Königreich der Himmel.
Auch der allerspirituellste Mensch, der sein ganzes Leben lang nur Gutes tut, nie flucht, nicht lügt, nur spendet und gibt, kommt nicht in den Himmel. Nicht aus dem Blut, sondern aus Gott, das ist aus Gottes Gnade.
Johannes der Täufer, der sogar Jesus tauft, auch der muss "sterben", um geistig wiedergeboren zu werden.
Und die Geschichte von Hiob nimmt ihren Lauf, so wie bereits in den ersten Wörtern der hebräischen Geschichte zu erahnen ist. Da ist "ijob schemo" (365). Die 365 sind wie eine Überschrift. Es geht um alle die Sachen, die man nicht tun soll, wie die 365 Verbote in der Schrift. Ein Verbot für jeden Tag des Jahres, wohl gemerkt des Sonnenjahres, mit dem Sonnendämon 666.
In dem "Hiob ist sein Name", ijob schemo, steckt bereits drin, dass der Satan kommt und ihn versucht. Einer der alles richtig macht? Das ist ja eine Pest. Eine echte Herausforderung für Satan.
Im ersten Kapitel verliert er seinen Reichtum und seine Kinder.
Doch Hiob hält stand. In Vers 22 steht "in all diesem sündigte Hiob nicht und schrieb Gott keinen Fehler zu".
Dann protzt Gott noch mehr mit Hiob vor Satan. Und Satan sagt: Jaja, aber warte mal, wenn ich seine Gesundheit angreifen darf. Und Gott lässt auch das zu, Hiob bekommt Krebs und seine Frau fällt vom Glauben ab.
Und Hiob fängt an zu wanken. In Kapitel 2 Vers 10 steht nur noch "in all diesem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen." Eine starke Einschränkung. Nach außen hin markiert er immer noch den Starken, den Frommen, den Supermann, den nichts umhauen kann. Aber in seinem Herzen sieht es schon anders aus, dort nagt es gewaltig.
Und dann kommen seine Freunde und leiden mit ihm und schweigen.
Und dann, im dritten Kapitel, bricht es aus Hiob hervor und er verflucht seinen Tag. Seine Freunde, die es zwar gut mit ihm meinen, nehmen Anteil an seinem Leid, und das zerbricht ihn, weil seine Frau ihm untreu ist.
Seine Chawa (19), seine gee (19), auf die Hiob (19) gebaut hat, wird untreu, weil sein Fleisch (sarx, 361=19*19) ihm zerstört wird.
Also sein Blut, seine Herkunft nützt Hiob nichts.
Seine Frau, sein Fleisch, nützt Hiob auch nichts, wird auch zerfressen.
Und dann zerbricht auch seine Manneskraft, sein männlicher Wille stark zu sein. Denn die drei "Freunde", hebräisch "reei" sind direkt sprachlich verwandt mit dem Bösen "ra", und sie kommen und kritisieren ihn. Wenn man das Buch Hiob so liest, die weiteren Kapitel, wie sie ihn richtig fertigmachen, könnte man schon denken: Bei solchen Freunden braucht man keine Feinde mehr.
Das ist aber typisch für das, was dem "Geber", dem "Guten" hier, so passiert. Man rackert sich 30 Jahre in einer Firma ab, reisst sich 3 Beine aus und macht und tut, wird dann unvermittelt langzeitkrank und wird gekündigt und kein Schwein erkundigt sich mehr nach einem. Es kommt kein Dank für diesen "entsetzlich guten Menschen", sondern ein Tritt in den Hintern. Wie schon Friedrich Schiller dem Muley Hassan in den Mund legt: "Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen."
Der starke Geber (Geber verwandt mit hebräisch gebura, Stärke) wird schwach. Und damit wird er reif zur Begegnung mit Gott. Nicht durch Blut, nicht durch den Willen des Fleisches und nicht durch den Willen des Mannes, sondern durch Gott geboren.
Ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz nimmt Gott an:
Psalm 51:16-19 schrieb:
Errette mich von den Blutschulden, Gott, der du mein Gott und Heiland bist, daß meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme.
HERR, tue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige.
Denn du hast nicht Lust zum Opfer, ich wollte dir's sonst wohl geben, und Brandopfer gefallen dir nicht.
Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist; ein geängstet und zerschlagen Herz wirst du, Gott, nicht verachten.
Oder im Neuen Testament sagt Jesus es so:
Matthäusevangelium Kapitel 11 schrieb:
Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.