Fingal
Sehr aktives Mitglied
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Da habe ich mich wohl missverstaendlich ausgedrueckt, sorry. Ich habe es auch nicht als missionieren verstanden. Die Frage "Warum sollte ich es in Betracht ziehen?" ist mehr gemeint als "Welche rationalen Gruende gaebe es, einen Gott in Betracht zu ziehen?"
Nee, passt schon, hab das nicht so aufgefasst.
Die Frage nach den rationalen Gründen, muss sich jeder selbst beantworten. Wenn Du für Dich entscheidest, dass Du rationale Gründe brauchst, um etwas in Erwägung zu ziehen, so ist das Deine Entscheidung und vollkommen legitim. Kann ja nur von mir reden und die jahrtausend alte Überlieferung der Existenz "höheren Geistes" (~Gott), lässt mich diese Möglichkeit in Erwägung ziehen.
Und wieso kann es sich im ausseruniversellen lohnen ueber einen Gott zu philosophieren? Was macht einen Gott da weniger zu einem Lueckenbuessergott als bei der Frage, warum eine Banane krumm ist? Weil sich die eine Wissensluecke schon geschlossen hat, die andere aber noch nicht?
Im Grunde ja. Weil sich die eine Wissenlücke geschlossen hat und die andere nicht. Ich hab zugegebenermaßen gerade etwas Probleme, die Kurve bzgl. der krummen Banane zu kriegen ...es könnte sich deshalb lohnen, darüber zu philosophieren, weil der Mensch (im Einzelfall) als Inividuum dann vielleicht mit seiner eigenen Theorie, die er für sich als eventuell logische Möglichkeit sieht, ruhiger leben kann und keine Angst mehr vorm Tod hat. Das ist doch der Kern der ganzen Geschichte. Ich muss mir über keine krummen Bananen Gedanken machen, weil deren Existenz nunmal unerschütterlich bewiesen und rational erklärbar ist. Genauso verhält es sich mit dem sockenfressenden Monster in der Waschmaschine. Dessen Nicht-Existenz kann man beweisen und das Verschwinden der Socken ist rational erklärbar.
Die Definition der Existenz eines Gottes als Lückenbüßer sehe ich kritisch, denn so gesehen ist das auch nur eine unbewiesene Theorie, wie die ganzen unbewiesenen Theorien der Wissenschaft, welche dann im Endeffekt auch nur Lückenbüßertheorien sind.
Mein Fazit:
So lange es keine rationale Erklärung für Fragen jeglicher Art gibt, kann jeder alles in Erwägung ziehen, was er gerne möchte und was für sein persönliches Verständnis am glaubwürdigsten erscheint.
Man kann niemals einen gemeinsamen Nenner finden, solange wissenschaftlich nichts bewiesen/ nachvollziehbar wird. Deswegen finde ich es umso wichtiger, dass bei solchen Diskussionen sachlich miteinander kommuniziert und die Meinung des Anderen zugelassen wird, was hier der Fall ist, worüber ich sehr erfreut bin, denn in manch anderem Thread sieht's anders aus.
LG Fingal