Entschieden - NEIN! Denn erst einmal gehört das alltägliche Urteilen nicht zum Leben --- warum? Weil es einen Unterschied zwischen urteilen und bewerten gibt!
Ich persönlich bewerte und transformiere damit bewusst Informationen aus der Umwelt in nur meine individuellen Erfahrungen. Zu urteilen beinhaltet jedoch diese Informationen in allgemein gültige Tatsachen zu transformieren!
Und Deine Beiträge sowie die Eröffnung und Führung dieses Threads lassen nach meiner Meinung, genau diese Einstellung bei Dir erkennen. Denn, wenn das Verhalten anderer Menschen Dich nicht wirklich aufregen würde, oder Du dessen Verhalten, Handeln oder Nicht-Handeln nicht in "Besser" und "Schlechter" Schubladen stecken willst --- warum hast Du dann diesen Thread eröffnet?
Es geht nicht darum, das wir ohne Vorurteile blind durch die Welt laufen, sondern das wir mit Vorurteilen unehrlich durch die Welt gehen und uns dessen nicht bewusst sind!
Du sagst: "Das heißt jetzt nicht, dass ein Briefmarkensammler nicht gut genug ist." Warum sagst Du nicht, das ein karitativ tätiger Mensch nicht unbedingt in guten und ehrlichen Absichten handelt?
Ich versuche meine Vorurteile abzubauen und denke, das ich bestimmt nicht "blind" dadurch werde - sondern eher das Gegenteil, ich bin der Meinung ich gehe wesentlich bewusster durch die Welt --- und mache Erlebnisse durch meine individuelle Bewertung zu persönlichen Erfahrungen. Dadurch bin ich mir auch bewusst - das es nur meine eigene Wahrheit ist und keine allgemein gültige Tatsache!
Deswegen mein Verweis, das ich auch hier nur meine Meinung wiedergebe!
Wir alle können hier nur unsere eigene Meinung wiedergeben. Das ist ja das Interessante an Internet-Foren. Wir sehen, wie andere Menschen denken und was sie an uns kritisieren, aber auch wie sie alleine auf bestimmte Formulierungen reagieren. Auch ich schreibe hier nur meine Meinung. Aber ich möchte das nicht vor jedem Satz extra erwähnen müssen, weil ich das an sich für offensichtlich halte.
So geht aus deinem letzten Beitrag für mich hervor, dass du unter bewerten einen bewussten Vorgang verstehst, bei dem stets klar bleibt, dass die eigenen Erfahrungen keine allgemein gültigen Tatsachen darstellen.
Urteilen ist für dich etwas anderes, das mit Vorurteilen verbunden ist, die sich im nicht bewussten Bereich abspielen.
Da ich entweder nicht genug Bildung oder Intuition habe, um sagen zu können, ob du diese Unterteilung im Laufe deines Lebens entwickelt hast oder ob sie in irgendeinem Lexikon steht, kann ich nur folgendermaßen darauf antworten:
Ich halte es durchaus für wichtig, dass wir bewusst durch unser Leben gehen und dabei erkennen, dass wir nur individuelle Erfahrungen machen und daraus nur unsere eigene Wahrheit entwickeln können.
Darüberhinaus möchte ich un- und unterbewusste Vorgänge als genauso wichtig schätzen. Das Bewusstsein kann nur auf ihnen aufbauen, denn es muss erst im Laufe des Lebens entstehen und gepflegt werden. Bis dahin brauche ich anderes auf das ich mich, wenn auch nur provisorisch, verlassen kann. Ich glaube, dass alles, was die Natur hervorbrachte, wenn auch erst durch den Menschen, seinen Sinn hat und so auch die Vorurteile. Genauso ist es natürlich wichtig das jeder von uns über dieses Stadium hinauswächst.
Was deine Kritik an der Eröffnung und Führung dieses Threads betrifft, worin du eine Kategorisierung in "besser" und "schlechter" erkennen willst, so kann ich nur antworten:
Jeder Mensch trifft diese Unterscheidung mehr oder weniger bewusst. Indem du mich kritisierst hast du diese Entscheidung schon längst getroffen - natürlich nur im Rahmen deiner individuellen Erfahrungswerte. Aber wer sagt, dass andere sich nicht genauso bewusst sind, dass ihre Unterscheidung in "das soll ich tun" und "das soll ich nicht tun" bzw. "das soll ich loben" und "das soll ich kritisieren" sich innerhalb ihrer eigenen Wahrheit abspielt. Wer sagt, dass sie sich anmaßen, dies zu einer allgemeingültigen Tatsache zu erheben.
Du hast in deiner ersten Antwort hier bereits die Phrase "besserer Mensch" erwähnt, was ich so nicht geschrieben habe. Auch will ich wie beschrieben keineswegs belehrend klingen. Ich habe hier eine Theorie vorgestellt, die ich im Laufe meiner Entwicklung als Überlebensstrategie gewählt habe: Unverschuldetes Leid verkraften können, durch den Glauben, dass es mir selbst etwas bringt. Eine Theorie, die ich selbst später relativierte. Dazu kam die Frage, ob ein "guter Mensch" nicht hin und wieder auch den Mut haben muss "böse" zu sein, was an sich schon eine Relativierung von "Gut und Böse" darstellt.