Gott = Liebe ?

fckw schrieb:
@Shanti:
Du kannst daraus noch eine weitere Sache erkennen. Die Beantwortung der Frage hängt nämlich ganz wesentlich davon ab, wie einer sich Gott denn überhaupt vorstellt. Wenn er sich Gott so vorstellt, wie ich ihn vorher als Karikatur gezeichnet habe, als eine Art Mann mit Bart, dann muss eine negative Antwort gegeben werden, dann ist Gott nicht die Liebe. Aber was denn nun, wenn Gott völlig anders ist, als das reichlich kindliche Bild von vorher? Vielleicht ist mit "Gott" ja etwas ganz anderes gemeint, etwas viel umfassenderes, grösseres, ferneres - und etwas, das viel schwieriger mit dem Verstand zu erfassen ist, weil wir so klein sind, und Gott so gross ist. Vielleicht passt es ja dann (vielleicht aber auch dann nicht...)? Es ist nötig, dass du dir zuerst einmal klar darüber wirst, wie du dir Gott vorstellst.

ok, ich hab dir deine frage nicht wirklich beantwortet. ich werd es versuchen, ist aber nicht ganz einfach.

ich stelle mir gott (nennen wir "es" mal so) nicht als mensch vor.

sondern eher als eine "qualität", so wie ein duft, oder farben, intensiv.
man kann es vllt mal erfahren, aber auf keinen fall sehen.
und wenn ich es mir recht überlege, ist es wohl so, dass wenn man es erfährt, es von innen kommt, nicht von aussen. also aus einem selbst. aus dem herzen des herzen. es geht da wohl nicht darum an etwas zu glauben, oder etwas zu sehen. und damit verbinde ich gerade auch ein wort, nämlich "selbstverantwortung", auch für das göttliche.
es ist nichts was man in besitzt nehmen kann, noch kann es einen in besitzt nehmen, man kann es nicht anbeten, noch kann man sich was wünschen. es ist einfach da. und wenn "es" wirklich da ist, also wenn man in seinem leben die chance hat "es" zu erfahren, dann ist es vllt auch liebe.
shanti
 
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Pedro Orcas schrieb:
"Gott" gleich "jede Ganzheit"
Ganzheit gleich "Summe aller Teile"
Summe aller Teile gleich "Mensch"
Summe aller Menschen=menschliche Rasse=Gott
menschliche Rasse zerstört die Welt, also gilt: Gott zerstört die Welt

das ist auch schon alles.
Noch viel zu viel. Gott IST ohne jeglichen Bezugspunkt.

Auf die Eingangfrage bezogen ist es eigentlich lediglich das Gleichheitszeichen zwischen beiden Definitionen.
Alles andere ist auf beiden Seiten der Ausdruck davon.
 
shanti schrieb:
ok, ich hab dir deine frage nicht wirklich beantwortet. ich werd es versuchen, ist aber nicht ganz einfach.

ich stelle mir gott (nennen wir "es" mal so) nicht als mensch vor.

sondern eher als eine "qualität", so wie ein duft, oder farben, intensiv.
man kann es vllt mal erfahren, aber auf keinen fall sehen.
und wenn ich es mir recht überlege, ist es wohl so, dass wenn man es erfährt, es von innen kommt, nicht von aussen. also aus einem selbst. aus dem herzen des herzen. es geht da wohl nicht darum an etwas zu glauben, oder etwas zu sehen. und damit verbinde ich gerade auch ein wort, nämlich "selbstverantwortung", auch für das göttliche.
es ist nichts was man in besitzt nehmen kann, noch kann es einen in besitzt nehmen, man kann es nicht anbeten, noch kann man sich was wünschen. es ist einfach da. und wenn "es" wirklich da ist, also wenn man in seinem leben die chance hat "es" zu erfahren, dann ist es vllt auch liebe.
shanti
Ja, das ist eine Sichtweise, die heutzutage viele Menschen auf Gott haben.

Der Punkt ist nun aber: Wie tritt dieser Gott ganz konkret in dein Leben? Was tut er, was fordert er von dir, was gibt er dir? Wie sieht deine ganz persönliche Beziehung zu einem solchen Gott aus? Angenommen, du seist traurig. Was hilft dir dann dieser Gott, oder lässt er dich in deiner Traurigkeit alleine (und falls ja, wieso)? Ich sage nicht, diese Vorstellungen seien falsch (ich sage auch nicht, sie seien richtig), aber was mir daran auffällt, ist, dass der Gott, den du beschreibst, reichlich abstrakt und fern von dir ist. Er hat sozusagen kein persönliches Gesicht mehr. Das ist ja auch verständlich, denn wir haben uns erst gerade von der reichlich kindlichen Vorstellung befreit, dass Gott eine Art Mann mit Bart sei. Bloss: Wenn Gott so unendlich gross ist und unendlich viel mehr ist, als wir uns vorstellen können, denkst du dann nicht, dass ein solcher Gott dir eben auch auf einer persönlichen Ebene begegnen möchte, also nicht bloss abstrakt und fern, sondern ganz konkret und fassbar? Ein solcher Gott sollte doch eigentlich die Probleme der Menschen kennen, sie verstehen und wissen, dass die Menschen eben auch ein Bedürfnis danach haben, ihn noch halbwegs fassen zu können, mit ihm auf irgendeine Weise "in Kontakt treten" zu können (was immer das nun auch wieder im Detail heisst...).
 
fckw schrieb:
Ja, das ist eine Sichtweise, die heutzutage viele Menschen auf Gott haben.

Der Punkt ist nun aber: Wie tritt dieser Gott ganz konkret in dein Leben? Was tut er, was fordert er von dir, was gibt er dir? Wie sieht deine ganz persönliche Beziehung zu einem solchen Gott aus? Angenommen, du seist traurig. Was hilft dir dann dieser Gott, oder lässt er dich in deiner Traurigkeit alleine (und falls ja, wieso)? Ich sage nicht, diese Vorstellungen seien falsch (ich sage auch nicht, sie seien richtig), aber was mir daran auffällt, ist, dass der Gott, den du beschreibst, reichlich abstrakt und fern von dir ist. Er hat sozusagen kein persönliches Gesicht mehr. Das ist ja auch verständlich, denn wir haben uns erst gerade von der reichlich kindlichen Vorstellung befreit, dass Gott eine Art Mann mit Bart sei. Bloss: Wenn Gott so unendlich gross ist und unendlich viel mehr ist, als wir uns vorstellen können, denkst du dann nicht, dass ein solcher Gott dir eben auch auf einer persönlichen Ebene begegnen möchte, also nicht bloss abstrakt und fern, sondern ganz konkret und fassbar? Ein solcher Gott sollte doch eigentlich die Probleme der Menschen kennen, sie verstehen und wissen, dass die Menschen eben auch ein Bedürfnis danach haben, ihn noch halbwegs fassen zu können, mit ihm auf irgendeine Weise "in Kontakt treten" zu können (was immer das nun auch wieder im Detail heisst...).

lieber fckw,

ich hab ja keine ahnung, woher du dein imenses wissen hast, aber ich muss zu meiner schande gestehen, dass ich keine antwort auf deine frage finde. ich hab keinen blassen schimmer was gott ist. punkt.
und es beschämt mich echt, hier gegen eine wand zu laufen, weil ich nicht stehenbleiben will.
lg
shanti
 
shanti schrieb:
lieber fckw,
ich hab ja keine ahnung, woher du dein imenses wissen hast, aber ich muss zu meiner schande gestehen, dass ich keine antwort auf deine frage finde. ich hab keinen blassen schimmer was gott ist. punkt.
und es beschämt mich echt, hier gegen eine wand zu laufen, weil ich nicht stehenbleiben will.
Nun selbst erleuchtete, haben wenn es hoch kommt gerade mal einen blassen schimmer. Also braucht dich das dich auch nicht zu beschämen.
Das mit der Wand und stehenbleiben ist nur relativ aus deiner Perspektive. das bedeutet nichts.
Weil, es gibt keine Antwort auf seine Frage und das weiß er auch.
 
Es gehört auch zur Liebe, die Kinder eigene Ehrfahrung sammeln zu lassen und dann einzugreifen ohne das die Kinder etwas merken. Er beschützt uns vor unserem Ego, aber irgendwann zieht er sich auch einfach zurück. Er ist nicht derjenige der bestraft, sondern in dem er sich von uns zurückzieht, ist unser eigenes Ego, das was uns dann bestraft. Beobachten tut er uns aber immer.

Aber mal was anderes in dem Zusammenhang. Wer spürt die Liebe zu Gott? Wer hat ihn schon mal gesehen oder mit ihm ein Wort gewechselt? Ich bitte darum sich hier nix vorzumachen. Jeder weiß wie es sich anfühlt in einen anderen Menschen verliebt zu sein. Wer empfindet diese Gefühle für Allah. Ich bin mir sicher, das viele hier im Forum dieses Gefühl nicht haben. Sicher ist die Sehnsucht da, der Glaube und die Hoffnung, aber die Liebe zu Gott brennt nicht wie ein Feuer. Da kann man auch noch soviel Erkenntnis haben, soviele Träume oder Gedanken, wenn das Gefühl nicht vorhanden ist, dann stimmt einfach etwas wesentliches nicht. Das sollte man nicht vergessen, dann weiß man vielleicht wie schlecht es in wirklichkeit um einen steht. Der ein oder andere hat sicher schon mal in seinem religiösen Hoch von sein paar schönen Sachen kosten dürfen, aber eigentlich sollte es immer so sein.

Jedenfalls kein Wunder, das es so viel schlechtes gibt, wir sind da selber Schuld.
 
NailSalama schrieb:
Aber mal was anderes in dem Zusammenhang. Wer spürt die Liebe zu Gott? Wer hat ihn schon mal gesehen oder mit ihm ein Wort gewechselt? Ich bitte darum sich hier nix vorzumachen. Jeder weiß wie es sich anfühlt in einen anderen Menschen verliebt zu sein. Wer empfindet diese Gefühle für Allah. Ich bin mir sicher, das viele hier im Forum dieses Gefühl nicht haben. Sicher ist die Sehnsucht da, der Glaube und die Hoffnung, aber die Liebe zu Gott brennt nicht wie ein Feuer.

Hallo, hier
HELMUT.

:)

Also,
bei mir ist das so, daß sich meine Liebe zum Göttlichen
durch tiefe Freude und auch Dankbarkeit ausdrückt.

Wenn ich in "stiller Meditation" bin, ist es
eigentlich mehr umgekehrt.

Ich fühle "Seine" Liebe zu mir.
Es ist ein Gefühl eines zärtlichen "Eins-Seins" mit Ihm.

Ich weiß nicht, was ich da sonst noch mehr beschreiben sollte?


Gruß,
HELMUT.
:)
 
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shanti schrieb:
ich hab ja keine ahnung, woher du dein imenses wissen hast
*grins* Ich weiss genau genommen so gut wie gar nichts. Aber wenigstens das weiss ich.
aber ich muss zu meiner schande gestehen, dass ich keine antwort auf deine frage finde. ich hab keinen blassen schimmer was gott ist. punkt.
und es beschämt mich echt, hier gegen eine wand zu laufen, weil ich nicht stehenbleiben will.
Es braucht dich nicht zu beschämen. Während des Studiums habe ich das erste Mal eine ganz vage Ahnung davon gekriegt, wieviel ich tatsächlich nicht weiss. Es ist ungeheuer viel. Mein Nichtwissen hat enormste Ausmasse. Egal wie viel du auch immer wissen magst, du wirst immer jemanden finden, der noch mehr weiss als du. Das Entscheidende ist nicht, ob einer etwas weiss oder nicht, sondern ob er Fragen stellt, wenn er etwas nicht weiss. Nur der nicht fragt ist der Dumme. Mich interessiert nie, ob einer viel weiss und klug daherreden kann, sondern immer bloss, ob er grundsätzlich wissen möchte oder nicht. Der Wunsch, etwas zu verstehen und einer Sache auf den Grund zu gehen macht den Unterschied. Wer diesen Wunsch in sich verspürt, wird nicht stehenbleiben, nie. Ich verachte nicht Leute, die wenig oder nichts wissen, aber ich verachte jene, die nicht hinschauen und wissen wollen. Ich habe Jahre gebraucht (vermutlich mehr als 15 Jahre sind es jetzt), während denen ich mich mit der Frage nach Gott auseinandergesetzt habe, bis ich an diesen Punkt gekommen bin, wo ich heute stehe.

Und ganz ehrlich: Das, was ich hier öffentlich schreibe, ist bloss ein Teil meiner ganzen Persönlichkeit. Das mag vielleicht manche beeindrucken (viele beeindruckt es einen feuchten Dreck - was auch in Ordnung ist), aber es gibt andere Bereiche, in denen vermutlich weniger weiss als der Durchschnitt. Wenn es ums Kindergrossziehen geht - ui, da solltest du lieber keine Tipps von mir verlangen.

Aber zurück zum Thema. Gehen wir zum Gedanken zurück, dass Gott eine Art intelligente und kreative Kraft im Universum darstellt. Wie gesagt, ich sage nicht, das sei richtig, aber ich sage auch nicht, das sei falsch. Es ist einfach eine Arbeitshypothese, und ich finde diese Arbeitshypothese eine sehr gute. Wenn wir sehen, dass sie nicht aufrechterhalten werden kann, dann werfen wir sie einfach über Bord und stellen eine neue auf, aber momentan finde ich das eine sehr berechtigte Annahme. Nehmen wir als zweites noch den allseits bekannten Satz hinzu, dass Gott nicht "im Aussen" gefunden werden kann, sondern "im Innen" gesucht werden muss.

Wenn man beide Aussagen miteinander kombiniert, dann heisst das - ja, was heisst das denn eigentlich? Eine "kreative, intelligente Kraft, die im Inneren gesucht werden muss"? Sind damit etwa Gefühle und Gedanken gemeint? Aber bin ich nicht selbst Verursacher von Gedanken und Gefühlen? Oder doch nicht? Bin ich vielleicht gar nicht Verursacher von Gedanken und Gefühlen, sondern bloss Empfänger? Oder, ja, so könnte es vielleicht gemeint sein, ist vielleicht mit "im Innen" etwas gemeint, das noch viel näher und grundlegender ist, als Gedanken und Gefühle, etwas das gewissermassen noch bevor den Gedanken und Gefühlen ist, etwas das sich quasi darunter befindet? Wenn aber ja - was könnte das bloss sein?
 
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