Kannst du mir da das Wort "gleichgültig" zu Beginn deines Satzes näher erklären und wie das in Zusammenhang mit Übertragung steht?
Ich sage
gleichgültig, weil es für mich keinen Unterschied macht, ob ich
meine, das Leid in einem anderen zu erzeugen oder ob ich zusehe, wie ein anderer es in einem "anderen" hervorruft. Meine Erfahrung, die ich mache, ist die, dass ich es bin, die erzeugt, selbst dann noch erzeugt, wenn ich annehme, da liefe etwas im "anderen" ab.
Wenn ich also zurückblicke auf meine Verhaltensweise, dass ich meine Angst beispielsweise in anderen hervorrufen wollte, die dann letztlich nur in mir lebte, da der andere beispielsweise diese Angst gar nicht kannte, dann bin ich der Sender wie auch Empfänger meiner Angst. Das musste ich herausfinden, weil ich irgendwann begann, meine Beweggründe zu sehen und schließlich wissen musste, was beim anderen ankam und das Leid allein in mir zu finden war. Ich war es, die es erlitt. Da war keiner, der annähernd dieses, mein spezielles Leiden zu leiden imstande war. Es ist mein Leiden. Ich erleide es, nur ich, wenn ich denn leide.
Wieso steht das außer Frage, wo hast du das gelesen?
Das wäre nur dann möglich wenn man sich völlig von seiner Gefühlswelt abspaltet.
Das ist in der Regel bei manchen pathologisch geistigen Erkrankungen der Fall, kann aber auch durch Folter und Gehirnwäsche hervorgerufen werden..........diese Menschen empfinden keinerlei Mitgefühl mehr für ihre Mitmenschen. Manche Ideologien arbeiten gezielt mit dieser Methodik indem sie den Menschen völlige Leidensfreiheit versprechen.
Somit ist es schon richtig, das Leid mitempfinden können auch immer etwas mit der eigenen Gefühlswelt zu tun hat, genauso wie es mit der eigenen Gefühlswelt zu tun hat wenn man nicht mehr in der Lage ist Leid mitempfinden zu können. da kann man sich jetzt überlegen wo man da hingehören möchte und dementsprechend seine Entscheidungen treffen, so da keine pathologische Ursache vorliegt. Das ist absolut nüchtern betrachtet und ein Fakt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich überhaupt gar nicht in der Lage bin, jemandem
mein Leid zuzufügen. Es jemandem überhaupt zufügen zu wollen, setzt voraus, es in sich zu spüren, um es nachträglich weiterzugeben, weil man es beispielsweise nicht allein tragen will. Selbst wenn ich die Szene beobachte, in der nun der andere dieses, mein Leid erfährt, so bin ich es, die es in der Interpretation dessen erfährt.
Vielleicht meinst Du Deine Ausführungen aber in einem anderen Zusammenhang?
Dass es außer Frage steht, lese ich aus meinem Erleben. Ich muss davon ausgehen. Denn es ist unumstößlich, dass ich es bin, die den Ursprung des Leidens setzt.