@PsiSnake
Zuerst jagt ein Klischee das andere (mein Lieblingssatz aus Post #33 „
Frauen finden schon als kleine Mädchen Babys und Kinder süß und wollen sich mit ihnen beschäftigen“), dann mischst Du auch noch Sorgerechtsfragen im Fall einer Trennung heterosexueller Paare in die Frage von Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare.
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?
Ein Kind zu adoptieren ist eine bewusste Entscheidung – im angestrebten Fall eben von einem gleichgeschlechtlichen Paar.
D.h., zwei erwachsene Menschen haben sich gemeinsam überlegt, ob sie ein Kind haben und großziehen wollen.
Das ist meist schon ein längerfristiger Prozess, der wirklich mühsame Teil kommt aber erst, wenn sich das Paar an die zuständige Behörde wendet. Die behördliche Eignungsfeststellung und Nachweise, aber auch die erforderten Adoptions-Ausbildungs-Module, erfordern Geduld und Ausdauer. Auch die passende Adoptionsform gilt es zu finden (Inkognitoadopt., offene Adopt….).
In Österreich ist eine
Pflegestellenbewilligung die Voraussetzung
für potentielle Adoptiveltern für eine Adoption. Ausgestellt wird diese von der zuständigen Behörde wenn nach ausführlichen Gesprächen, einer ärztlichen Untersuchung und Hausbesuchen, die Belastbarkeit und Eignung festgestellt wurde.
Und dann, ja dann heißt es warten…..
Paare, die ein Kind adoptieren wollen, werden geprüft und geschult, sie tun das nach reiflicher Überlegung und meist langer Wartezeit.
Hier, basierend auf rein persönlichen Klischees und Vorurteilen plötzlich mit Strohmann-Argumenten zu kommen wie „ das gibt die Natur nicht her“, ist diskriminierend und Unfug.
„Die Natur“ kennt auch keinen Artenschutz (immerhin sind schon mal „auf einen Schlag“ praktisch 90% der Lebewesen ausgerottet worden), keine Ethik oder Gleichbehandlung – dafür gibt’s Kindsmord, Inzest und hohe Jungtiersterblichkeit.
Wäre das für Dich okay, bloß weil „die Natur“ das hergibt?
Und, als ob der Vorurteile nicht genug, gleich noch eins drauf:
PsiSnake #54
OK, das mag schon sein, dass homosexuelle Männer in einigen Fällen ziemlich weiblich sind. Aber weiß nicht ob das reicht (sind die weiblich genug), und bezweifle dass das aus zwei Männern plus Kind in gleicher Weise eine Familie macht.
Ein fremdes Baby/Kleinkind zwei Männern zur Adoption zu geben, schwul oder nicht, fühlt sich für mich schlicht nicht richtig an, und es ist ja nicht so dass sowas in der Natur möglich wäre. Und es ist eben nicht nur deren Sache, das Kind ist ja beteiligt.
Die Eignung als Adoptionswerber hängt nicht vom "Grad der Weiblichkeit" ab, was soll den der Schwachfug!
Verstehe mich bitte nicht falsch, Du kannst jede Meinung zum Thema haben die Dir richtig erscheint - Du magst halt Schwulen und Lesben keine Kinder anvertrauen (wer weiß, was aus den Kleinen mal wird
) - aber bitte verstecke Dich nicht hinter so hirnrissigen "ist in der Natur möglich oder nicht möglich" Scheinargumenten.
Wie Du selber schreibst, in der Wildbahn verenden die meisten Jungtiere wenn das Muttertier stirbt - Deiner Logik zufolge sind Waisenhäuser völlig unnatürlich, die viel natürlichere Lösung wäre es nach Deiner Argumentation, die Kinder verrecken zu lassen.