Ok.
Wer klaren und unabhängigen Geistes die Postings hier liest, wird erkennen, warum es unter den Menschen nie Frieden geben kann. Solange Religion mit einer solchen Intoleranz und Überheblichkeit vertreten wird, ist ein friedliches und respektvolles Miteinander der Kulturen nicht möglich.
Kurze Zusammenfassung: Ich bin weder genetisch bedingt gläubig, noch zu dumm, es nur nicht zu erkennen. Mit 17 Jahren habe ich die Bibel komplett durchgelesen und danach war mir ein Glaube ebenso wenig möglich, wie vorher schon. U. a. ein wichtiger Grund: Den Anspruch auf Opferung empfinde ich als widerlich, da ich das Leben achte und in seiner wunderbaren Vielfalt als wertvollstes Geschenk ansehe.
Also ich glaube an keinerlei Gottheit - ich bin nicht gläubig. Punkt.
Aber ich glaube an mich selbst. An meine Fähigkeiten ebenso, wie an meine Fehlerhaftigkeit. Ich vertraue nur mir selbst und ich finde meinen Weg aus mir selbst. Oder ich verlaufe mich, weil ich eben nicht perfekt bin.
Die Entscheidung, ob ich gut oder böse bin, - treffe ich allein, - in mir selbst. Mein Handeln verantworte ich nur vor mir selbst. Denn ich muss mit mir und dem, was ich denke und tue, leben.
Niemand außer mir, kann mir Schlechtes wirklich vergeben, da ich nur in mir selbst wahren Frieden finden kann. Weil ich ich bin. Weil ich bin. Und weil ich ein Individuum bin, frei, unabhängig und selbstständig im Denken und Empfinden - und nicht nur ein Sandkorn von vielen, die dem Wind folgen. Obwohl ich wohl nur die Größe eines Sandkorns habe. Auch diese Erkenntnis habe ich in mir selbst gewonnen. Und ich kann hervorragend damit leben.
Ob ich ein Leben so führe, wie es im Allgemeinen mit sogenannten christlichen Werten verbunden wird - entscheide nur ich allein. Keine Gottheit, keine religiösen Schriften oder ähnliches kann mich zu einem "guten Menschen" machen.
Das kann ich nur in mir selbst erfragen, erkunden und erfühlen.
Oder eben nicht.
Dabei möchte ich betonen, dass ich das Bedürfnis mancher Menschen nach Religion durchaus respektiere.
Doch wo von gläubigen Menschen Toleranz und Respekt für ihre jeweilige Religion verlangt wird - erwarte ich ebenso Toleranz und Respekt vor meiner Nichtgläubigkeit. Ohne praktisch zurechtgelegte Erklärungen wie z. B. der genetisch veranlagte Glaube aller Menschen...
Hier gibt es natürlich ein Problem für diejenigen, die bedingungslos vorgegebenen religiösen Weisheiten folgen und schon von daher die Tatsache des Nichtglaubens partout nicht akzeptieren können/wollen.
Religiösität wird meist mit Liebe erklärt. Nun - Liebe ist ein Gefühl, welches ganz tief im Herzen erwächst - ganz individuell. So ist auch Glaube ein ganz individuelles Gefühl und sollte - meiner persönlichen Meinung nach - auch nur tief im Herzen praktiziert werden. Sobald Religion aus dem Menschen hinausgetragen wird - entstehen die weltweit bekannten Probleme. Das ist einerseits im Menschen begründet, der in seiner Sozialität kaum jemals friedlich mit sich selbst leben kann, - andererseits aber auch in den jeweiligen Religionen, die oft in sich selbst andere Religionen rigoros ablehnen. Das ist pure Intoleranz; und es ist eine kolossale Respektlosigkeit vor dem Menschen, dem damit sein Recht auf und seine Fähigkeit zu eigenen Empfindungen und Gedanken genommen wird.
Aber der Mensch ist ein Herdentier und sucht stets seinen Hirten.
Wem's gefällt.
Nur bitte bitte, mein Appell an den doch so hochentwickelten Geist von Homo Sapiens:
Respektiert das Andersdenken, das Andersglauben und auch das Nichtglauben so, wie ihr in eurem Glauben respektiert werden wollt.
Schließlich kann ja nicht jeder Recht haben. Und letztlich ist es doch egal, was der andere denkt oder glaubt - wenn der eigene Glaube gefestigt ist, kann er von diesen "Anderen" nicht erschüttert werden.
Vielleicht ist aber auch das Ablehnen, ja Bekämpfen, von Anders- und Nichtglauben ein Zeichen für die eigene Unsicherheit im Glauben. Der Mensch neigt dazu, das, was er nicht versteht oder was er fürchtet, zu unterdrücken. Wäre möglicherweise mal eine Überlegung wert.
Hier meine Patentlösung:
Nehmt es einfach hin, wenn jemand anders denkt und fühlt - so wäre doch das Besinnen auf die eigene individuelle Religiösität - und eben auch die besonnene Bescheidenheit auf diese - ein guter Weg, friedlich miteinander auszukommen.
Oder?
So, danke fürs Zulesen.
Mein Frusttag hat sich damit für dieses Mal erledigt.
;-)