Glaube

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Stella da Manhã

Guest
Glaube


Der Zwiespalt unseres Daseins ist: "Was soll ich glauben?"
Der philosophische Abgrund dem man sich stellen muss.
Er heiβt auch: "Ich weiβ nicht."
Wacklige Brücken überspannen ihn.
Menschen erleben das was sie glauben,
obwohl sie manchmal nicht glauben was sie erleben.

Am Rand dieses Abgrundes stehen die Verkaufsbuden der Glaubenshausierer mit prunkvollen Dekor und von der Geschichte geweiht. Andere sind mies und von Sektenwerbern. Aber alle verkaufen sie ihr Programm und ein Oneway –Ticket in das Land der Wahrheit auf der anderen Seite des Abgrunds.

Es entstehen Glaubenssysteme, welche dann zu Wissenssystemen führen.
Sie entstehen aus einer Situation die einer Lösung bedarf? Oder erschaffen sie gar eine Situation, die einer Lösung bedarf?
Das sind Überzeugungen um die Kriege geführt werden und durch Indoktrination in der Schule, ganzer Generationen, auch noch verstärkt.

Es gibt nichts unmenschlicheres als den Kampf, der im Namen des "wahren Glaubens" gefochten wurde.
Und das muss man nicht nur auf globaler Ebene so sehen. Man findet es genauso auch im kleinen Kreis, bei einer Gruppe z.B. wieder!
Es gibt keine Schonung, wenn Menschen für eine heilige Überzeugung kämpfen.

Und somit sage ich: Toleranz ist höchstwahrscheinlich die wichtigste Lehre, die je gelehrt worden ist.

Es mag Diktaturen geben, aber viel gefährlicher ist der "Diktator in uns" den wir aufgrund von Überzeugungen...transparenten Überzeugungen, haben und der uns befiehlt den Anderen zu verhöhnen etc.bis hin zu den Kopf einschlagen, weil wir anderer Überzeugung sind.
 
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Toleranz ist höchstwahrscheinlich die wichtigste Lehre, die je gelehrt worden ist.
sehr richtig - wobei die Grundvoraussetzungen erfüllt sein müssen, daß einer überhaupt tolerant sein kann - für die Toleranzfähigkeit braucht der Mensch erstmal Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Selbstbewusstsein und Akzeptanz der eigenen Schwächen - nur damit ausgestattet kann ich auch nach außen Toleranz leben. Menschen die sich als kleine Würstchen fühlen, werden erstmal kämpfen um der Welt zu beweisen daß sie wer sind. Wer sich als klein und unterdrückt empfindet, ist voller Rachegefühle .
Liebe Grüße Inti
 
das hast du so schön ausgedrückt.
Ja, erst mal braucht man die Selbstsicherheit... und somit, nur wer schon einmal Krieger war, kann Friedensbringer werden.
 
Stella da Manhã schrieb:
das hast du so schön ausgedrückt.
Ja, erst mal braucht man die Selbstsicherheit... und somit, nur wer schon einmal Krieger war, kann Friedensbringer werden.

Das hast Du schön ausgedrückt :)

Was das Thema Toleranz betrifft, so habe ich hier einen Text darüber verfasst:

Toleranz


lg
Christian
 
danke für diese Erfrischung und Stärkung.
Wir sind alle auf dem Weg und manchmal hilft einem eine Hand
und das hast du gerade getan...
Liebe Grüsse aus dem kalten Süden,
Astrid winkt :schaukel:
 
Seelenfluegel schrieb:
Was das Thema Toleranz betrifft, so habe ich hier einen Text darüber verfasst:

Toleranz

Ich würde es begrüßen wenn du den Text hier rein setzen würdest. Er geht noch tiefer unter die Haut, als der von Rosa Luxemburg.

Gruß Paolo
 
Innerhalb der Dogmen bekommen wir die wesentlichen Fragen "nicht" beantwortet!

Es gibt viele Erkenntniswege. Je nachedem, was jeder einzelne in seiner Matrix festgelegt hat.

Als Hilfsmittel haben wir uns Erkennungszeichen (zum Aufwachen) mitgenommen.

Man stelle sich das so vor, wie bei einer Schnitzeljagd bzw. wie im Märchen von Hänsel und Gretel.
Für den Rückweg haben sie mit Brot markiert -
leider haben die Vögel alles aufgefressen.

Ein Erkenntnisweg ist beispielsweise

****Link entfernt! Bitte an die Forumsregeln halten!!!****


Gruß Gitta :)
 
Der Text ist gut - früher wär ich damit auch ganz zufrieden gewesen, aber meine Ansprüche sind inzwischen gestiegen.

Toleranz als höchster Wert - und wenn jemand die Regeln der Toleranz missachtet? Muss das die Toleranz auch tolerieren? Dazu schweigen sich die Forumsteilnehmer i.a. erstaunlich vornehmlich aus.
Toleranz bedeutet Urteilsvermögen, nicht Urteilsunfähigkeit. Nur der, welcher die Unterschiede erkennt, vermag tolerant zu sein - und die Grenzen der Toleranz zu erkennen. Der andere ist einfach nur blind für Unterschiede.

Die Frage "Was soll ich glauben?" wird früher oder säter umschifft durch die Frage "Wie kann ich wissen?" Wenn mir schon niemand sagen kann, WAS ich glauben soll (und ich es auch nicht weiss), dann gibt es womöglich jemand, der mir zeige kann, WIE ich vorgehen muss, um herauszufinden, was ich glauben soll. Der wahre Meister kennt auch nicht das Was, er kennt aber das Wie ganz genau. Er ist der verkörperte Beweis, dass es möglich ist, eine Antwort zu finden.

Den "wahren Glauben" gibt es nicht. Es gibt nur das "wahre Wissen". Wer weiss, braucht nicht zu glauben - und er wird darum auch niemanden überzeugen müssen. Missionieren tun nur die Gläubigen, nicht die Wissenden.
 
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@FCKW


tja, die liebe Toleranz. Wie ich im Toleranz-Thread schon geschrieben habe, sind die Grenzen dazu indiviuel. Was das Grenzüberschreiten betrifft, so betrift es mich erst, wenn ich in eine Grenzüberschreitung persönilch involviert werde. Das wirds interessant; das gibt Schattenarbeit und die ist meisst nicht lustig.

Was das Wissen und Glauben betrifft, so denke ich, das auch dies eine individuelle Angelegenheit ist. Letztendlich ist die persönliche Erfahrung massgebend. Sie macht das persönliche Wissen und kann Glaubenskonstrukte verändern und auflösen. Erfahrenes Wissen ist lebendig.


lg
Christian
 
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