Glaube & Persönlichkeit

Oder auch in der katholischen Kirche. Mir gefallen die schönen Schnitzereien in den Kirchen. Das Judentum würde mir auch gefallen, allerdings nicht orthodox. Ich glaube eh nur an den jüdischen Gott. Es war eine Jüdin, die mir als Kind die Schriften nahebrachte. Irgendwo gehöre ich nirgendwohin. Ich habe meine eigene Religion. :D
Generell die Architektur, denke ich mir immer. Das ist das Schönste an den Religionen.
 
Werbung:
Daher dauern Rückwirkungen aus der Gesellschaft auf einen Glauben immens lange. Wie man z.B. im römisch-katholischen Glauben schon an den Themen Empfängnisverhütung, Eutarnasie, Zölibat etc. sehen kann.

Offiziell zumindest, aber innerhalb der Glaubensgemeinschaften gibt es in allen Religionen eine Säkularisierungstendenz, sodass es am Ende sehr viele unterschiedliche Strömungen gibt.
 
Mir fiel mit den Jahren auf, dass Glaube & Persönlichkeit miteinander korrelieren.

Ich glaube, zu deiner These muss man erstmal den Begriff „Persönlichkeit“ definieren. So wie du es beschreibst, scheint es dir was Festes oder Statisches zu sein, dem ist natürlich nicht so.

Denn die „Persönlichkeit“ stellt sich aus einer Reihe von Mustern zusammen, aus unseren Gedanken, unserem Verhalten und natürlich die Gefühl, und somit bestimmen diese 3 Komponenten, wer du bist oder glaubst zu sein.

Und nun das Entscheidende, diese „Muster“ verändern sich. Und Glaube ist ein Teil diese Musters, von dem was gedacht wird und was meinst du mit korrelieren*?

„Glaube“ muss nicht mit Persönlichkeit korrelieren, sondern er ist eine Facette davon, ein Baustein was eine Persönlichkeit ausmacht. Durchaus eine Wechselwirkung, dahingehend, dass bestimmte Anteile verstärkt werden oder eben nicht.

der mir sehr ähnlich ist, wie wir im Dialog feststellten. Er ist bekennender Nihilist. Ich bin es nicht. Trotzdem kann ich seine Haltung sehr gut nachvollziehen, weil er jemand ist, der sehr gern die Kontrolle behält und alles analysiert.

Du bezeichnest deinen Bekannten als Nihilist, ich dem wirklich so oder meinst du Atheist?

Als Nihilist bezeichnet man jemanden, der alle ethischen Wertvorstellungen verneint, umgangssprachlich bedeutet Nihilismus die Verneinung aller positiven Ansätze.

Nun zurück zur Persönlichkeit - es erfordert viel Arbeit um zu schauen wer wir sind und wenn wir wollen, verändern wir uns stetig. Keine Persönlichkeit ist ´in Stein gemeißelt´. Das ist das Gute.

Alles andere bleibt für mich offen. Jemand, der ein volles Religionssystem annimmt, wählt eine relativ hohe Glaubensvariable, während meine neben dem Nihilisten (der auf der Null-Achse bleiben möchte) vielleicht auf der Variable 5 liegt mit den eigenen Wahrnehmungen. Also kein volles System.

Hier meinst du Atheisten.

Auch ich möchte die Kontrolle behalten und gebe nicht gern Macht ab. Wie seht ihr das? Könnt ihr auch einen Zusammenhang sehen zwischen eurem Glauben und eurer Persönlichkeit?

Die Frage ist etwas verdreht – was hat Glaube oder nicht Glaube mit Machterhaltung zu tun?

Meinst du mit „Glaube“ deine Religionszugehörigkeit ein bestehendes Glaubenssystems? Dann bedeutet Glaube an sich: jeglichen Verzicht an Machterhalt (Kontrolle), Kontrolle zu lassen und zu g l a u b e n.

Viele Grüße


*Eine Korrelation (mittelalterlich = correlatio steht für „Wechselbeziehung“
 
Ja, der Glaube ist Teil der Persönlichkeit, aber dennoch steht beides in Korrelation zueinander.
Die Beziehung zwischen der Gesamtheit und dem Geteilten wirkt stets aufeinander ein, denn so wie die Gesamtheit seine verschiedensten Facetten prägt, prägt auch jede Facette die Gesamtheit.
 
Er lässt sich wie übrigens auch ich in kein Religionssystem einbinden.
Hallöle.
Ich würde eher den Begriff danach leben, oder orientieren benutzen. Wir leben in Systemen, im Makro- wie im Mikrokosmos. (Wenn man es systemisch betrachtet) Ich denke, generell können wir uns Systemen nicht entziehen. Unser Körper ist ja auch eines. Was ja nicht schlecht sein muss, man ist ja nicht angehalten, alles zu glauben und zu übernehmen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich auch nicht Systemkompatibel bin, was seine Vor- und Nachteile hat. So oder so, muss jeder seinen Platz im Leben finden, sei es in Systemen oder nicht.
Ich denke, dass diese Entscheidung sehr persönlichkeitsbedingt ist. Auch ich möchte die Kontrolle behalten und gebe nicht gern Macht ab. Wie seht ihr das? Könnt ihr auch einen Zusammenhang sehen zwischen eurem Glauben und eurer Persönlichkeit? Oder allgemein beobachtet bei Freunden und Bekannten?
Natürlich ist diese Entscheidung sehr persönlichkeitsorientiert, aber es liegt ein langer Weg von der Konditionierung die wir als Kinder erfahren bis hin zum erwachsen Sein, wo wir dann selbst entscheiden können. Das Leben prägt, manchmal sehr tief. Den Zusammenhang sehe ich insofern, als wir eben zu einem Glauben anfänglich "genötigt" werden, und uns diese Entscheidung abgenommen, bzw. aufgezwungen wird.
Mit deiner Einstellung zu Macht und Kontrolle kann ich leider nicht einhergehen. Ich denke, Kontrolle zu haben ist eine Illusion, die wir uns auferlegen um uns sicher zu fühlen. Kontrolle kann leicht in Zwang ausarten. Ich versuche zu mindest, die Menge an Kontrolle zu verringern, einfach alles fließen zu lassen.
Macht ist ein sehr heikles Thema, man muss wissen, damit umzugehen, sofern einem überhaupt bewusst ist, welche Macht man besitzt.
Möge die Macht mit euch sein. (obi wan kenobi):D
 
Hallo ihr!

@Skorpina

Aus meiner Sicht ist der Persönlichkeits- und Wesenskern schon ziemlich statisch, natürlich nicht starr und unveränderlich, aber keinesfalls immer wieder ganz anders. Der Glaube setzt sich aus diesen innerseelischen Wesenszügen und der Adaption eines Religionssystems oder Komponenten desselben zusammen, womit jemand mehr oder weniger stark korreliert, wobei der eine oder andere Aspekt überwiegt und zu der Definition führt, wie systemkompatibel jemand sich verhält.

Mein Bekannter bezeichnet sich selbst als Nihilisten, wobei er durchaus ethisch denkt, schon weil es für ihn logisch ist. Die Liebe zu seiner Familie ist ihm sehr wichtig.

Glaube & Macht haben m. M. n. sehr viel miteinander zu tun. Sich in ein Glaubenssystem zu integrieren bedeutet Machtverlust, es nicht zu tun jedoch Machterhalt über sich selbst.
 
@agathos
Du hast Recht, ich würde nicht unbedingt behaupten, dass ich außerhalb des menschlichen Systems lebe, doch beschäftige ich mich immerhin mit der Esoterik, die sich außersinnlich definiert, also außerhalb der physischen Welt. Von daher doch, auch da will ich raus aus dem System, woran ich zu einem gewissen Grade (gezwungenermaßen) Anteil habe. Ich lebe vor allem in meinem eigenen (Körper-Geist-Seele-) System.

Wenn jemand aus einem ihn beengenden System ausbrechen will, braucht er den Willen zur Machtausübung gegenüber dem System. Es ist immer einfacher, im System mitzuschwimmen. Sich dagegen aufzustemmen, braucht eine Gegenmacht gegen das Machtgefälle des Systems.
 
Werbung:
Glaube & Macht haben m. M. n. sehr viel miteinander zu tun. Sich in ein Glaubenssystem zu integrieren bedeutet Machtverlust, es nicht zu tun jedoch Machterhalt über sich selbst.

In letzter Zeit versuchte ich einen Mittelweg, Annäherung an Glaubenssysteme, die mir nahestehen, ohne mich jedoch in das jeweilige Glaubenssystem zu integrieren, also eher Kommunikation und Anteil daran, was mich bereichert, ohne dass ich dadurch eingeengt werde. Dadurch finde ich so etwas wie Frieden zwischen mir und der Welt.
 
Zurück
Oben