Glaube an Engel, auch ohne Gott?

ich bin ganz auf deiner linie lichtpriester, aber ich will auch diese "ermahnung" so stehen lassen, und will auch gar nicht darüber diskutieren, denn da müsste ich ganz weit ausholen, vielleicht schreib ich mal ein thema darüber.
mfg

wenn du mal weit ausholen magst, und einen thread dazu eröffnen - ich würd da gerne mitlesen. :)
ev auch was sagen dazu, bin aber zur zeit nicht sehr interessiert am diskutieren, mehr am zuhören/lesen...

liebe grüsse, und einen guten tag dir und euch!

api
 
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ich bin ganz auf deiner linie lichtpriester, aber ich will auch diese "ermahnung" so stehen lassen, und will auch gar nicht darüber diskutieren, denn da müsste ich ganz weit ausholen, vielleicht schreib ich mal ein thema darüber.
mfg

Stossend ist, dass du Nala über ihr gutes gespür zu den engeln einen glauben an Gott unterschieben willst. Mit formulierungen wie "zu Gott finden", "gottgegebene verpflichtungen" oder nun sogar "ermahnung" bekommt das ganze einen moralisierenden und gönnerhaften touch, der nichts mit dem prozess der bewusstwerdung und selbstfindung zu tun hat. Gehts aber nicht gerade um diese reifung - ganz egal, wohin sie führen wird?

Ach ja - hole ruhig weit aus.:)
 
Die vornehmste Sorge der Engel ist es, den Menschen an die Hand zu nehmen, um ihn auf seinem Weg zu seinem Seelenheil zu begleiten und zu unterstützen. Es führen viele Wege nach Rom, so führen auch viele Wege zum Seelenheil. Einer ist die mosaische Religion, das Christentum, der Islam, der Buddhismus und all die anderen Nichtgenannten oder gar der eigenen.

Die Engel begleiteten die Menschen schon durch eine Zeit, als der Gott des Moses noch nicht geboren war. An sie zu glauben bedarf es also keiner Eintrittskarte, die uns den Zugang zu diesen Wesen sanktioniert. Ich denke, daß Engel als wichtigen Wesenszug das Verbindende in sich tragen. Etwas das uns nicht nur mit unserer Seele, sondern auch mit unseren Mitmenschen, mit einem Gott, aber auch mit den anderen Geschöpfen dieser Welt verbinden können.

Ist es nicht so, daß die Flügel der Engel Nähe und Geborgenheit symbolisieren, aber auch die Freiheit sich damit über alle Grenzen hinwegsetzen zu können? Sind das nicht die Dinge, nach denen wir uns alle sehnen und die ein gewichtiger Baustein für das Fundament unseres Seelenheils darstellen?

Merlin
 
Ist es nicht so, daß die Flügel der Engel Nähe und Geborgenheit symbolisieren, aber auch die Freiheit sich damit über alle Grenzen hinwegsetzen zu können? Sind das nicht die Dinge, nach denen wir uns alle sehnen und die ein gewichtiger Baustein für das Fundament unseres Seelenheils darstellen?

Merlin

Danke Merlin!:)
 
Hallo, ich bin da mal wieder im Zwiespalt.

Ist es möglich an Engel zu glauben ohne dass man religiös ist? Ich habe leider nicht die Gnade erhalten an Gott zu glauben, aber ich spüre eine andere Gegenwart , die wohl als Engel bezeichnet werden.
Oder wäre dies ein Widerspruch?


Wie denkt ihr darüber?
vg Nala

Hallo Nala!

Wieso sollte das ein Wiederspruch sein? Ich bin ebenfalls nicht religiös. Glaube nich an Gott. Dennoch begleiten mich meine Engel tagtäglich überall hin. Ich spüre ihre Anwesenheit und sie helfen mir bei schwierigen Angelegenheiten.

Ganz Liebe Grüße
Indianerin!
 
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Danke für die Blümchen, aber der Dank sollte eigentliche Nala mit ihrer Themenstellung zukommen.
Ich denke, daß gerade die Hürde der Konfession für manchen ein Konflikt darstellt, sich von Engeln begleiten zu lassen. Der Grund liegt einfach darin, daß gerade im Alten Testament die Engel als Sendboten und Vollstrecker des göttlichen Willens eine wichtige Rolle spielen.

Was mir bei den biblischen Engeln auffiel, war der Umstand, daß sie sich so ganz anders darstellen – als man dies von Schutzengeln aus dem Volksglauben kennt. Woher kommt also die Vorstellung von einem Schutzengel, der sich als Inbegriff des Guten darstellt und sich jedem Menschen annimmt?

Dazu fallen mir die Engel ein, denen ich einmal in einer alten persischen Religion begegnete. Eine Religion, die schon lange vor der mosaischen Religion entstanden war. In ihr gab es auch schon einen monotheistischen Gott, der sich aufgemacht hatte, um das Böse dieser Welt zu besiegen. Im zur Seite standen Engel, die als Sendboten das Gute zum Menschen tragen sollten.

Ich möchte in diesem Zusammenhang daran erinnern, daß wesentliche Teile der Thora erst nach dem Babylonischen Asyl verfaßt und kanonisiert wurden. Die mosaische Religion verfolgte jedoch mit der Thora ein ganz anderes Ziel, denn hier tritt das Streben zum Guten in den Hintergrund, um die Einigung der jüdischen Stämme zu einer Nation in den Mittelpunkt rücken zu können. Darin liegt dann auch der Grund, warum sich dort die Rolle der Engel veränderte.

Dennoch findet man weder in den alten Religionen Persiens, noch im Judentum oder im Neuen Testament einen Hinweis zu einem Schutzengel. Ich denke, daß dieser Gedanke erst etwas später durch den Einfluß der Römer entstanden ist. Dort gab es nämlich mit Genius einen persönlichen Schutzgeist, der auch mit den Ahnen verbunden war und über das Wohl seines Anvertrauten wachte. Weniger schön an dieser Geschichte war, daß sich Genius nur um das Wohl der Männer kümmerte.

Bemerkenswert an der Geschichte zu den Engeln finde ich, daß sich hier ohne einen großartigen ideologischen Unterbau eine spirituelle Vorstellung über lange Zeit nicht nur erhalten, sondern auch entfalten konnte. Eventuell liegt aber gerade in der Schlichtheit das Geheimnis, den sie bietet jedem Menschen den Raum, um seine Spiritualität entfalten und leben zu können.

Man kann den Gedanken um die Engel also im doppelten Sinne als zeitlos und genial bezeichnen. Ich hoffe, daß nun manchem klar wird, daß Engel niemandem Knecht sein sollten und sich auch über alle Grenzen der Konfessionen hinweg erheben können.


Merlin
 
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