Zitat von parsival:
↑
Ursprünglich bezog sich die
Bezeichnung Septuaginta lediglich auf die Übersetzung der
Tora (der fünf Bücher Mose).
Später wurde der Begriff auf
alle Versionen des griechischen Alten Testaments ausgeweitet.
Neben dem Gebrauch in den Gemeinden wurde die Septuaginta die Grundlage für theologische und historische Werke (
Philo,
Josephus) und auch für zahlreiche neue Schriften (u. a. die sog. Apokryphen), die im griechischsprachigen Judentum entstanden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Septuaginta
1. Wer hat zuerst die Bezeichnung Septuaginta erwähnt, als sie
lediglich auf die Übersetzung der Tora (der fünf Bücher Mose) bezog?
1.1 Obwohl Philo von Alexandria den "Pentateuch Moses" als die höchste Philosophie vorstellt, aus dem alle griechischen Philosophen hätten lernen können, spielt er in seinen Werken nicht auf die Septuaginta an.
Da er Teil der Besten der jüdischen Gesellschaft war, ein Mann "höherer" Bildung, ein Kenner griechischer Philosophen und ein fließender Sprecher der griechischen Sprache, hätte er in seinen Werken (alle auf Griechisch) aus der sogenannten Septuaginta zitieren sollen. (was nach Angaben der Kirche bereits seit etwa 200 Jahren existiert haben muss und in diesem Gebiet des Nahen Ostens verbreitet gewesen wäre), was er in keinem seiner Werke tut.
Er erwähnt nie die Bezeichnung Septuaginta.
Die jüdischen Zeugnisse aus der Zeit des Zweiten Tempels (z.B. Philo, Neues Testament, Josephus) und die klaren Aussagen von Kirchenvätern (z.B. Melito von Sardes) liefern keinen Beweis für einen Septuaginta-Kanon unter Juden oder frühen Christen.
Siehe
https://academic.logos.com/was-there-a-septuagint-canon/
ok, nochmal von vorne also. nach deinem zitat stammt diese behauptung von :
John D. Meade is Associate Professor of Old Testament at Phoenix Seminary. His recent projects include
The Biblical Canon Lists from Early Christianity: Texts and Analysis (Oxford University Press, 2017; coauthored with Edmon L. Gallagher).
ein profesor des alten testamentes also. demnach soll PHILON
die sepuaginta nicht erwähnt haben.
schauen wir mal nach anderen quellen:
"
Den von
Mose verfassten
Pentateuch (in seiner griechischen Septuaginta-Fassung) stellt Philon seinen Zeitgenossen als die
höchste Philosophie vor. Von Mose hätten später alle führenden griechischen Philosophen gelernt. Um die Philosophie des Mose zu erklären, bedient sich Philo der allegorischen Interpretation, die damit nicht nur eine innerjüdisch-erbauliche, sondern auch eine apologetische Funktion erfüllt. Mit der allegorischen Interpretation kann Philo
beweisen, dass Mose nicht nur banale Handlungen der Erzväter erzählen wollte (Somn I 39), sondern sie in Wirklichkeit als Vorbilder für Tugenden dienen sollen. Adam steht für das Denken (nous), Eva für die Wahrnehmung (aisthesis). Der Garten Eden steht für die höchste Freude, die Schlange für die Begierde. Kain symbolisiere den Sophisten, Abel die Frömmigkeit. Jakob verkörpere die Übung des Asketen, Esau die Dummheit. Die Gestalt des Abraham symbolisiere die Tugend des Lernens, die Lernfähigkeit usw.
Das wesentliche Merkmal von Philons allegorischer Exegese besteht also darin, in den Gestalten und Ereignissen der Schrift ein
tertium comparationis zu finden (z. B. die einzelnen Tugenden), das allgemeiner ist als die einzelnen Geschichten und mit dem Ziel der Anwendung auf die Gegenwart bezogen werden kann. „Das ‚Allgemeine‘ zu erkennen, das sich im ‚Besonderen‘ der heiligen Schrift offenbart, ist das systematische Ziel Philons von Alexandrien bei seinen Erklärungen des Alten Testaments“.
[3]
diese version stammt von : I. Christiansen:
Die Technik der allegorischen Auslegungswissenschaft bei Philon von Alexandrien. 1969, S. 42, 44.
https://de.wikipedia.org/wiki/Philon_von_Alexandria
also steht hier aussage gegen aussage, was noch lange kein beweis ist.
philon wiederum:
Philon von Alexandria (
griechisch Φίλων
Phílōn,
latinisiert Philo Alexandrinus oder
Philo Iudaeus;
hebräisch Yedidia (Jedediah) HaCohen ידידיה הכהן; * um 15/10 v. Chr.; † nach 40 n. Chr.) war ein einflussreicher jüdischer Philosoph und Theologe. Er ist der bekannteste Denker des
hellenistischen Judentums.
lebte also von 15/10 vor ch. bis 40 nach ch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Philon_von_Alexandria
die septuaginta wiederum:
Die
Septuaginta (
lateinisch für
siebzig,
altgriechisch ἡ μετάφρασις τῶν ἑβδομήκοντα hē metaphrasis tōn hebdomēkonta ‚Die Übersetzung der Siebzig‘, Abkürzung
LXX), auch
griechisches Altes Testament genannt, ist die älteste durchgehende
Übersetzung der
hebräisch-aramäischen Bibel in die
altgriechische Alltagssprache, die
Koine. Die Übersetzung entstand ab etwa 250 v. Chr. im
hellenistischen Judentum, vorwiegend in
Alexandria. Die meisten Bücher waren bis etwa 100 v. Chr. übersetzt, die restlichen Bücher folgten bis 100 n. Chr.
[1]
das schreibt: Jennifer M. Dines,
The Septuagint, hrsg. von Michael A. Knibb, T&T Clark, London 2004
https://de.wikipedia.org/wiki/Septuaginta
also gab es demnach die septuaginta schon ab etwa 250 vor chr.
es geht in diesem argumntationsstrang darum, dass du damit den beweis zu erbringen versuchst, dass paulus nicht daraus zitiert haben kann
um daraus letztlich wiederum den beweis abzuleiten, das paulus gar nicht existiert haben kann.
dann hatte ich dich oben mal gebeten, die stellen zu zeigen aus denen paulus
aus der septuaginta zitiert haben soll. denn genau an diesen stellen machst du ja
fest, dass er gar nicht daraus zitiert haben können soll um daraus wiederum als ableitung die existenz des paulus zu leugnen usw.
darauf hin hast du eine liste von zitaten erbracht, in denen aber nicht vorkam was paulus aus der septuaginta
zitiert haben soll. sondern, wenn ich recht erinnere, vergleiche aus den masoretischen texten.
ich frage hier nochmal nach der liste der zitate, nach denen paulus aus der septuaginta zitiert haben soll,
die es nach deiner these seinerzeit gar nicht gegeben haben kann. denn mit dieser behauptung willst du
ja den nachweis erbringen, dass es den paulus nicht gegeben haben kann.
also bitte, wo ist die liste dieser zitate des paulus?
jetzt möchte ich dich auch ausdrücklich bitten direkt darauf einzugehen, ohne mal wieder
zu stellen von gestern und vorgestern zurück zu springen und dafür nach deiner üblichen art "beweise"
zu fordern. das hat jetzt auch nichts mit argumentum ad personam zu tun, sondern mit einer redlichen diskussionskultur.
und nochmal will ich ausdrücklich betonen, dass es kein beweis ist, wenn irgend ein professor etwas behauptet.
denn wie du siehst gibt es eine ganze menge an gelehrten die sich mit dem thema befassen und in der regel zu unterschiedlichen ergebnissen kommen.
eine solche behauptung kann lediglich ein hinweis sein, den es gründlich zu prüfen gilt.