Was ist das "wahre Heilweisen"?
In der Homöopathie nach Hahnemann z.B. ist eine Krankheit nicht mehr als die Gesamtheit aller Symptome, und jede Behandlung ist immer nur Symptombehandlung.
In der modernen Medizin gibt es unterschiedliche Herangehensweisen:
1. Die moderne Medizin hat verstanden, dass sich der Körper selbst heilen kann. Man muss ihm also nicht alles vorkauen, in vielen Fällen reicht es, einfach die Symptome zu lindern, der Körper macht den Rest. Bei einer bakteriellen Infektion könnte man z.B. jedes mal Antibiotika reinboxen. Man könnte aber auch einfach Schmerzmittel nehmen und den Körper die Arbeit machen lassen.
2. In manchen Fällen kommt der Körper selbst nicht mit der Krankheit klar. In diesen Fällen sucht man dann nach Therapiemöglichkeiten, die die Krankheit wirklich an der Wurzel packen und heilen, oder den Körper bei der Heilung unterstützen und nicht lediglich Symptome lindern.
3. Manchmal hat man aber halt solche Therapiemöglichkeiten noch nicht gefunden. In diesen Fällen ist es auch sinnvoller, zumindest die Symptome zu behandeln anstatt zu sagen "sorry wir haben leider keine Heilung, viel Spaß beim Kranksein".
Das wahre Heilwesen ist in der
all-umfassenden Menschenkenntnis begründet. Gesundheit und Krankheit können nur verstanden werden, wenn man physische, seelische und geistige Organisation in ihrem Zusammenhang betrachtet. Die einseitig materialistische Medizin will von Seele und Geist als lebendige Wesensprinzipien nichts wissen, weshalb sie folglich
nicht wirklich heilen
kann, weil sie die eigentliche Krankheitsursache nicht dort vermutet und sucht, wo sie zu finden ist. Somit ist eine Behandlung, die nur auf die physische Situation fixiert ist,
keine Heilung, sondern primär bloße symptomatische Kosmetik. Das Phänomen beständig wiederkehrender Krankheitssymptome nach oder trotz(!) "erfolgreicher" Krankheitsbehandlung gibt sogar schon einem mittelintelligenten Laien zu denken, und er mag dabei an das Unkraut in seinem Garten erinnert werden, welches immer und immer wieder neu nachsprießt, solange er nicht tief nach ihren
Wurzeln gräbt und sie radikal beseitigt...
Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass durch die Beseitigung gewisser Symptome die Selbstheilungskräfte stimuliert werden. Das Immunsystem reagiert
gerade auf die Symptomatik, wie ein Rauchmelder auf das Eindringen von Kohlenmonoxyd reagiert. Bei der Symptomenbeseitigung bleibt der Selbstheilungsmechanismus inaktiv...
Symptome dürfen nicht mit den eigentlichen Krankheiten verwechselt werden - was jedoch nicht nur in zahlreichen privaten Haushalten, sondern auch in unseren Arztpraxen und Kliniken wie selbstverständlich geschieht. Hat man z.B. Kopfschmerzen, greift man zur Tablette - ohne sich darüber zu vergewissern, es hierbei entweder mit einem Symptom einer organischen Erkrankung oder direkt mit einer Krankheit zu tun zu haben. Der Kopfschmerz wird gleichsam wie eine unmittelbare Krankheit "behandelt", durch die Tablette "geheilt" - und vergessen. Und was sind
Anti-Biotika anderes als
lebensfeindliche Totschläger, die sozusagen als radikale "Endlösung" dem Symptomenkomplex vollends den Garaus machen - dabei aber gleichzeitig auch
dem Leben, welches im Immunsystem seine gesundende und heilende Wirkstätte hat...
Allerdings, es gibt einen medizinischen Fachbereich, bei dem die rein physische Behandlung zur wirklichen Heilung führt, und das ist die -
Chirurgie (nicht die
plastische bzw.
"Schönheits-Chirurgie!). Allein sie ist in hohem Maße berechtigt, sich mit dem physischen Körper
exklusive zu befassen, da physische Verletzungen durch äußere/mechanische Einflüsse auch äußere Ursachen haben - wenngleich z.B. eines Abenteuerburschen Intention, sich ohne Seil und Haken in die offene Bergwand gewagt zu haben,
seelischer Art sein mag. Die Tollkühnheit des unglücklich Abgestürzten hat ihn zwar zum entsprechenden Wagnis getrieben, doch wird sich jener seelische Wesenszug anderweitig - körperlich
intimer - offenbaren, nämlich in seiner
Physiognomie und in seiner physiologischen
Disposition. Diese Bereiche aber spielen bei der rein "mechanischen Reparatur" des körperlichen Instrumentes
keine Rolle...
Und zur Homöopathie: Diese ist in der Tat eine klassische Methode der Symptomenbehandlung. Allerdings ist ein
authentischer(!) Homöopath sich des Zusammenhangs zwischen Leib, Seele und Geist
stets voll bewusst, und er erwägt das geeignete Mittel nicht, ohne sich zuvor in die
seelisch-geistige Konstitution des Patienten hineinzuleben und ihn professionell
psychologisch zu begutachten. Der
echte Homöopath ist sowohl Mediziner als auch Psychologe...
Wir wissen heute, dass Hahnemann weit mehr ahnte als er wusste und inspirativ-intuitiv fast immer zum passenden Mittel griff. Schon dass er ausgebildeter Arzt war und Vater von sechs Kindern - womit er sich zur Genüge mit medizinischen Kenntnissen und einer lebensnahen psychologisch-pädagogischen Schulung begaben konnte, - kam ihm dabei zweifellos zugute. Allein, seine zahlreichen Erfolge gaben ihm recht, kaum aber - und das ist die Tragik an seiner Methode - stichhaltige Beweise, die er mittels systematischer Experimente durchaus hätte liefern können...
Somit ist die Symptomen-Medizin im Fachbereich der Homöopathie insofern eine
heilende Medizin, als sie sie tief in die seelisch-geistige Konstitution des Patienten vordringt, zum Grund der Ursachen seiner Erkrankung. Hahnemann heilte, ohne wirklich verstanden zu haben,
wie und
wodurch er dies vermochte. Die tatsächlich
spirituelle Dimension der Homöopathie zu erfassen sollte seinen künftigen Schülern vorbehalten bleiben...