Gibt es von Grund auf "böse" Menschen?

Hallo Eylem,
Danke für deine Antwort ...
du sprichst da etwas , in meinen Augen , sehr wichtiges an :

das Fettgedruckte in deinen Worten...

weshalb ich auch denke , daß es nicht sehr förderlich sein kann , in diese Richtung Grenzen zu überschreiten ...
da denk ich , ist auch achtsam sein gefragt , wie weit lasse ich mich auf meine Schatten ein ?
Räume ich ihnen mehr Gewicht ein , als nötig ?

und psychisch Kranke gehören sicher in Behandlung , dafür gibt es ja Ärzte.

alles Liebe
die Fee:)


Da stimme ich Dir im vollen Umfang zu.

Blöderweise fühlen sich einige von der "Schattenseite" förmlich angezogen.
Es ist dann eine art Mutprobe:...jetzt bin ich schon so weit gegangen, da kann ich auch ein Stück weiter gehen...
Und plötzlich steckt man so tief drin, das es keinen Weg zurück mehr gibt.
 
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Wenn ich mich recht entsinne, liegen dem Fehlen von Empathie neurologische Defizite zugrunde, die auch seit der Geburt bestehen können.
 
Hab mich eine Weile mit dem Phänomen Serienmörder befasst. Und, ja, auf der einen Seite geb ich Dir schon recht.
Auf der anderen Seite gibt es aber einige Serienmörder, die sich förmlich mit ihrem "böse sein" brüsten. Sie geniessen es, dass sie für den einfachen Menschen da draussen eine Quelle der Angst sind.

Ja, aber auch die verschleiern doch wohl in den meisten Fällen ihre Taten aus Angst vor Strafe? Oder geht das sogar so weit, dass die überführt werden wollen?

Oder es gibt auch welche, die ihre Neigungen lange unterdrücken, eben weil sie sich bewusst sind, dass es was schlimmes ist.
Aber statt sich professionelle Hilfe zu suchen, geben sie irgendwann ihrem Verlangen nach.
Auch in diesem Fall würde ich sagen, dass demjenigen sehr wohl bewusst ist, dass es falsch ist, was er tut.

Ja klar, das ist dann natürlich was anderes. Es tun trotz schlechtem Gewissen, das ist schon starker Tobak.
 
Ja, aber auch die verschleiern doch wohl in den meisten Fällen ihre Taten aus Angst vor Strafe? Oder geht das sogar so weit, dass die überführt werden wollen?

Es ist schon seltsam, aber Kriminologen gehen in vielen Fällen tatsächlich davon aus, dass es Täter gibt, die gefasst werden wollen.

Und dann wiederum gibt es welche, die sich für zu schlau, für diese Welt halten und mit der Polizei förmlich Katz und Maus spielen.
Siehe Zodiac-Killer oder Son of Sam.

Im Fall von Son of Sam, hat dieser sogar den Gutachter verarscht, der feststellen sollte, ob er Schuldfähig ist oder nicht...
 
Jeder Mensch hat Anteile von Gut und Böse.
Der "Gute" hat den Schatten des "Bösen" verbannt und in die Tiefe des Unterbewussten verdrängt. Mit diesem verdrängten Teil in sich kann der "Gute" nur noch von außen in Kontakt kommen. Manchmal hat allerdings auch der vermeintlich "Gute" leichte Anwandlungen zum "Bösen", dann lügt und betrügt er, ist etwas gemein, intrigiert und manipuliert. Alles überhaupt nicht schlimm - wenigstens kommt er dann in Kontakt mit seinen eigenen bösen Anteilen und hat die Chance, das "Böse" in sich selbst zu entdecken.:firedevil
 
Anders formuliert:
Hätte ein Hitler/Stalin/Mao usw. das Mitgefühl eines buddhistischen Mönches entwickeln können, wenn er nur unter anderen Umständen aufgewachsen wäre?

Ja, das glaube ich. Das Umfeld hat einen enormen Einfluss. Ich glaube wirklich, dass Hitler und die anderen überzeugt waren - zu seiner Zeit - Gutes zu tun. Dieses Bewusstsein kann sich aber immer wieder verändern - im Laufe der Zeit - und den Umständen enstprechend.

Ich meine auch "gute" Soldaten sind überzeugt, Gutes zu tun - und manchmal sogar im Sinne Gottes zu handeln.

In 100 Jahren heisst es vielleicht, wir Europäer seien alle böse gewesen, weil wir Tiere geschlachtet und gegessen haben.

Dann gibt es noch die notorisch/zwanghaften Mörder. Das ist aber eine Krankheit.
 
Hallo zusammen,

was meint ihr: Gibt es Menschen, die auf Grund der Eigenschaften/Physiologie ihres Gehirns vom Anfang ihres Lebens an dazu "verdammt" sind, anderen Wesen "Böses" anzutun?
Ja. Gut und Böse ist determiniert von Geburt an.

Der Gute sieht nur das Gute in anderen. Er ist nicht blind für böse Taten, aber er entschuldigt sie, wenn er sieht, wie ein anderer sie begeht. Wer Böses tut, hatte eine schlechte Kindheit, ist wirtschaftlich, gesundheitlich, sozial oder sonstwie benachteiligt und deshalb böse- so sieht es der Gute. Er ist rücksichtsvoll und konstruktiv.
Auch der Gute trägt einen bösen Teil in sich, der kommt dann zum Vorschein, wenn er mit dem Rücken an der Wand steht. Allerdings plagt ihn nach einer bösen Tat sein Gewissen- er hätte anders handeln können und müssen.

Der Böse sieht nur das Böse in anderen. Er ist nicht blind für gute Taten, aber er hält sie für ein fake, wenn er sieht, wie ein anderer sie begeht. Wer Gutes tut, ist ein Feigling, er steht nicht zu seiner wahren Meinung, weil er Konsequenzen und Strafe fürchtet und ist nur deshalb gut- so sieht es der Böse. Er ist rücksichtslos und destruktiv.
Auch der Böse trägt einen guten Teil in sich, der kommt dann zum Vorschein, wenn er mit dem Rücken an der Wand steht. Allerdings plagt ihn nach einer guten Tat sein Gewissen- er hätte anders handeln können und müssen.

Dargestellt ist die Ur-Dualität von Gut und Böse in dem Yin/Yang Symbol:

yin_yang.jpg



dalai schrieb:
Anders formuliert:
Hätte ein Hitler/Stalin/Mao usw. das Mitgefühl eines buddhistischen Mönches entwickeln können, wenn er nur unter anderen Umständen aufgewachsen wäre?
Nein. Hitler/Stalin/Mao usw. war es bestimmt zu sein, was sie waren.
Deine Frage zielt aber noch auf etwas anderes ab, nämlich, ob ein Böser Erleuchtung finden kann- das kann er und das wird er!

Es ist so: Gut und Böse ist die Ur-Dualität, die Schöpfungsgeschichte zeigt das sehr deutlich. Adam und Eva waren im Paradies, bis beide den Apfel assen- den Apfel vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Dh vorher, vor dem Biss in den Apfel, kannten sie den Unterschied nicht, sie wussten nicht, was Gut und Böse ist. Als sie es wussten, begann die Dualität und sie erkannten sich gleich darauf auch noch als Mann und Frau- und flogen raus aus dem Paradies.

Der Weg zurück ins Paradies geht rückwärts: zuerst über die Erkenntnis, was der Unterschied zwischen Mann und Frau ist, und dann über die Erkenntnis, was der Unterschied zwischen Gut und Böse ist. Gut oder böse zu sein ist genauso festgelegt, wie es festgelegt ist, Mann oder Frau zu sein- niemand sucht sich das aus.

Es ist nicht das Verdienst eines Guten, dass er gut ist.
Es ist nicht das Verschulden eines Bösen, dass er böse ist.
Beides sind festgelegte Rollen, mit denen der Mensch geboren wird. Er kann seine Rolle nicht wechseln, aber er kann sie transzendieren, dh überschreiten, indem er erkennt, was BEIDE Rollen sind.

Eine Rolle ist nur Schein, nicht die Wirklichkeit. Gott ist jenseits aller Rollen, er ist gut und böse zugleich, und er ist weder gut noch böse- er ist nichts von all dem.

Eine Rolle ist nicht anderes als ein Gefängnis- so sitzt ein Guter genauso im Knast seiner Rolle wie ein Böser. Beim Gefängnis des Bösen besteht die Schwierigkeit nicht darin zu erkennen, dass es ein Gefängnis ist, die Schwierigkeit besteht darin, es zu verlassen. Beim Gefängnis des Guten besteht die Schwierigkeit darin, es überhaupt als Gefängnis zu erkennen. Ist es als Gefängnis erkannt, besteht keine Schwierigkeit, es zu verlassen.
 
Ich glaube wirklich, dass Hitler und die anderen überzeugt waren - zu seiner Zeit - Gutes zu tun.
Das glaube ich nicht. Ein Böser weiß, dass er böse ist.
Es ist nur so: ein Böser hält alle Menschen für böse. Wenn sie gut sind, dann tun sie nur so- das hält ein Böser für noch böser als er selber ist. Denn er ist wenigsten ehrlich, ein vermeintlich Guter ist verlogen- der hält sich wohl für was Besseres. Der wird solange provoziert, bis er sein wahres Gesicht zeigt.
 
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Dargestellt ist die Ur-Dualität von Gut und Böse in dem Yin/Yang Symbol:

du vergisst dabei, das das Tao Bewegung ist, ein Rad, etwas das sich dreht, welches sich wandelt ( I ), in dem im Zentrum von Yin schon das Yang gebohren wird und im Zentrum des Yang schon das Yin, das das eine jeweils das andere überwältigt und zu diesem wird...

denn wie es im Tao de King heisst

Wenn auf Erden alle das Schöne als schön erkenne,
so ist dadurch schon das Häßliche gesetzt.
Wenn auf Erden alle das Gute als gut erkennen,
so ist dadurch schon das Nichtgute gesetzt.
Denn Sein und Nichtsein erzeugen einander.
Schwer und Leicht vollenden einander.
Lang und Kurz gestalten einander.
Hoch und Tief verkehren einander.
Stimme und Ton sich vermählen einander.
Vorher und Nachher folgen einander.

und wie es im I Ging heisst

11. TAI schrieb:
Das Empfangende, dessen Bewegung sich nach unten senkt, ist oben, das Schöpferische, dessen Bewegung nach oben steigt ist unten. Ihre Einflüsse begegnen daher einander und sind in Harmonie, so daß alle Wesen blühen und gedeihen.
 
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