Hallo zusammen,
was meint ihr: Gibt es Menschen, die auf Grund der Eigenschaften/Physiologie ihres Gehirns vom Anfang ihres Lebens an dazu "verdammt" sind, anderen Wesen "Böses" anzutun?
Ja. Gut und Böse ist determiniert von Geburt an.
Der Gute sieht nur das Gute in anderen. Er ist nicht blind für böse Taten, aber er entschuldigt sie, wenn er sieht, wie ein anderer sie begeht. Wer Böses tut, hatte eine schlechte Kindheit, ist wirtschaftlich, gesundheitlich, sozial oder sonstwie benachteiligt und deshalb böse- so sieht es der Gute. Er ist rücksichtsvoll und konstruktiv.
Auch der Gute trägt einen bösen Teil in sich, der kommt dann zum Vorschein, wenn er mit dem Rücken an der Wand steht. Allerdings plagt ihn nach einer bösen Tat sein Gewissen- er hätte anders handeln können und müssen.
Der Böse sieht nur das Böse in anderen. Er ist nicht blind für gute Taten, aber er hält sie für ein fake, wenn er sieht, wie ein anderer sie begeht. Wer Gutes tut, ist ein Feigling, er steht nicht zu seiner wahren Meinung, weil er Konsequenzen und Strafe fürchtet und ist nur deshalb gut- so sieht es der Böse. Er ist rücksichtslos und destruktiv.
Auch der Böse trägt einen guten Teil in sich, der kommt dann zum Vorschein, wenn er mit dem Rücken an der Wand steht. Allerdings plagt ihn nach einer guten Tat sein Gewissen- er hätte anders handeln können und müssen.
Dargestellt ist die Ur-Dualität von Gut und Böse in dem Yin/Yang Symbol:
dalai schrieb:
Anders formuliert:
Hätte ein Hitler/Stalin/Mao usw. das Mitgefühl eines buddhistischen Mönches entwickeln können, wenn er nur unter anderen Umständen aufgewachsen wäre?
Nein. Hitler/Stalin/Mao usw. war es bestimmt zu sein, was sie waren.
Deine Frage zielt aber noch auf etwas anderes ab, nämlich, ob ein Böser Erleuchtung finden kann- das kann er und das wird er!
Es ist so: Gut und Böse ist die Ur-Dualität, die Schöpfungsgeschichte zeigt das sehr deutlich. Adam und Eva waren im Paradies, bis beide den Apfel assen- den Apfel vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Dh vorher, vor dem Biss in den Apfel, kannten sie den Unterschied nicht, sie wussten nicht, was Gut und Böse ist. Als sie es wussten, begann die Dualität und sie erkannten sich gleich darauf auch noch als Mann und Frau- und flogen raus aus dem Paradies.
Der Weg zurück ins Paradies geht rückwärts: zuerst über die Erkenntnis, was der Unterschied zwischen Mann und Frau ist, und dann über die Erkenntnis, was der Unterschied zwischen Gut und Böse ist. Gut oder böse zu sein ist genauso festgelegt, wie es festgelegt ist, Mann oder Frau zu sein- niemand sucht sich das aus.
Es ist nicht das Verdienst eines Guten, dass er gut ist.
Es ist nicht das Verschulden eines Bösen, dass er böse ist.
Beides sind festgelegte Rollen, mit denen der Mensch geboren wird. Er kann seine Rolle nicht wechseln, aber er kann sie transzendieren, dh überschreiten, indem er erkennt, was BEIDE Rollen sind.
Eine Rolle ist nur Schein, nicht die Wirklichkeit. Gott ist jenseits aller Rollen, er ist gut und böse zugleich, und er ist weder gut noch böse- er ist nichts von all dem.
Eine Rolle ist nicht anderes als ein Gefängnis- so sitzt ein Guter genauso im Knast seiner Rolle wie ein Böser. Beim Gefängnis des Bösen besteht die Schwierigkeit nicht darin zu erkennen, dass es ein Gefängnis ist, die Schwierigkeit besteht darin, es zu verlassen. Beim Gefängnis des Guten besteht die Schwierigkeit darin, es überhaupt als Gefängnis zu erkennen. Ist es als Gefängnis erkannt, besteht keine Schwierigkeit, es zu verlassen.