Gibt es noch Menschen ohne Gewalt/Missbrauchserfahrungen??

Was für Erfahrungen mit Gewalt / Missbrauch hast Du?

  • ich habe familiäre Gewalt als Kind erlitten

    Stimmen: 33 38,4%
  • ich habe sexuellen Missbrauch als Kind erlitten

    Stimmen: 24 27,9%
  • ich bin Gewaltopfer im Erwachsenenalter geworden

    Stimmen: 16 18,6%
  • ich bin sexuelles Missbrauchsopfer im Erwachsenenalter geworden

    Stimmen: 9 10,5%
  • ich habe eine "sonnige" Kindheit gehabt

    Stimmen: 35 40,7%
  • ich habe als Erwachsener keine Situationen dieser Art erleben müssen

    Stimmen: 26 30,2%

  • Umfrageteilnehmer
    86
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Durch Gedankenübertragung???:clown:
LG
Urajup

Ich denke, hier war nonverbal, also mit Hilfe der Körpersprache, gemeint.

In meiner Kindheit war ich dogmatisch zwangsbehütet. In der Schule hatte ich mit Mobbing zu kämpfen, was seitens meiner Eltern fast nicht bemerkt bzw. mir abgesprochen wurde.
Im Erwachsenenalter wurde ich mal von einem vermeintlichen Freund angegriffen im Alkoholrausch, wonach noch hieß, ich hätte das provoziert und ihm, dem Täter, wurde beigestanden...
Danach kam eine langjährige Beziehung, in der ich mich Psychoterror unterwarf, bis ich endlich den Absprung raus schaffte.

Ja, das hat mich alles ziemlich beeinflusst.
Ohne Hilfe von außen und innen hätte ich das nicht überwinden können.
Eine harte Zeit, aber es geht mir ansatzweise wohl so, wie *Amanda* das beschrieb: Ohne diese Erfahrungen wäre ich heute nicht die, die ich jetzt bin.
Aber nochmal möchte ich so etwas auch nicht durchmachen müssen...
Und Partnerwahl ist eines der schwierigsten Kapitel überhaupt, wenn man ziemlich viel Gewalt erlebt hat...

Dass ich für mich das Thema Gewalt bearbeitet habe, kann ich beim Arbeiten in meinem Beruf deutlich merken. Ich weiß, wo ich stehe, und ich kann Liebe geben, auch wenn es manchmal schon sehr kompliziert zugeht bei Demenzerkrankten.
 
Hi greenbhudda,

irgendwie piekst es mich bei dem Thema schon an jeder Ecke. Und ich musste beim durchlesen der Posts auch mal kurz weinen.
Opfer familiärer Gewalt war ich nicht - bis auf zwei kleine Ausnahmen. Aber da sind andere Sachen gelaufen, die ich im Nachhinein nicht so gut finde. Könnte man auch, wenn man mag unter "Missbrauch" verbuchen.
In der Schule war ich durchaus Opfer von größeren Jungs, die mich unbedingt fertig machen wollten. Erzählt hab ich das zuhause nicht.
Mit 10 hat der Freund meiner Tante versucht, mich "rumzukriegen". Ich war aber recht clever und hab das noch abwenden können. Mit 17 hatte er es dann aber geschafft und das ganze endete in einer Vergewaltigung.
Das ist aber nur ein Ereignis. Irgendwie muss ich das magisch angezogen haben. Denn mir ist das nicht nur einmal passiert.
Ich hab mir ganz lange dafür selber die "Schuld" gegeben. Aber mittlerweile seh ich das alles zum Glück etwas anders und ich kann mich langsam aus diesen Selbstbeschuldigungs-Wirrwarr befreien.
Ich hab lange gebraucht und brauch noch heute, um mich selber wirklich zu schätzen. Denn wenn einem sowas immer und wieder passiert, hat man irgendwie das Gefühl, man hätte es nicht anders verdient. Sowas prägt schon.

LG, venus-pluto
 
Irgendwie muss ich das magisch angezogen haben....
Ich hab mir ganz lange dafür selber die "Schuld" gegeben.
...das scheint beides fast automatisch dazu zu gehören. Ist schon ziemlich beklemmend, soetwas hier alles zu lesen.

@triximaus
"Schweigen" ist sehr wohl eine Handlung, wie auch "Verschweigen".

@urajup
...ja, ich kann mich dem nur anschließen. Wie wichtig diese Basis aus Liebe und Vertrauen ist, und wie wenig selbstverständlich, habe ich auch erst sehr viel später gemerkt. Sie scheint zudem ein (geradezu H.Potter-mäßiger) Schutz vor schlechten Erfahrungen oder der Einschätzung von Erfahrungen als schlecht genauso zu sein, wie auch eine Grundlage gegen Gewalterfahrungen. So erlebe ich das jedenfalls.
 
Ich glaube das Schlimmste ist, dass es meist Familienmitglieder sind, die den Mißbrauch ausüben und besonders Elternteile sind ja nun lange Zeit die Vollkommenen, Unantastbaren, die die immer im Recht sind, weil sie doch erwachsen sind.
Wenn dann plötzlich so ein Erwachsener im Bett einer 12 jährigen landet, dann ist da zwar Angst, Abneigung und Ekel aber das Recht hatten wir ja nicht so zu empfinden. Wenn ich je gelernt hätte zu irgend etwas "Nein" zu sagen, wäre das sicher nicht passiert.
LG
Elke
 
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Oh ich glaube dass das nicht immer zwingend so sein muss.
Ich könnte mir vorstellen, dass es bei Kindern in sehr frühem Alter die Meethoden anders sind. Es muss ja auch nicht zum Geschlechtsverkehr kommen, es reichen ja sexuelle Handlungen. Die werden von sehr kleinen Kindern unter Umständen geleistet, wenn sie verlockende Gegenleistungen erhalten.
Ich glaube in diesen Fällen ist es weit schwerer für die Opfer, später zu der Erkenntnis zu gelangen, sie seien nicht schuld. Diese Kinder können meist auch gut "NEin" sagen.
LG
Elke
 
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