Gibt es noch Menschen ohne Gewalt/Missbrauchserfahrungen??

Was für Erfahrungen mit Gewalt / Missbrauch hast Du?

  • ich habe familiäre Gewalt als Kind erlitten

    Stimmen: 33 38,4%
  • ich habe sexuellen Missbrauch als Kind erlitten

    Stimmen: 24 27,9%
  • ich bin Gewaltopfer im Erwachsenenalter geworden

    Stimmen: 16 18,6%
  • ich bin sexuelles Missbrauchsopfer im Erwachsenenalter geworden

    Stimmen: 9 10,5%
  • ich habe eine "sonnige" Kindheit gehabt

    Stimmen: 35 40,7%
  • ich habe als Erwachsener keine Situationen dieser Art erleben müssen

    Stimmen: 26 30,2%

  • Umfrageteilnehmer
    86
Missbrauch existiert schon immer. Nur jetzt dringt es mehr und mehr in die Öffentlichkeit.
Obe es noch Menschgen gibt , die ohne Missbrauch( körperlich oder seelisch) aufwachsen?..Vielleicht 1 von 100.
Wer von sich behaupten kann wirklich ohne Missbrauch aufgewachsen zu sein, möge die Hand heben.
Wo fängt der Missbrauch an? Meiner Meinung auch da, wo Eltern ihrem Kind den "weg" ebenen möchten , der natürlich auch in ihre Richtung geht. Selbstverständlich immer zum "besten" des Kindes.
Auf der anderen Seite kann man so einem Menschlein auch nicht in allem seinen freien Willen lassen. Sonst erhält man egoistische Bestien. :stickout2 .Das ergebnis sieht man heute sehr oft rumlaufen.Zuviel "liebe" kann auch missbrauch sein.
Wie mans macht ist es falsch.
Bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich lehne körperliche Gewalt ebenso wie seelische Unterdrückung oder Missbrauch strengstens ab.
Nur als Eltern steht man immer die rabenschwarze A..lochkarte gezogen.
 
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Ja, gutes Thema!
Stimmt leider.. kenne auch wenige die unbeschadet davon kommen!

Ich verstehe nicht, wie es einige User tatsächlich schaffen und verkünden, sie verstehen nicht was hier gemeint ist! (bescheuert oder naiv? :klo: )

Ich habe (musste) zweifach abstimmen - Gewalt in der Kindheit und Gewalt im Erwachsenenalter...
 
Indigomädchen;768552 schrieb:
Hallo,

ich vermute, je älter wir sind, desto eher gibt es Mißbrauchserfahrung, die jüngeren unter uns hatten unsere Generation bereits als Eltern.

Liege ich richtig mit dieser Vermutung?

Alles Liebe
Indigomädchen
Ich glaube nicht Indigomädchen. Menschen die Mißbrauchserfahrungen hatten geben die leider oft auf ähnliche oder andere Weise wieder. Leider sehr oft auf andere Weise, für die mißbrauchenden blöder Weise nicht erkennbar, weil das Unrechtsbewusstsein fehlt, bzw. nicht erkannt wird, dass psychischer Mißbrauch ebenso schlimm ist wie physischer.
Selbst der der mich mißbraucht hat, hatte wohl angenommen, dass er völlig im Recht ist mit dem was er tut. Fatal, aber es ist leider so.

Nimm eine Mutter, die ein Kind über Gebühr lange mit in ihr Bett nimmt, aus Einsamkeit oder falsch verstandenes Mitleid dem Kind gegenüber.
Ich kenne eine Mutter, die hat ihr schulpflichtiges Kind im Freibad noch an ihrer Brust nuckeln lassen. Ich finde das ist auch schon grenznah.
Meine Schwiegermutter fand es auch normal meinen Sohn mit über 10 Jahren noch in die Wanne zu stellen und kompett einzuseifen. Sie hat sich nichts dabei gedacht, meinem Sohn war das höchst unangenehm.
LG
Elke
LG
Elke
 
Hallo!

Ich war mal mit einem Mann zusammen der hat mich geschlagen, aber was ich fast noch schlimmer fand, war, wie er mich mit Worten runtergemacht hat, an diesen Mann hab ich drei Jahre meines Lebens verschwendet. Aber die Erfahrung hat mich auch reifer gemacht und auch härter im nehmen. Jedenfalls nachdem ich diese ganzen sachen endlich mal verarbeitet ahtte. Was nicht so ganz einfach war.

Liebe Grüße

Babsi
 
ich habe viele Ressourcen und auch viel Sch.... mit bekommen.

erstes hat mich zum "Stehauf- Frauchen" werden lassen, vermute ich mal. Da ich damit doch viel bewältigen musste hab ich bei vielem aber auch erfahren, dass ich es kann. Was mich bei viel Unsicherheit doch hat sicherer werden lassen.

Bei manchem bin ich übersensibel und vielleicht auch überängstlich geworden. je nach Perspektive....
Bei anderem sehr stark in mir.
Somit bin ich wohl beides sehr ....im Sinne von beide Seiten in mir immer wieder sehr intensiv erleben.

:) Jo
 
Hallo,
am schlimmsten empand ich die sexuellen Belästigung als Kind.
Ich war damal 11 in einer fremden Stadt und der Sprache nicht mächtig,
als ein Mann sich in einer Touristenbahn zu mir presste und mich zu streicheln begann.
Ich konnte zwar rausspringen, aber der Gedanke daran stößt mich heute noch ab.
Deshalb habe ich auch nicht das geringste Verständnis für Kinderschänder.

Im Elternhaus wurde ich in der Pubertät auch schwer geschlagen.
Das sehe ich aber nicht als tragisch an.
Meine Eltern waren zu der Zeit vollkommen überfordert und ich lebte das Leben einer Erwachsenen.

Mein erster Mann gab mir auch eine Ohrfeige um sich durchzusetzen.
Für das hatte ich kein Verständnis.
Habe mich zwar nicht gleich getrennt, aber mein Verhältnis zu ihm war danach anders.

Zusammengefasst kann man sagen, stimmt der Spruch:
Was einem nicht umbringt macht einem hart.
Wobei ich im Alter wieder weicher wurde.
Vor allem die Kinder meiner Familie haben mein Herz wieder geöffnet.

;)Himmelblaue Grüße
 
...ich komme immer mehr zu der betrüblichen Einsicht, dass die Anzahl der Menschen, die weder Gewalt noch Missbrauch als Opfer in ihrem Leben erfahren mussten, wohl geringer ist, als ich dachte.
Wie schaut das bei Euch aus?

Mich würde zudem interessieren, ob Eure geistige Entwicklung dadurch in auffälliger Weise beeinflusst wurde, ihr etwa besondere Fähigkeiten habt, die ihr mit Euren Erfahrungen in Verbindung bringt.

Mehrfachanwahl ist möglich (ja vermutlich auch notwendig)

Hallo Greeni,

als erstes möchte ich mal sagen, daß ich Deine Idee für diesen Thread ziemlich klasse finde. Bin erfreut, wie offen mit diesem Thema umgegangen wird.

Für mich persönlich gibt es die Definition "Mißbrauch" im eigentlichen Sinne allerdings nicht mehr, da ich - wer es verfolgt hat - der Ansicht bin, daß wir unser Leben durchaus in gewisser Hinsicht auf einer anderen Ebene planen. Das heisst, es könnte also um das Sammeln von Erfahrungen gehen, die manchmal eben auch ihren Ursprung in anderen Inkarnationen haben können. In letzter Konsequenz bedeutet das natürlich auch, daß wir Verantwortung für das Erlebte übernehmen, was allerdings dennoch bedeuten sollte, daß - dessen ungeachtet - natürlich Gerichtbarkeiten etc. in solchen Fällen einzuschalten sind.

Für mich persönlich gibt es also ebenso den Opfer-Täter-Terminus in dieser Form nicht, was natürlich mit nur wenigen Sichtweisen anderer konform geht, ich bin mir dessen durchaus bewusst. Also in meinem Fall zum Beispiel - formaljuristisch gesehen `Versuchter Totschlag´- hat mich nicht davon abgehalten, natürlich entsprechende rechtliche Maßnahmen einzuleiten.

Dennoch fühle ich mich in dem Sinne nicht als Opfer, um also zu Deinen Fragen zu kommen: Das war zwar alles mehr als unangenehm und hätte auch ´ins Auge´ gehen können, jedoch, unter dem Strich betrachtet kommt es drauf an - wie Reisender sagt - was man draus macht. Ich wäre nicht an diesem Punkt in meinem Leben ohne diese Vorkommnisse und da ich an diesem Punkt in meinem Leben mehr als zufrieden bin muß ich sagen, das hat schon alles seinen Sinn erfüllt. Natürlich beeinflusst so etwas die Entwicklung, es kann passieren, daß jemand bis an sein Lebensende daran festhält und Negativ-Prägungen mitnimmt, eine klassische Opferhaltung einnimmt, wenn dem nicht entsprechend Einhalt geboten wird. Oder das Gegenteil tritt ein, und wenn ich die Beiträge so lese, dann schwimmt sich ja auch mancheine(r) danach erst richtig frei. Wobei ich die Kindheitstraumen, von denen ja leider sehr viele betroffen sind, hier mal ganz außen vor lassen möchte.

Natürlich kann es passieren, daß man recht ´bärbeissig´ wird oder auch vorher schon war, denn wenn es einem letztlich das Leben rettet, dann ist das doch auch nicht zu verachten, sehe ich jedenfalls so. :weihna1

Also, um es auf den Punkt zu bringen - ich möchte diese Erfahrungen nicht missen. :)
 
hey.. Danke, Frank... Für mich ist das ein kleines Geschenk, vielleicht ist Dir das nicht bewusst. Ich bin sehr gespannt über die Resultate..
Alles Liebe
vom Weissen Licht :blume:
 
Indigomädchen;768552 schrieb:
ich vermute, je älter wir sind, desto eher gibt es Mißbrauchserfahrung, die jüngeren unter uns hatten unsere Generation bereits als Eltern.

Liege ich richtig mit dieser Vermutung?
..ich befürchte nein. Ich kenne auch (wesentlich) jüngere Menschen als Opfer.
Übrigens sehe ich einen Unterschied zwischen einer Ohrfeige in einer akuten Extremsituation und Schlägen als Erziehungmaßnahme oder permanentes Mittel zur Durchsetzung von Interessen. Ich habe mal mit etwa 17 'ne Ohrfeige von meiner Mutter gekriegt und es war die einzige, die sie jemals verteilt hat. Das würde ich nach wie vor nicht als "Gewaltszenario" verstehen, zumal ich zu dem Zeitpunkte ihr kräftemäßig nicht einfach ausgeliefert war. Ich kenne auch Paare, bei denen es schon zu einzelnen Ohrfeigen gekommen ist, ohne das Gewalt ihre Beziehung auch nur irgendwie beherrscht oder nicht grundsätzlich von beiden abgelehnt würde.
Es gilt da also, zumindest aus meiner Sicht, einiges zu differenzieren.
 
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PS: bei sexuellem Missbrauch würde ich schlicht keinen Unterschied machen, was eventuelle zeitliche Zusammenhänge angeht.
Von wegen "einmal ist keinmal" gilt dabei definitiv NICHT.
Gleiches gilt auch für physische Gewalt mit körperverletzendem Charakter.
Psychische Gewalt ist vermutlich per se immer von Permanenz begleitet.
 
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