Gibt es Literatur zu europäischer Astronomie? germanisch, keltisch oder sowas?

Elli

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Ein anderer Thread hat mich auf die Idee gebracht, diese Frage direkt so zu stellen. In der Hoffnung, dass mit einem eigenen Thread mehr die Frage lesen.

Ich interessiere mich sehr für Geschichte. Und als Hobbyastronomin führt mich das natürlich zur Geschichte der Astrologie in Europa.

Weiss jemand, ob es eine Form europäischer Astrologie oder magischer Sternkunde gibt?
Und damit mein ich nicht das griechische Zeug, wo eh alles von Ägypten und anderen Kulturen her kam.
Germanisch, Keltisch, Nordisch? Also nicht griechisch!

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass unsere Vorfahren in den Gebieten hier, die Sterne einfach nicht beachtet haben bevor die ägyptische/babylonische/sumerische Astrologie über die Griechen herkam.

Irgendwo muss doch etwas Geschichtliches dazu zu finden sein.
Weiss jemand etwas dazu oder kann mir sogar ein Buch empfehlen? Würde mich sehr dafür interessieren.

Vielen Dank und liebe Grüsse
Elli

:zauberer1
 
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Schalom Elli

hm... Bücher wirst du da wohl nicht so viel finden, da sowohl die Kelten wie die Germanen nicht gerade so bekannt wahren für ihre Fülle an Schriften - aber betrachtet man die beinahe Perfekte Ausrichtung von Stoneage und ähnlichen grösseren oder kleineren Anlagen kann man davon Ausgehen, dass sich auch die Nordmänner mit Astrologie beschäftigt haben...

Aber brauchbare Quellenschriften über Keltische oder Germanische Astrologie kenn ich eigentlich keine - und das was neuer ist, ist Synkretismus


Himmelsscheibe von Nebra
vieleicht ist das ein guter Einstieg ins Thema

Liebe Grüsse

FIST
 
Hallo Elli,

es gibt Hinweise, daß auch die heidnischen Germanen eine Astrologie kannten, das belegt z. B. die vita Elegii, die Predigt des Eligius aus dem 7. Jahrhundert. Aus dieder Predigt lassen sich viele damals im germanischen Heidentum ausgeübten Bräuche und Glaubensvorstellungen ableiten. So heißt es an einer Stelle:

>Auch hat niemand an ein Fatum oder an bestimmtes Glück oder an das Horoskop seiner Geburtsstunde zu glauben, so daß er vermeint, er werde so, wie ihn die Konstellation geschaffen habe.<

Diese Stelle weist darauf hin, daß die germanischen Heiden ein Geburtshoroskop kannten. Wie dies nun genau aussah, wissen wir heute nicht mehr. Aber man betrachtete wohl bei der Geburt eines Kindes den Sternenhimmel und las daraus dessen Schicksal. So wie es auch aus der klassischen Astrologie bekannt ist. Die Namen der Sterne sind uns noch teilweise überliefert. So heißt z. B. der Gürtel des Orion im germanischen Norden "Friggs Rocken", der Große Wagen "Wodanswagen", die Wega "Hahnenstern", die Plejaden "Glucke mit Küchlein", der Sirius "Lokis Brand" usw.

Von den keltischen Druiden wird berichtet, daß sie sich mit den Sternen auskannten.

Liebe Grüße,
Catrin
 
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Na endlich mal Nägel mit Köpfen. Vielen Dank Catrin :)

Aber man betrachtete wohl bei der Geburt eines Kindes den Sternenhimmel und las daraus dessen Schicksal. So wie es auch aus der klassischen Astrologie bekannt ist
Hm... ok. Himmelsbetrachtung bei Nacht ergibt Sinn. Da hat man einfach gedeutet, was grad zu sehen war im Geburtsmoment. Da versuch ich eben auch dahinter zu steigen. Wer das angefangen hat und was wie warum so und so gedeutet wurde.
Aber wie stehts mit Kindern, die tagsüber geboren wurden oder in bewölkter Nacht? Könnte sein, dass hier der Beginn der Rechnerei liegt?

Die Namen der Sterne sind uns noch teilweise überliefert. So heißt z. B. der Gürtel des Orion im germanischen Norden "Friggs Rocken", der Große Wagen "Wodanswagen", die Wega "Hahnenstern", die Plejaden "Glucke mit Küchlein", der Sirius "Lokis Brand" usw.
Wow - woher hast du das? Ich will mehr davon :) Bitte bitte, sag mir, wo ich solches finde!

Von den keltischen Druiden wird berichtet, daß sie sich mit den Sternen auskannten.
Ich geb nicht auf. Irgendwann find ich mehr dazu.

Vielen lieben Dank :)
Elli

:zauberer1
 
Hallo Elli,

Wow - woher hast du das? Ich will mehr davon Bitte bitte, sag mir, wo ich solches finde!
Einige dieser Namen finden sich im Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens; auch in Grimms Mythologie werden einige erwähnt. Ich glaube, einige Namen und Quellen finden sich auch in dem alten Buch "Germanische Himmelskunde", soweit ich mich erinnere.

Liebe Grüße,
Catrin
 
poah... Die "Germanische Himmelskunde" von Otto Sigfrid Reuter ist nur noch im Antiquariat erhältlich und kostet satte 235 Euro. Das wird dann wohl nix.
Aber ich such weiter nach anderen Quellen.
Trotzdem Danke :)
 
Liebe Elli!

Hilfe ich hab Alzheimer! Kann mich nämlich nicht genau dran erinnern, welche Vereinigung das war. Aber ich bin mir fast sicher, dass es die Freimaurer sind. Die verfügen über irgendwelche kultigen Unterlagen. Geheimwissen :) Mir wollte da mal jemand was schicken. Da er mir das aber im alkoholisierten Zustand versprach, wusste er am nächsten tag von nix mehr. Derjenige ist selber bei den Freimaurern und betreibt nach deren Art und Weise Astrologie. Aber wo da der Ursprung ist. Hmmm? Aber vielleicht hilft dir das Stichwort schon weiter.

:liebe1: Alles Liebe in die Schweiz! v-p

Da wäre auch noch was.
 
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hallo Elli,

Keltisch wird ab + an von "Baum-Horoskopen" gesprochen.

Über das erwähnte teure antiquarische Buch bin ich ebenfalls bei Marco Bischof gestolpert:

http://www.marcobischof.com/de/texte/show.html?id=art_3d121e4465603

Heute ist allgemein akzeptiert, dass sowohl Stammes- wie auch Hochkulturen aller Kontinente schon seit einigen tausend Jahren systematische astrononomische Beobachtungen und relativ präzise Aufzeichnungen (oft nicht in schriftlicher, sondern in Form von Bauwerken) gemacht haben. Dies geschah durch Beobachtungen von nacktem Auge; eine Methode, die mithilfe von natürlichen Kennzeichen am Horizont und zusätzlichen künstlichen Markierungen durchzuführen war und weltweit verbreitet ist. Ein ausgezeichneter Bericht über die in den 30er Jahren noch lebendige Praxis im Pamir-Hindukusch-Gebiet (Afghanistan, China, Russland) ist das Buch "Zeitrechnung in Nuristan und am Pamir" (1939) von Wolfgang Lentz; über die entsprechende Praxis bei den alten Germanen informiert Otto Sigfrid Reuters "Germanische Himmelskunde" (1934). Wie man sich das konkret vorzustellen hat, hat William H. Calvin in seinem Buch „Wie der Schamane den Mond stahl“ (199x) anschaulich geschildert.

=> Die Geomantie kann Hinweise liefern (geománteia (geo-mánteia) und ist gebildet aus "gaia" oder "gê" = Erde, und aus manteia = Divination, Weissagung, Mantik. Seine wörtliche Bedeutung ist also "Wahrsagung aus der Erde oder durch Erde".)

Vielleicht ist es dir persönlich wieder zu abwegig; ich setze den Link + Zitate trotzdem - finde es recht intressant ...

http://www.horusmedia.de/1999-energienetz/energienetz.php

Um so erstaunlicher ist, dass es erste Belege gibt, denen zufolge tatsächlich ein kleiner Kreis von Kundigen bereits vor vielen Jahrhunderten um die Existenz dieser Energiebahnen gewusst haben muß - es ist das Wissen um das Dodekaeder-Netz der Erde und um die sogenannten platonischen Körper

Bereits 1986 war er bei der geomantischen Untersuchung eines kelto-romanischen Tempels in Kornelimünster bei Aachen auf eine ungewöhnliche Erdenergielinie gestoßen: eine „Großraum-Leyline", die sich seinen Ruten-Tests zufolge über weite Entfernungen hin erstreckt. Später versuchte er auf mehreren Reisen, ihren weiteren Verlauf zu ermitteln. In nördlicher Richtung konnte er den Energiefluss über Aachen bis nach Leiden in Holland verfolgen, wo die Linie in der Nordsee verschwand. In südlicher Richtung fand er die großräumige Energielinie in Nettersheim, Baden-Baden, Tuttlingen, Konstanz, auf der Insel Reichenau, im schweizerischen St. Gallen und sogar noch im italienischen Ravenna. Verlängert man diese Linie auf der Landkarte, so erstreckt sie sich von dort aus weiter über das Vesuvgebiet hinweg bis an die süditalienische Mittelmeerküste. „Kosmische 33°-Grad-Linie" oder kurz „Cosmic-Line" nennt Prumbach dieses Energieband.

• Verblüffenderweise schrieb der Astronom Johannes Kepler (1571 -1630) den platonischen Körpern sogar „im planetaren Maßstab" eine zentrale Rolle zu. Umschreibt man nämlich der Umlaufbahn der Erde einen Dodekaeder, ergibt sich als dessen Umkreis die Marsbahn. Legt man wiederum einen Ikosaeder in die Erdbahn, ergibt sich als dessen Innenkreis die Venusbahn. Die weiteren platonischen Körper Würfel, Tetraeder und Oktaeder kennzeichnen verblüffenderweise die Entfernungsverhältnisse der übrigen damals bekannten fünf Planeten.
• Äußerster Kreis = Saturnbahn, darin der Würfel; dessen Innenkreis ist der 2. Kreis = Jupiterbahn, darin der Tetraeder; 3. Kreis = Marsbahn, Dodekaeder; 4. Kreis = Erdbahn, Ikosaeder; 5. Kreis = Venusbahn, darin der Oktaeder; Innerster Kreis = Merkurbahn

LG°e
 
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