DruideMerlin
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Zitat von DruideMerlin
Obwohl ich unter einem Geistwesen eigentlich etwas andere verstehen möchte, hast Du meinen Gedanken um die Engel schon richtig verstanden. Dieser Gedanke begründet sich aber auf das Wesen der Engel, wie es ihnen ursprünglich mit auf Weg gegeben wurde. Wesenszüge, die sich aber nicht nur aus aus der Vergangenheit nähren, sondern in erster Linie auch aus den Herzen der Menschen im Hier und Jetzt.
Woher willst Du das wissen?
Weil ich mich mit einem Kodex aus ferner Vergangenheit verbunden fühle, der neben der Sorge um das Seelenheil auch die Sorge um das Wissen der Dinge von mir einfordert. So weiß ich auch, dass die Heimat der Engel in Persien im Zoroastrismus zu suchen ist. Eine Religion, die sehr viele Gemeinsamkeiten mit der christlichen Lehre hat. In ihr gibt es auch einen monotheistischen Gott, der einen Kampf gegen einen Geist des Bösen führt. In diesem Kampf wird er von dem unsterblich Heiligen und den 6 Engeln (Malakhim) unterstützt. Am Ende dieser Geschichte wird dann auch ein Gericht über das Gute und Böse abgehalten, wobei die Guten in das Paradies (Himmel) gelangen und die Schlechten an den Ort Gardomäna (Hölle) verbannt werden.
Diese Gedanken sind durch den Schriftgelehrten Esra nach dem Babylonischen Exil in das Alte Testament mit eingeflossen, wobei in den hebräischen Schriften sogar der Begriff Malakh (hebräisch mal´ach) erscheint. So hat auch der Begriff von der Jakobsleiter seinen Ursprung bei den Malakhim, mit der die Engel auf einem Lichtstrahl auf- und absteigen.
1. Moses 28[12] Und ihm träumte; und siehe, eine Leiter stand auf der Erde, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen darauf auf und nieder.
Im Gegensatz zu der Rolle der Engel in der Bibel verkörpern die Malakhim auch mehr der Vorstellung vom Sendboten des Guten und Reinen. Sie personifizieren deshalb in dieser Religion die 7 Tugenden:
Der gute Sinn.
Die beste Wahrheit.
Das wünschenswerte Reich.
Die segenbringende Frömmigkeit.
Die Wohlfahrt.
Die Unsterblichkeit.
Der segenbringende Geist.
Das andere Leid liegt also im System begründet, meinst Du! Wer seit der Geburt leidet, hat Pech gehabt und würde sich grenzenlos überschätzen, wollte er herausfinden, wieso!!
Das sind nicht ganz meine Worte. Der Körper ist ja auch ein System, von dem wir abhängig sind und wenn es dort zu einem genetischen Unfall kommt, ist das mit niemandem Schuld verbunden. Gerade in diesen Lebenslagen ist die Suche nach einer Schuld eine verhängnisvolle Vorstellung. Nicht nur, dass der Betroffene mit diesem Schicksal zurechtkommen muss, nein, ihm wird auch noch die Schuld an seinem Leid aufgebürdet.
Was ist das für eine Hoffnung und ein Trost, wenn ich mein Seelenheil für dieses Leben abschreiben soll? Dieser Gedanke widerspricht einfach jeglicher therapeutischer Ansätze. Gerade für leidgeprüfte Menschen ist es doch unabdingbar, einen Augenblick von innerer Erfüllung und des Glückes zu erfahren. Ein wärmender Sonnenstrahl kann auch die Seele eines Bettlägerigen erwärmen. Soll ich nun jemand sagen, er soll sich solche Augenblicke für sein Leben nach dem Tod aufsparen? Nein, auch solche Menschen haben das Recht ihr Leben als Glücksfall zu verstehen, auch wenn sie nicht gerade 6 Richtige gezogen hat.
Die Selbstüberschätzung bezieht sich auf das System Natur, in das wir eingebunden sind, wobei manche glauben es würde sich alles nur um den Menschen drehen. Nein, es gibt dort Kräfte, die sich völlig losgelöst von uns entfalten und wir gut beraten sind, indem wir uns ihnen nicht in den Weg stellen. Du kannst deshalb jemandem, der von einem Tsunami weggeschwemmt wird auch nicht noch eine Schuld an seinem Leid aufbürden. Die Schuld trifft uns erst, wenn wir in unserer grenzenlosen Selbstüberschätzung in dieses Gefüge eingreifen, und glauben damit alles in unserem Sinne regeln zu müssen.
1. Moses 1[28] Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllte sie und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel am Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
Dieses Gebot von Gott an die Menschen ist verhängnisvoll, denn damit zerstören wir unseren Lebensraum und letztlich uns unwiederbringlich selbst.
Merlin