Gibt es einen Freien Willen?

Vielleicht, ifu, vielleicht, wer weiß???

Pardon, aber dieser top-down-Aufbau hört sich sehr nach einem Hilfskonstrukt zum Verstehen an. Das mögen theoretische Unterstützungen auf dem Weg zum Wissen sein. Eine Krücke für Ängstliche, in den Worten ist es spür- und hörbar!

Alles Ersatzreligionen...


Mercie
La Dame
 
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naja,aber ohne Hierarchie- und sei es in einem selber- gelänge ja gar nichts. Wenn es die Hierarchie nicht gäbe und z.B. niemand Prioritäten setzt (in mir, in Unternehmugen etc.), dann macht ja jeder was er will, aber keiner entwickelt den Willen bewußt um ein Ziel herum. Da ist ja die Gefahr mittelmäßig groß, sich zu verfranseln.

Ach doch, die Willenshierarchie finde ich schon sehr praktisch. Guck, es gibt ja auch Leuts genug, die können im Leben Willen nicht wirklich aufbringen,weil es vielleicht von klein auf unterdrückt worden ist, daß man selber etwas kann und das auch selbständig verantworten kann. Es ist ja ein großer Unterschied, ob man die Einstellung mitbekommen hat, daß man machen kann was man will oder nicht. Damit meine ich nicht Beliebigkeit oder Unfug-Machen, sondern daß man seinen Willen entwickelt, ihn zu einem Plan formt, den kommuniziert, vernetzt mit dem Willen anderer und ihn dann umsetzt. Ich meine das zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse, Ideen und Willensentwicklungen allgemein,ganz egal ob das jetzt in der Freizeit, bei der Gestaltung einer Beziehung oder in einer Arbeitsangelegenheit ist.

Schlimm ist natürlich in diesem Zusammenhang der Realisierungsfähigkeit für den eigenen Willen der Lebenszusammenhang namens Mißbrauch. Es wird ja nix häufiger mißbraucht als der Wille. Wenn man mal allein anschaut, wie die Willensbildung von Kindern rund um Markenware hergestellt wird, fürs kindliche Bewußtsein hübsch designed, damit das Kind den Konsumentenwillen entwickelt, mag man das ja lieber nicht erkennen wollen. Für den Konsumenten ist das Haben-Wollen ja der meistentwickelte Wille und dieser Wille kommt ja aber gar nicht aus dem Menschen selber. Das ist immer schade, der eigene Antrieb ist dann verschüttet. Und so rennen sie in ihren Kleidchen mit ihren Stiefelchen und ihren Einkaufstütchen durch die Konsumzone und simulieren den Sinnesgenuß, den das Leben zu bieten hätte, wenn man den eigenen Willen entwickeln würde und in Freiheit leben. "Ich muß das haben/sein/machen/wollen..."

Ich habe z.B. entdeckt, daß mein Wille in einigen Punkten unfrei ist. Zum Beispiel habe ich einen inneren Wunsch in mir entdeckt. Am ehesten würde ich sagen, daß dieser Wunsch bei mir "Augen-Überlaufen" heißt. Erinnert Ihr das, wenn Euch als Kinder die Augen übergelaufen sind? So aus einem inneren Strahlen heraus, weil Ihr z.B. auf ein ganz tolles Geschenk geguckt habt, das Ihr bekommen habt? WOW. Boaaaahhh....Staunen, etwas Neues.
Danach bin ich persönlich wirklich süchtig, echt. Darin erkenne ich meine eigene Unfreiheit. Ich will staunen wollen wie ein Kind über Dinge, die mich nur durch ihren Anblick glücklich machen. Schöne, freudegebende Dinge. Spielzeuge in etwa, keine Ahnung. Auf jeden Fall ein wow-Ding. Wow, Glanz.

Ja und das ist meine eigene Krux. Ich treffe so am Tag in meinen eigenen Gedanken und im Vorübergehen sagen wir mal 5 dieser Wow-Dinger, nach denen ich süchtig bin. Ach, wenigstens 5. Ich komme daran gedanklich vorbei und halte im Gedanken-"Gang" an und denke: WOW, das wäre es doch. Und dann simuliere ich das aus beruflichen Gründen durch bis die Idee entwickelt und verkauft ist- schalte nacheinander hoch bis in den 6. Gang und wieder herunter und schaue wie der Motor laufen würde- eine Simulation- mein Head ist dafür gemacht, kann ich nicht ändern, liegt inne Gene.
Auf diese Weise erlebe ich bei manchem Wow 7 Jahre derEntwicklung eines Gedanken innerhalb einer einzigen halben Stunde und am hinteren Ende des Gedankens rund um das Wow-Ding kommt eine Zahl heraus und dann kommt ein Ja oder ein Nein. Beschert mir die Zahl ein Ja, dann kommt das Wow-Ding auf eine Liste. Das ist meine Wow-Liste, bin ja ganz Hund, wauwau.
Nicht sehr viel schafft es auf meine Wow-Liste, weil ~der Glanz~ eben nicht von Vielem ausgeht. Nicht Vieles im WoW ist so rein- das Leben in einer world of wonder wäre ja schön, aber was nützt es, wenn man ~es~ nicht sichtbar machen kann hier in der weltlichen PatschepatscheKuchenBacke-Oberfläche.

Bei diesen Wow-Dingen sind also immer Sachen bei, die machen mich glücklich. Da könnte ich meinen Willen hineinstecken, daß diese Wow-Dinger da geschehen. Die Frage die ich nur immer wieder selber habe ist die: ist denn mein Wille noch frei, wenn ich ihn in etwas "hineinstecke"?

Wann beginnt die Unfreiheit beim Verfolgen der eigenen Ziele? Ab wann beginne ich "zu laufen" und vergesse im Schritttempo zu sehen, ab wann gerät in mir selber die Möglichkeit außer Kontrolle, jeden Moment frei zu sein und Alles abzuschalten, was mich beschäftigt, stehen zu bleiben, mit einem geistigen Fingerschnipp? (damit ich z.B. zuhören kann...)

Angenommen ich höre mir selber beim Denken zu. Wenn ich Willen habe beim Zuhören- kann ich dann den Willen des Denkenden erfassen? Wie ist es, wenn ich meinen Willen vollständig befreie und ihn im Moment loslasse- kommt er dann von alleine wieder und wie fühlt sich das an? Denkt dann überhaupt noch Einer?
Ist es mein Los, willenlos zu sein und/oder bin ich in der Kommunikation geschickt genug, das Widersprechen der Willensformen rund um meine Projekte im Innen auszuloten, hörend, wartend bis mein Gedanke den anderen Pol erreicht und dies zulassend, damit die Pole im Außen gar nicht erst erscheinen? Bin ich smooth genug, geht "es" durch? Lauter schwere Geburten... dabei könnte es so leicht sein, wenn ich einfach nur zur rechten Zeit am linken Ort bin, denn dann bin ich gerade da?

...was sagt Er da? Neinn... <--genau das soll eben nicht passieren, sondern man muß denken: was sagt er da? Jaaa... sonst geht es ja nicht durch und das wow-Ding ist für die Katz und der es überbrachte eine hohle Nuß, die nicht wiederkommen braucht. Das nützt dann Keinem, Nein-Denken ist sehr unvorteilhaft, das soll man gar nicht erst auslösen, dann begegnet es einem auch nicht. :)

hm, aber um nicht Neindenkend zu sein, sondern Jadenkend, muß man sicher je nach Biographie das eigene Denken im Spiegel betrachten lernen. Da sei z.B. der Gedanke: "ich kriege das nicht hin, das kann ich (man) nicht (machen)". Tja was ist jetzt damit? Was genau sagt das jetzt aus, wenn mein Geist das denkt? Denkt er das aus Gewohnheit, oder ist es objektiv richtig, was er denkt?

Wenn ich jetzt meinen Blickwinkel beim Denken mal verschiebe ("Objektiv"-- Kamera_d(t)schaft mit den eigenen Gedanken; L-in-se...insel...), wie müßte ich eigentlich gucken, damit ich der bin, der das kann, was ich jetzt nicht kann? Oder aber: was muß denn geschehen, damit ich es hinkriege? Wie heißt das Wort für die Hilfe, die ich aktuell benötige? Mit wem muß ich sprechen, um klüger zu werden über das, was ich kann oder nicht kann? Hat mein eigener, gewohnheitsmässig mich einschränkender Geist die Macht, meinen Willen zu brechen oder nicht? Wer ist stärker, das Ich oder das Er? Wann erscheint mein wahrer Nutzen, der nur mein eigener ureigener Nutzen ist, den keiner der anderen 6.644.221 Menschen aufbringen kann?

lg,
TM, auf Wasser laufend
 
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