Liebe Leser,
anlässlich des Nachrufs von @Shimon1938, der gerade seinen Begleiter Lucky verlor, fiel mir erneut auf, dass viele Menschen davon überzeugt sind, dass wir die Verstorbenen wiedersehen, wenn auch wir tot sind.
Jener Unsterblichkeitsglaube, der so hoffnungsvoll von einem Wiedersehen kündet, nimmt den Tod als das unerbittliche Ende unseres Daseins also nicht ernst.
Worauf baut ihr diesen Glauben? Ist es nicht vielmehr ein Wunsch?
Und wenn es ein Wiedersehen gibt, wie lange dauert es an? Knüpfen wir an an das irdische Leben?
Meine Liebe kann und will sich nicht damit abfinden, dass das starke Band zu reißen vermag - und das tröstet mich.
Meine Liebe zu Jenen, die ich verlor, ist geblieben.
Ewig, unendlich, nie verwesend?
...
Die Liebe verwest nicht, das sei gewiss^^
In trad. fernöstlicher Sichtweise, wie etwa dem Taoismus versteht man die Seele als etwas, das sich zu ca. 30% aus einer Wanderseele (Hun) zusammensetzt. Diese Wanderseele beinhaltet so etwas wie einen unsterblichen Kern, einer Wissens- und Erfahrungsessenz sämtlicher Vorleben, was auch "Leben" als nichtmenschliche Existenz in ausserordentlichen Seinszuständen beinhaltet. Zu 70% besteht die Seele aus der körperlichen Seele (Po), welche sämtliche Erfahrungen des diesigen Lebens beinhaltet.
Die alten Meister bemühten sich auf ihrer Suche nach Unsterblichkeit genau jene Po-Seele dem Tode zu entreissen, da diese im Tode in alle 4 Windrichtungen verstreut wird und nur ein kleiner Teil Bewusstseinskern, der jedoch ohne entsprechende Schulung meist unbewusst bleibt, der Hunseele zugeführt wird auf ihrer weiteren Reise.
Die Liebe zu einem Menschen mag unsterblich sein, aber das Wesen selbst unterliegt ewiger Wandlung.
Ruft man die Hunseele eines Verstorbenen zu sich, so mag das für das Wesen der Person sehr verwirrend sein, vor allem dann, wenn dieser Mensch wieder lebt und die Poseele jener Anrufung mehr oder weniger bewusst wird.
Unter anderem, aber vor allem aus diesem Grunde, ist es sinnvoll ,die Totenruhe zu wahren, worin sich sämtliche Kulturen auf ihre eigene Art und Weise einig sind, bzw. Ausnahmesituationen klar definiert sind.
In unserem Herzen leben die Wesen, die wir lieb gewonnen haben, ewig und doch werden wir nach unserem Tode nicht mehr wir selber sein, weshalb also unsere Nächsten, die wir so sehr lieben in ihrer Wandlung aufhalten?
Es gibt nur einen Ort, der jedoch viele Unterdimensionen hat, gleich dem Elysium, einem Paradies - ob das nun die ca. über 20 keltischen Apfelinseln sind oder ob dieser Ort je nach kult. Herkunft anders aussehen mag...es gibt diese Zwischenstation des ewigen Friedens und der Ruhe, in dem geplagte Seelen Rast einlegen dürfen in ihrer Wandlung, solange sie wollen und auch mit ihren Liebsten, so wie sie diese kennen...dieser Ort ist jedoch ebenso wahrhaft und wirklich wie das Leben auf der Erde
Hingegen die Höllenzustände sind viel weniger heiß als oftmals dargestellt. Ich meine in der Hölle ist es eiskalt, die Wandlung erstarrt und das gefühlte Leid mag ewig gleich tausenden Jahren dauern, aber auch dieser Zustand unterliegt der ewigen Wandlung.
Alles Leben entspringt der ewigen Quelle des Gewebes ohne Weber und kehrt in diese zurück, ganz gleich ob dieser Weg 100, 1000, oder 10.000 Schritte lang ist. (wobei die Zahl 10.000 im alten China so groß war, daß man durch sie die Unendlichkeit beziffert hat)
Deine Liebe, dein Wissen und dein Glaube wird deiner Seele den Weg ebnen, den zu gehen sie bereit ist.
So darf auch ein kleines Kind, das Dreiradfahren lernt, seine Stützen so lange verwenden, bis es sie eines Tages selbst abmontiert, weil sie nicht mehr gebraucht werden.
Überlege dir sinngemäß, wie viele solcher Stützen du schon von dir geworfen hast.
Auch wenn uns auf unserem Weg viele Wesen begleiten, unsere Schritte auf spirituellem Weg, gehen wir in eignen Fußstapfen,in unserem Tempo und so hat auch jede Reise einen Anfang und auch ein Ende, an dem sowohl deine Hun- als auch Po-seele in die Quelle zurückkehren und ihre Form gänzlich auflösen, als würde ein Wassertropfen ins Meer fallen.
Was dann der Schöpfer wohl aus dir macht? Ein Fliegenbein? Eine Hundenase, einen Nacktmull oder nimmt er deine Essenz um einem Drachenei Form zu geben? Wird aus deiner Essenz ein Stein geformt, der eine gefühlte Ewigkeit seine Form behält und letzen Endes doch zu Staub zerfällt oder schmilzt? Wer weiß das schon?