Der Tod meiner Mutter war eine Erleichterung für mich, der meines Vaters hat mich gar nicht berührt,
Klingt fies, aber ich kann Dich soo gut verstehen.
Der Tod meines Vaters (Eltern geschieden), hat mich 2009 völlig aus der Bahn geworfen, jedoch nicht aus Trauer.
Ich zog drei Jahre vor seinem Tod in die Straße in der ich aufgewachsen bin, dort wo er immernoch wohnte. Bis dahin war unser Verhältnis eigentlich garnicht so schlecht, aber die Straße machte etwas mit mir.
Sie grub meine, z.T. verdrängte Kindheit wieder aus.
So nach und nach fielen mir all die Dinge wieder ein, die ich bis dahin ganz offensichtlich verdrängt hatte.
Dann sprach ich von einem Tag auf den Anderen kein Wort mehr mit ihm, grüßte ihn nicht einmal mehr, immer mit der Hoffnung im Nacken, er würde mich mal ansprechen, mich fragen was eigentlich los ist, damit ich richtig loslegen kann.
Aber nix. Warum auch (?) denn er wußte ja.
Dann habe ich mir vorgenommen, ihn bei der nächsten Sichtung direkt anzusprechen, ihm alles vor die Füße zu knallen was ich wieder wusste...
.... und was macht er?
Er fällt einen Tag vorher um und ist tot.
Ich wusste anfangs garnicht wohin mit meinen Emotionen, habe aber einen guten Weg gefunden.
Wie schon geschrieben, das war 2009, heute würde es mich nicht mehr aus der Bahn werfen, denn auch daran bin ich gewachsen.
Den Tod meiner Mutter empfinde ich immer noch als Erleichterung, denn schon die Kleinigkeit, wie z.B. nachts das Handy auszuschalten, ließ mich "leichter" werden.