Gewalt

Oh nein, ich glaube nicht , dass sich die Erinnerung löschen lässt und doch lässt sie sich wandeln.

Liebe, Toleranz, unsagbar viele Gespräche und Verständnis sind hierbei ein Allheilmittel, um auch das eigene Leben wieder lieben zu lernen.
Warum auch sollte es vorranging sein, das Gewesene zu löschen? Vielmehr gehört es zu unserem Leben - unsere Erfahrung und Wertung beruht darauf. Ohne sie wären unsere Wertvorstellungen nicht in diesem Masse präsent.
Heilung - ist sie wirklich gewollt? Oder vielmehr eine Integration und ein akzeptieren des Gewesenen?

Ja es stimmt, manchmal birgt ein spirituelles eintauchen in die Vergangenheit auch die Möglichkeit sich mit dem Gewesenen ein wenig zu versöhnen. Warum auch nicht? Es waren Menschen, die sich versündigten! Warum auch immer, das liegt in ihrer Verantwortung, die sie irgenwann einmal selber erkennen müssen.
 
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Einen weiteren Aspekt wollte ich noch einbringen:

Sexismus und sexuelle Gewalt bilden die Basis aus der sich andere Formen von Gewalt, so auch die homophobe, konstituieren.
Magst du das näher erklären ?
Die homophobe Gewalt hat doch ein klein wenig abgenommen oder..? ....selbst wenn noch ein weiter Weg zu gehen ist.
Am Anfang als diese Thematiken wie Heirat und Adoption bei homosexuellen Paaren aufkamen, da war das ein riesiger Aufschrei und jetzt hat sich die Gesellschaft wohl etwas mehr daran gewöhnt ?
Aber es war sicher hart und ohne sehr mutiges und geduldiges Engagement wäre das sicher nicht so weit gekommen.
Berühmte Personen können einen grossen Unterschied machen wenn sie offener mit den Tabuproblematiken der Gesellschaft umgehen.
 
Ich wollte noch mal auf die Frage der Täterprofile eingehen.

Wie in verschiedenen Links schon dargestellt ist es leider nicht immer einfach einen Täter rechtzeitig zu erkennen.
Sie haben eben nicht spitze Vampirzähne und blutunterlaufene Augen.
Es kann sich um sehr intelligente, respektable Menschen halten, die sich auf anderen Lebensgebieten absolut vorbildlich verhalten.
Das Beispiel eines hart arbeitenden Menschen, der regelmässig zur Blutspende geht, immer sehr höflich zu seinen Nachbarn ist...sich für Energie - und Umweltschutz eingesetzt hat als es noch nicht Gang und Gäbe war.
Das Häuschen mit gepflegtem Vorgarten.
Die Aussenfassade so perfekt, wie es nur sein kann.
Niemand würde vermuten wie kaputt Dinge hinter verschlossenen Türen sind.

Es ist offensichtlich schwieriger in solchen Situationen als Opfer eine Glaubwürdigkeit zu finden.
"Was....dieser nette Mensch ??? Nein, nie im Leben tut der sowas."

Man denkt bei Gewalt eher so an einen alkoholisierten Schlägertypen, dem man das ja schliesslich schon ansieht.
 
Warum Täter nicht verlassen werden ?

Ich werde mich immer an die Augen meines Vaters erinnern wenn er mich geschlagen hat. Da ging es nicht um Wut oder Abscheu...das waren die Augen eines "gehetzten, verletzten Tieres" und ich hatte Mitleid mit ihm. Er war selber ohnmächtig in diesen Momenten...hat glitten...wie hätte ich ihm da etwas vorwerfen können...als mitfühlendes Kind ?

Diese Menschen sind ja nun auch nicht unbedingt jeden Tag körperlich gewalttätig. Es können zwischendurch vollkommen normal agierende, besorgte, fürsorgliche Personen sein.
Das bringt einen in einen Zwiespalt, man weiss nicht mehr was man denken oder fühlen soll...wo nun richtig oder falsch sind...es ist weniger verwirrend sich selber die Schuld zu geben oder geben zu lassen.

Und wenn du dich zur Wehr setzt...dann kann alles viel, viel schlimmer werden weil sie sich nun plötzlich von dir bedroht fühlen, also du bist auf einmal der böse Täter und sie das Opfer...aber nicht nur gespielt...sie empfinden das völlig real so.

.Auch habe ich die Erfahrung gemacht dass Täter ihre Opfer nicht einfach so gehen lassen...sie brauchen sich gegenseitig in ihrer destruktiven, oft sehr engen Symbiose.
Viele würden ihr Opfer eher völlig kaputt machen, entweder ganz real oder zumindest durch öffentiche Diffamierung, als loszulassen.
 
Das weiß ich schon lange, aber was Du verweigerst, ist überhaupt zu sagen, was genau Du als gewaltätig empfindest.

Wenn Du mir mit der Meldeknopfkeule drohst, und von Vorwürfen sprichst wenn ich die aktuelle Gewalt-Problematik zwischen Dir und mir thematisiere, aber selbst beständig nur in der Suppe rührst, statt Roß und Reiter zu nennen, dann fühle ich mich hilflos, leer, distanziert, ärgerlich, wütend, ignoriert und mein Bedürfnis, Dich zu kapieren, Dich zu verstehen, zu erfahren, was Dich nervt ist nicht erfüllt und ich bitte Dich, meine Bitten Wort für Wort ernst zu nehmen und darin nicht Ironie oder Sarkasmus zu vermuten, sondern Mitwissen, Mitgefühl zu spüren.

Was passiert ist, wenn Du es verweigerst auszudrücken, welche Handlung, welche Texte Dich genau verletzen, dann kann ich darauf nicht hilfreich eingehen.


Wenn Du nur schreibst, ich sei gewaltätig, dann ist das vielleicht noch die harmlose Form von Vorurteil und Küchentischpsychologie, übliches heruntermachendes Getratsche und ist doch eine Form von Rufmord.

Somit ist Deine Informationsverweigerung bei gleichzeitigem Getratsche über meine "angebliche Gewalttätigkeit" das Füttern der Gewalttätigkeit. Je beharrlicher Du Dich verweigerst, desto gewalttätiger bist Du selbst, in der Verweigerung dessen, dass Heilung möglich wird.

Ich bin nicht bereit, Deine Anschuldigung "ich sei gewalttätig" als Urteil ohne Begründung anzunehmen, behalte Deine Gewalttätigkeit bei Dir.
Gewalt kann viele Formen annhemen,es muss nicht immer so sein,das jemand dirket zuhaut,..sondern es kann auch schon eine Virtuele Scheln sein,.um Gewaltätig zu sein,.da gibt es sehr viele Unterschieddliche Meinungen,was das angeht,..zu Diskutieren,darüber ist eine sachliche Sache,..und Super um die verschiedenen Themen an zuschauen....Dann wird ganz schnell ein Stück Tehater gespielt,zur Belustigung vieler anderer hier,..lächel cooler Film gerade eben :D
 
Was ich grad noch zum Thema schreiben wollte ist über Menschen, die die Liebe (?) mehr zu lieben scheinen als sich selbst.
Dieses hat selbstverständlich mit echter Liebe nicht viel zu tun, sondern hat eher einen Suchtcharakter, der sehr schnell zu Destruktivität führen kann.

Es ist wohl dieser besondere Kick der Liebe, diese Euphorie, ein drogenähnlicher Rausch...dem nicht wiederstanden werden kann...bei gleichzeitiger Unfähigkeit längere gesunde Beziehungsstrukturen zu leben.
Man entflieht so dem niedrigen Selbstwert, der nur durch ständig neue Eroberungen kurzzeitig wieder erhöht werden kann.
Wenn man nun die entstandene Liebesenergie sinnvoll zur persönlichen Heilung einsetzen könnte, dann gäbe es wohl kein Problem. Leider fliesst diese aber oft ins Ego und führt zu völlig übersteigerten Verhaltensweisen.

Wenn die Illusion zerbricht, dann tritt sehr oft gewalttätiges Verhalten auf, wie man es auch erleben kann bei Drogenentzug von materiellen Drogen.
 
gewalt ist zerstörung. das unverstehbare. und manchmal gehen menschen zu dem zurück, was zerstört hat, um die zerstörung rückgängig zu machen, indem sie versuchen durch widerholung der zerstörung die zerstörung zu verstehen, zu überwinden oder zu besiegen - um nur erneut festzustellen, dass gewalt darin besteht, unverstehbar zu sein. und so zirkuliert manch Traumaopfer, ja vielleicht eine gesamte traumatisierte menschheit rund um dieses schwarze loch namens gewalt, fassungslos, dass sie wirklich einfach nur kaputt macht.
 
Liebe User,

ich habe hier einige Beiträge entfernt.

Ich bitte euch mit dieser Nachricht beim Thema zu bleiben und gegenseitige Anschuldigungen zu unterlassen.
Desweiteren möchte ich schon bemerken das wir hier ein offenes Forum sind, jeder darf in jedem Thread schreiben solange sich derjenige User - diejenige Userin an die Forenregeln hält.

Lg
Saaphariy
 
gewalt ist zerstörung. das unverstehbare. und manchmal gehen menschen zu dem zurück, was zerstört hat, um die zerstörung rückgängig zu machen, indem sie versuchen durch widerholung der zerstörung die zerstörung zu verstehen, zu überwinden oder zu besiegen - um nur erneut festzustellen, dass gewalt darin besteht, unverstehbar zu sein. und so zirkuliert manch Traumaopfer, ja vielleicht eine gesamte traumatisierte menschheit rund um dieses schwarze loch namens gewalt, fassungslos, dass sie wirklich einfach nur kaputt macht.

Hi huerta,
ja natürlich geht es darum, diese Fassungslosikeit zu überwinden.
Wenn jedoch jemand immer wieder den gleichen Weg der Gewalt einschreitet um nur scheinbar zu verstehen, dass er Mist baute, dann frage ich mich gerade, wie ist das Opfer -Täter-Verhältnis.
Wieviel Mist muss das Opfer erleiden um zu erkennen, dass jede neu gegebene Chance nur scheinbar den Täter zur Einsicht bringt.
Eigentlich mag ich es nicht von Täter und Opfer zu sprechen und doch bleibt mir in diesem Moment keine Wahl.

Also, wie lange soll diese "Spiel" noch gehen?
Sobald in einer Beziehung Gewalt im Spiel ist, öffnet sich tatsächlich ein schwarzes Loch, dass sich unweigerlich immer weiter öffnet und in diesem Strudel seiner Gewalt immer unerträglicher wird.
Ich finde es wichtig zu erkennen - Liebe verletzt nicht, sondern sie schützt.

In diesem Sinne kann ich nur sagen, prüft Euch selber - wieviel Respekt und Achtung seid Ihr euch wert und wünscht es Euch im ganz Besonderen vom Anderen!
 
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hallo dulcina, du hast den text so gelesen, dass der täter zur gewalt zurückgeht um sie zu verstehen - ich bin bei der erstellung des textes vom opfer ausgegangen, das sich stets wieder mit der gewalt konfrontiert, fast zwanghaft, sei es über trigger oder reale ereignisse. man spricht in diesem zusammenhang auch von reviktimisierungstheorie (traumatisierte menschen, die sich der gewalt geradezu aussetzen und gefährliche situationen provozieren). einerseits erkenne ich mich darin, andererseits gefällt mir die theorie gar nicht, weil sie sozusagen victim blaming betreibt, indem sie suggeriert, das opfer sei schuld, es hätte die gewalt ja gesucht. und ich finde, man schuldet es dem opfer, niemals in victim blaming zu verfallen. es passiert sehr oft (gerade im neoliberalen selbstverantwortungs-diskurs) und gerade ist es mir eben auch passiert. deshalb möchte ich diesen ansatz teilweise zurücknehmen. ich kann es aber insofern stehen lassen, als es auch den zirkel opfer-wird-täter bedeuten kann: das opfer geht zurück zum tatort und begeht die tat selbst - vielleicht geht es hier weniger um verständnis des eigenen traumas als um umwandlung von ohnmacht in macht, ist aber auch eine auseinandersetzung mit unverarbeiteter gewalt.
insgesamt wünsche ich auch die durchbrechung des gewaltzirkels, finde es schwierig wenn man es zum beispiel über die (christlich anmutende) aufforderung zu vergeben lösen will. die forderung zu vergeben kann auch ambivalent sein: im ressentiment, im groll und der bitterkeit ist auch etwas wertvolles enthalten - das unbedingte wissen, dass etwas falsch gelaufen ist, eine moralische gewissheit, dass die realität besser sein müsste - und das wiederum kann doch anstösse zu echter veränderung enthalten. stichwort social justice movement. siehe auch resentment's virtue: amery and the refusal to forgive

http://www.amazon.com/Resentments-Virtue-Brudholm-University-Paperback/dp/B00ME3QDUM/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1417302177&sr=8-2&keywords=Resentment's Virtue: Jean Amery and the Refusal to Forgive

ich hoffe, ich habe dich mit der vielen trockenen theorie und literatur nicht erschlagen...
und wünsche eine gute nacht!
 
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