Gewalt - Entschuldigung?

ja nur was ich nicht verstehe, wie kann man vor Leuten lügen die wissen das es nicht stimmt..
also den opfern und den zeugen der gewalt....

Weil das mit der eigenen Realitätswahrnehmung nicht konsistent wäre?

Ich meine, wenn die Frau sich ihre Erinnerungen so gerade gebogen hat, dass sie damit besser leben kann, dann wäre es für sie eine Lüge, das zu behaupten, was du als wahr betrachtest, oder?
Und ich denke, gerade mit intensivem Nachhaken und Vorwürfen sorgt das (über deine Wahrheit informierte) Umfeld eher noch für eine Steigerung des Drucks. Die Frau fühlt sich in ihrer Existenz sowieso schon bedroht, und wenn außerdem noch die Inquisition vor ihr steht, die sie bei Aufgabe ihres persönlichen Realitätsgebäudes hinzurichten droht, wäre es für sie gewissermaßen doppelt vernichtend, deine Wahrheit auch als ihre anzuerkennen.

Würde ich jetzt spontan schätzen.
Fragst du dich nicht, wieso du das für so schwer zu verstehen hältst?
 
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ja nur was ich nicht verstehe, wie kann man vor Leuten lügen die wissen das es nicht stimmt..
also den opfern und den zeugen der gewalt....

Das wäre die Ebene, sich der Verantwortung und zumindest des Bewusstseins der Schuld, und wohl auch befürchteten Rache, Strafe zu entgehen.

Kinderprogramm, eigentlich. Somit nie weiter gereift.
Man weiß es ja, will es aber vor sich selbst nicht eingestehen, nicht wahrhaben.

"Das war nicht ich!"
 
Und ich denke, gerade mit intensivem Nachhaken und Vorwürfen sorgt das (über deine Wahrheit informierte) Umfeld eher noch für eine Steigerung des Drucks. Die Frau fühlt sich in ihrer Existenz sowieso schon bedroht, und wenn außerdem noch die Inquisition vor ihr steht, die sie bei Aufgabe ihres persönlichen Realitätsgebäudes hinzurichten droht, wäre es für sie gewissermaßen doppelt vernichtend, deine Wahrheit auch als ihre anzuerkennen.

Würde ich jetzt spontan schätzen.
Fragst du dich nicht, wieso du das für so schwer zu verstehen hältst?

Würdest du sie in ihrer Illusion halten wollen? Warum, wozu? Ist sowas denn keine eigene innere Qual?

Es wäre aus meiner Sicht die einzige Chance, auch, gerade für diese Frau, aus ihrer eigenen Lebenslüge ein wenig rauszukommen. Vielleicht sogar sowas wie Verständnis, Vergebung zu erfahren.

Ohne eigenes Eingeständnis, Erkennen, Hinsehen ginge das nicht oder wäre sinn- und wertlos.

Mag dennoch heavy sein oder werden, klar. Weil es eigentlich viel früher mal geklärt gehört hätte. Wäre also aus der Perspektive dennoch abzuwägen.
 
OK! aber tritt das nur im Alter auf??

Je nachdem, wie gut man im Verdrängen war und ob die Umgebungsbedingungen das Verdrängen ebenfalls noch unterstützen (Ablenkung, Berufsstress, Wohnortswechsel, uvm.), wie groß die innere Aggressionsbereitschaft oder wie stark Selbsterlebtes/-erlittenes beteiligt ist, kann es immer später auftreten.

Schließlich liegt es als "Negatives" in einem drinnen und will/muß irgendwann "raus"!
Ähnlich einem Trauma, das später im Alter(!) wieder an die Oberfläche kommt!

Alles unbedingt behandlungswürdig!

LG cerambyx
 
ja nur was ich nicht verstehe, wie kann man vor Leuten lügen die wissen das es nicht stimmt..
also den opfern und den zeugen der gewalt....


Nun man macht sich besser als man ist . Könnten meine Eltern sein :wut1:

Meine Mutter hat bis heute nicht kapiert das sie mit ein grund war warum ich mit 15 in die Jugendpsychiatrie ins Akh musste .

mfg
 
Würdest du sie in ihrer Illusion halten wollen?
Nein. Es sei denn, ich wäre gerade extrem lieblos unterwegs.

Warum, wozu? Ist sowas denn keine eigene innere Qual?
Doch, sicher.
Aber - gut, vielleicht verstehe ich den Thread falsch.
Ich empfinde hinter der zitierten Formulierung eher eine vorwufsvolle Fassungslosigkeit/Ungläubigkeit. Das Interesse an der betreffenden Person fehlt. Was verständlich ist, wenn das Opfer sich Gedanken darüber macht, wie der Täter zu so etwas kommt. Das Opfer schreibt nicht aus der Motivation heraus, die Qual der Täterin zu lindern, sondern vielleicht aus Rache.

Ich stelle bloß fest, dass diese Haltung es der Täterin nicht leichter machen wird, sich ihrer sowieso schon vorhandenen Qual zu stellen. Ganz unabhängig davon, ob es gerechtfertigt ist, sie zu hassen, sie bestrafen und sich an ihr rächen zu wollen.

Es wäre aus meiner Sicht die einzige Chance, auch, gerade für diese Frau, aus ihrer eigenen Lebenslüge ein wenig rauszukommen. Vielleicht sogar sowas wie Verständnis, Vergebung zu erfahren.
Und das direkt vom Opfer?
Finde ich unrealistisch, solange das Opfer die Gewalt nicht verarbeitet hat. Nicht, weil irgendwer hier ein schlechter Mensch ist, sondern weil ich schätzen würde, dass es beide überfordert, wenn zu viel vorgefallen ist.

Ohne eigenes Eingeständnis, Erkennen, Hinsehen ginge das nicht oder wäre sinn- und wertlos.

Mag dennoch heavy sein oder werden, klar. Weil es eigentlich viel früher mal geklärt gehört hätte. Wäre also aus der Perspektive dennoch abzuwägen.

Ich stelle nicht in Frage, ob oder dass es sinnvoll, hilfreich oder richtig ist, sie aus ihrer Illusion zu befreien, sondern mir geht es um die Motivation, aus der heraus das hier geschehen soll.
Ich glaube nicht, dass es ernsthaft darum geht, ihr zu helfen.
Sieht man doch schon schön an den Personen, die sich hier selbst als Opfer vergleichbar handelnder Menschen darstellen. Von daher stehen hier Vergebung und Befreiung meines Empfindens nach überhaupt nicht zur Debatte.
 
Ich glaube nicht, dass es ernsthaft darum geht, ihr zu helfen.
Sieht man doch schon schön an den Personen, die sich hier selbst als Opfer vergleichbar handelnder Menschen darstellen. Von daher stehen hier Vergebung und Befreiung meines Empfindens nach überhaupt nicht zur Debatte.

Naja. Wieso denn? Aber Befreien, das kann nur das "Opfer" selber machen und der "Täter" sollte seine Tat hier aber auch noch im Inneren annehmen. Jeder Mensch tickt halt anders. Oftmals läuft es halt sehr krumm bis nicht aushaltbar/tragbar und Kommunikationsprobleme sind schnell da. Doch auch das Verzeihen KANN vom "Opfer" alleine ausgehen indem die Erfahrung daraus als eben diese angenommen wird und zum eigenen Leben dazuzählt. Erfahrung gesammelt hat um es selber besser zu machen. Ich habe eher Mitleid für die Täter und Mitgefühl für die Opfer. Mehr nicht. Ich will hier niemanden rechtfertigen, aber genau dieses Rachedenken wäre für mich ein Anreiz noch schlimmer werden zu können.

Wie soll man positiv in die Zukunft schauen können und auch positiv wirken, wenn man nur negativ in die Vergangenheit sieht...

Liebe Grüße, der Tobie
 
Wieso was?

Aber Befreien, das kann nur das "Opfer" selber machen
Sich selbst, ja, denke ich auch.

und der "Täter" sollte seine Tat hier aber auch noch im Inneren annehmen.
Um was zu erreichen und was hat das Opfer damit zu tun?

Ich will hier niemanden rechtfertigen, aber genau dieses Rachedenken wäre für mich ein Anreiz noch schlimmer werden zu können.
Aus welcher Position heraus?
 
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Wieso was?
"Von daher stehen hier Vergebung und Befreiung meines Empfindens nach überhaupt nicht zur Debatte." Wieso? Genau diese Dinge sind notwendig in meinen Augen...

Sich selbst, ja, denke ich auch.
Aber auch den Täter. Sich selber hauptsächlich, ja! Aber auch den Täter kann nur das Opfer vergeben. (Was wird denn sonst immer in jeder beschissenen Religion einen "vermittelt"? ).


Um was zu erreichen und was hat das Opfer damit zu tun? Um selber Frieden zu erreichen und zu finden. Mit sich selber! Das Leben genießen können nachdem man die ganze Scheiße durchlebt und durchgestanden hat.


Aus welcher Position heraus?
Der Position des "Opfers". Sadistischer und grausamer zu werden, als die Vergangenheit gewesen ist. Zu sich selber (Haare ausreißen?Ritzen? bis zu sich Knochen selber brechen? Drogen/Tabletten/Alkohol?), zu seinen Mitmenschen (bei jedem kleinen Wort ausflippen? Man wird blind in solchen Zuständen und reagiert nur nach "Kämpf oder Flieh!" und verliert am Ende noch den letzten Freund, der zu einem gehalten hat) und seiner Umwelt. Nurnoch unter Stress, unter Hochspannung und min. ein Nerv/Sehne/Muskel generell jede Sekunde angespannt eine Bombe sein, die jedem und sich selber mehr schadet, als dass das vorherige wert ist. So würde ich nicht leben wollen

Ungefähr so kurz gesagt ;)
Lieben Gruß, der Tobie
 
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