Der Staat kann nicht alle finanziellen Lasten tragen, das ist zuviel. Nicht nur den Pfleglingen wird weitgehend alles weggenommen (ich glaub, ein kleines Taschengeld wird gelassen), sondern auch die Verwandten werden zur Kasse gebeten, soweit finanzielle Möglichkeiten vorhanden. Wenn nicht, bezahlt der Staat die Pflege.
Wie könnte eine gerechte - menschliche - Lösung aussehen? Ehrlich gesagt, ich habe da nicht wirklich eine Idee (habe meine Angehörigen zuhause gepflegt, teilweise mit mobiler Unterstützung).
Zwei Beispiele aus der Realität :
Eine Freundin war jahrelang Arbeitslos . Eines Tages vor 4 Jahren ging sie aufs AMS Wien und bekam dort einen Heimhilfe Kurs der ein jahr dauerte mit abschließender Fachqualifikation und einem sofortigem fixen Job versprechen beim Wiener Hilfswerk . Sie macht den Job jetzt 3 Jahre ist in Gehaltstufe 2 Bereits verdient um die 1600 netto . Hat natürlich unterschiedliche Arbeitszeiten keinen Nachtdienst aber Wochenenddienst . Bekommt Jahreskarte bezahlt hat ein Firmenhandy bekommt 2x im Jahr 100€ Zielpunktgutscheine und die Zielpunkt % Karte .
Also ich finde das geil ! da machst du einen Kurs und wenn du den Kurs bestehst hast du eine fixe Jobzusage und musst nicht erst arbeitsuchen gehen ,der Kurs wurde teilfinanziert vom Hilfswerk . Fortbildungen werden von der Firma ausdrücklich verlangt und bezahlt .Nahezu Perfekt das ganze .
Mittlerweile hat das AMS das Ausbildungsabkommen mit dem Hilfswerk aufgekündigt diesen Kurs mit Job gibt es nicht mehr !
Es werden zwar noch Pflegekurse angeboten aber nicht mehr mit einer Fixen Jobzusage !!!!!
Da verlange ich dann schon vom Staat das er ein Machtwort spricht und einschreitet .
2tes Beispiel :
Freund von mir hat 10 Jahre freiberuflich 15 -30 Wochenstunden für einen gemeinnützigen Verein auf Honorarbasis gearbeitet in dem er behinderte Menschen betreut hat . ( im Thread geht es zwar um alte menschen aber bei behinderten ist es nahezu identisch , wir haben einen allgemeinen Sozial / Pflege Misstand in Österreich)
Er ging mit den Behinderten spazieren erledigte ihre Amtswege ging für sie zum Arzt in die Apotheke usw .... War im Behinderten caffe veranstaltete Treffen usw ..
10 Jahre hat er diese Arbeit getan um eine Fixanstellung zu bekommen
hätte er eine höhere Schule mit anschließender Fachrichtung Pädagogik
besuchen müssen . Das AMS lag ihm andauernd im Nacken er solle sich eine anständige 40 std Arbeit suchen !!! Pädagogik studieren konnte er sich nicht leisten , er lebt alleine und hat monatliche Fixkosten .
Aufgrund seiner Erfahrung mit Behinderten weiß er sehr viel mehr über diesen Beruf als jeder andere der frisch von der Schule kommt dennoch kann er nicht für 40 stunden angestellt werden . Das Gesetz schiebt da einen klaren Riegel davor .
Nach 10 Jahren erleidet er einen Burnout schmeißt von einem Tag auf dem anderen die Arbeit lebt jetzt knapp unterm Existenz minimum
ist Arbeitslos und wird so schnell auch nicht mehr arbeiten gehen ...
und macht nur mehr Musik am Computer .
Also ganz offensichtlich haben hier wieder der Staat und das AMS versagt . Man wollte richtig diesen Menschen in die Arbeitslosigkeit zwingen in dem man ihm einfach die richtige Hilfe verweigerte .
Wäre ja besser gewesen er hätte sich als Hilfskraft irgendwo beworben statt diesen psychisch und emotional schweren Beruf freiwillig auszuüben
So etwas macht mich richtig mächtig sauer .
Wenn Menschen würden wollen aber die Statuten des Staates und des Arbeitsamtes es nicht zulassen ...
mfg
T