Hi Stefan,
meinst du, dass man die Welt nutzen kann und sich bewusst in sie hineinbegeben kann, um zu verstehen, nach welchen Mustern sie funktioniert?
Wenn man sich schon in der Welt des Geistes befindet, kann man auch leicht zur Weltflucht neigen und die Welt insgeheim verabscheuen. Das ist ne Falle hab ich gemerkt. Innerlich hängt man nämlich doch noch irgendwie dran, da bringt auch ne Flucht nix. Da ist es wohl besser, sich seine Gebundenheit einzugestehen.
LG
Hi Annie
Ja, so habe ich das für mich auch erlebt. Ich ging anderen Leuten aus dem Weg, weil ich in der geistigen Welt war (1999 hatte ich meine besonderen ersten Erfahrungen). Ich hatte keine wirkliche Kompetenz, auch nur guten Tag zu sagen, ohne dass es wie ein Armutszeugnis oder Knechtschaft klang.
Wenn ich einen Menschen auf mich zukommen sah, spulte ich schon eine Reihe Muster ab, wie bewege ich den Kopf, wo schaue ich hin, soll ich ihn grüßen?
Naja, da fällt Bewusstheit schon mal schwer, wenn man mit etwas kämpft oder gegen etwas ankämpft.
Da kann man noch nicht mal seine eigenen Vorgänge im Auge behalten. Geschweige denn die der anderen.
Aber es ist wertvoll gewesen, diese Erfahrungen auch auf diesem Umweg gemacht zu haben.
Doch das ging ja nur, weil ich keine Verpflichtungen mit der Welt hatte.
Es ist ja die Andersartigkeit , sich anders zu verhalten (innerlich), die es uns so schwer macht. Das bringt Neuland mit sich.
Ich halte das für ein Resultat unserer Launen oder vielleicht sogar dem zweifelnden Verstand, dass wir schnell bereit sind, das alles aufzugeben. Wir sagen uns leicht, ach was soll das... - man findet jeden möglichen Grund, um sein altes Leben zu leben.
Oder aber es fällt einfach auf, wie fremd die Welt demgegenüber ist.
Das ist meiner Meinung nach mein grösstes Unbehagen gewesen, heute habe ich mich auch
nur dran gewöhnt. Oder ist es vielleicht doch eine Akzeptanz? Naja, nächste Meditationen und Visionssuche habe ich noch vor mir und kann noch nciht sagen, wie es wirklich bestellt ist.
Ich weiss, dass ich dabei "nicht auffallen" will. Das ist für mich eine Art zusätzliche Herausforderung, so wie man auf einem Seil tanzt und die Welt stellt dir noch einen Eimer Wasser auf den Kopf. Ich meine, vielleicht ist das auch nicht so wichtig, dass man darauf achtet, aber andererseits kommt das von selbst, dass man "anders" ist und am besten dran ist, wenn die Leute dich nicht für den Visionauten halten. Normal tun, (aber anders sein) ist vielleicht auch eine Art Höflichkeit gegenüber anderen, wenn das keine gekünstelte Haltung wird, sondern dass man einfach auch auf diese Art gestaltet. Aber das ist ne hohe Kunst. Jedenfalls, so betrachte ich es als Ideal.
Eigentlich sehen die Leute nicht, was Du wirklich tust, aber sie finden es merkwürdig, wenn Du etwas äusserlich tust, was sonst keiner tut. An einer Bushaltestelle warten, ist unauffällig, auf einer Bank sitzen ebenso. Aber wenn Du auf dem Gehweg stehst und nur da stehst, das ist komisch. Die glotzen dann- letztendlich berührt und beeionflusst mich das ja auch, wenn ich es bemerke. Es erzeugt Aufruhr, allein energetisch gesehen.
Naja, sind nur spontane Gedanken, halb aus der Erinnerung einer vergangenen Zeit. Ich hab vor, mir evtl. solche Plätze zu suchen, wo man "normal" scheint und tue da unormale Dinge (innerlich, mental). Meditieren eben in der Innenstadt.
Ist doch ein guter Weg, zu versuchen, die Augen auf zu halten um die Welt in den verschiedenen Details oder dem Ganzen besser zu verstehen.
Da braucht man noch nicht grosse Erleuchtungen für - die aber würden letzten Endes noch viel mehr verständlich machen.
Worum es doch eigentlich geht, ist ja auch erst mal mehr Zufriedenheit zu finden.
Eine gute Mischung wär ne Idee . Da ansetzen, wo es grad geht und nichts erzwingen, aber das Ziel oder Interesse vor Augen halten.
LG
Stefan