Das Erwecken des Bewusstseins
Wir müssen wissen, dass die Menschheit mit einem schlafenden Bewusstsein
lebt. Die Menschen arbeiten träumend. Sie gehen träumend
durch die Strassen. Sie leben und sterben träumend.
2 Wenn wir zu dem Schluss gekommen sind, dass alle Menschen schlafend
leben, begreifen wir die Notwendigkeit des Erwachens.
Wir brauchen das Erwachen des Bewusstseins.
Wir wollen das Erwachen des Bewusstseins.
Faszination
3 Der Grund für den tiefen Schlaf, in dem die Menschheit lebt, ist die
Faszination.
4 Die Menschen sind von allen Dingen des Lebens fasziniert. Sie vergessen
sich selbst, eben weil sie fasziniert sind. Der Betrunkene im Weinkeller
ist vom Alkohol, vom Lokal, dem Vergnügen, den Freunden und den Frauen
fasziniert. Die eitle Frau blickt fasziniert und über sich selbst entzückt in
den Spiegel. Der reiche Geizhals ist von seinem Geld und seinen Gütern
fasziniert. Der ehrliche Arbeiter in der Fabrik ist durch die schwere Arbeit
gefesselt. Der Familienvater ist von seinen Kindern fasziniert. Alle Menschen
sind fasziniert und träumen. Wenn wir ein Auto lenken, überrascht es
uns, die Menschen hin und hereilend auf den Strassen anzutreffen, ohne
sich um die Gefahren durch die fahrenden Autos zu kümmern. Einige werfen
sich geradezu vor die Räder der Fahrzeuge. Arme Menschen ... sie wandeln
träumend - sie sind wie Schlafwandler. Sie gehen träumend durchs
Leben und gefährden ihr eigenes Leben. Jeder Hellseher kann ihre Träume
wahrnehmen. Die Menschen träumen über jeden Gegenstand, der ihre Aufmerksamkeit
fesselt.
Der Schlaf
5 Während des Schlafes verlässt das Ego den physischen Körper. Dieser
Austritt des Egos ist notwendig, damit der Vitalkörper den physischen Kör-
per reparieren kann. Wir können mit Sicherheit sagen, dass das Ego seine
Träume in die inneren Welten mitnimmt. Auch in den inneren Welten beschäftigt
sich das Ego mit den gleichen Dingen, die es in der physischen
Welt fesseln. So sehen wir den Tischler im Traum in seiner Werkstatt, der
Polizist bewacht die Strassen, der Friseur bleibt weiter in seinem Friseurladen,
der Schmied in seiner Schmiede, der Betrunkene im Weinkeller, die
Prostituierte in den Freudenhäusern etc. Alle diese Menschen leben in den
inneren Welten, genau so als befänden sie sich in der physischen Welt. Keinem
fällt es ein, sich selbst während des Schlafes zu fragen, ob er sich in der
physischen oder astralen Welt befindet. Diejenigen, die sich eine derartige
Frage während ihres Schlafes stellten, erwachten in den inneren Welten.
Mit grosser Überraschung konnten sie die Wunder der höheren Welten studieren.
Nur wenn wir uns daran gewöhnen, uns im sogenannten Wachzustand
immer und immer wieder diese Frage zu stellen, werden wir uns auch
in den höheren Welten während der Stunden des Schlafes die gleiche Frage
stellen. Wiederholen wir doch während des Schlafes alles, womit wir uns
während des Tages beschäftigten. Wenn wir uns während des Tages daran
gewöhnen, diese Frage zu stellen, werden wir während des nächtlichen Schlafes,
wenn wir uns ausserhalb unseres physischen Körpers befinden, die gleiche
Frage wiederholen. Das Resultat ist das Erwachen des Bewusstseins.
Selbst-Erinnerung
6 Der faszinierte Mensch erinnert sich seiner selbst nicht. Wir müssen uns
von Augenblick zu Augenblick an uns selbst erinnern. Wir müssen uns mit
grösster Wachsamkeit bei jeder Manifestation, die uns fesseln könnte, an
uns selbst erinnern. Halten wir bei jeder Begebenheit einen Moment inne
und fragen uns: Wo bin ich? Bin ich auf der physischen Ebene? Bin ich in
der Astralwelt? Nach der Frage mache man einen kleinen Hüpfer mit der
Absicht, durch die Umgebung zu schweben. Es ist logisch, dass ihr ausserhalb
des physischen Körpers seid, wenn ihr tatsächlich schwebt! Das Resultat
wird das Erwachen des Bewusstseins sein! Der Zweck dieser Frage, die
man sich jeden Augenblick stellen soll besteht darin, dass sie sich ins Unterbewusstsein
einprägt und so während der Stunden des Schlafes, in denen
das Ego ausserhalb des Körpers ist, wirken kann. In der Astralebene sieht
man die Dinge gleich wie hier in der physischen Welt. Während des Schlafes
und später, nach dem Tod, sehen die Menschen dort alles genau so wie
in der physischen Welt; sie nehmen nicht an, argwöhnen nicht, ausserhalb
des physischen Körpers zu sein. Kein Verstorbener glaubt, dass er tot sei -
er ist im Zustand der Faszination und des tiefen Schlafes. Wenn die Toten
während ihres Lebens die Übungen der ständigen Selbsterinnerung durchgeführt
und gegen die Faszination durch die weltlichen Dinge gekämpft
hätten, wäre als Ergebnis ihr Bewusstsein erwacht. Sie würden nicht mehr
träumen, sie gingen durch die inneren Welten mit wachem Bewusstsein.
Wer sein Bewusstsein erweckt, kann während der Stunden des Schlafes alle
Wunder der höheren Welten studieren. Wer sein Bewusstsein erweckt, lebt
in den höheren Welten wie ein völlig erwachter Bewohner des Kosmos. Er
lebt mit den grossen Hierophanten der Weissen Loge.
7 Wer sein Bewusstsein erweckt, kann weder auf dieser physischen Ebene
noch in den inneren Welten träumen. Wer sein Bewusstsein erweckt, hört
auf zu schlafen, zu träumen. Wer sein Bewusstsein erweckt, verwandelt sich
zu einem kompetenten Erforscher der höheren Welten. Wer sein Bewusstsein
erweckt, ist ein Erleuchteter. Wer sein Bewusstsein erweckt, kann zu
Füssen des Meisters studieren. Wer das Bewusstsein erweckt, kann sich vertraut
mit den Göttern unterhalten, die die Morgenröte der Schöpfung initiierten.
Wer das Bewusstsein erweckt, kann sich an seine unzähligen Inkarnationen
erinnern. Wer das Bewusstsein erweckt, nimmt bewusst an seiner
eigenen kosmischen Einweihung teil. Wer das Bewusstsein erweckt, kann
in den Tempeln der grossen Weissen Loge studieren. Wer das Bewusstsein
erweckt, kann in den höheren Welten erfahren, wie weit die Entwicklung
seiner Kundalini fortgeschritten ist. Jedes Perfekte Ehepaar muss das Bewusstsein
erwecken, um die Führung und Orientierung durch die Weisse
Loge zu erhalten. In den höheren Welten führen die Meister mit grosser
Weisheit alle, die einander wahrhaft lieben. In den höheren Welten übermitteln
die Meister jedem Einzelnen alles, was er für seine innere Entwicklung
braucht.
Ergänzungsübung
8 Beim Erwachen aus dem normalen Schlaf muss jeder Schüler der Gnosis
eine Rückschau über den Schlafvorgang selbst durchführen, um sich daran
zu erinnern, wo er war und was er während der Stunden des Schlafes sah
und hörte, da wir ja bereits wissen, dass das Ego viel herumreist. Die Meister
unterrichten ihre Schüler, wenn sich diese ausserhalb ihres Körpers befinden.
9 Es ist von grösster Wichtigkeit, die tiefe Meditation zu kennen und das
während der Stunden des Schlafes Erlernte zu üben. Beim Erwachen dürfen
wir uns nicht bewegen, da jede Bewegung den Astralkörper erschüttert und
sich die Erinnerungen verlieren. Die Übungen der Retrospektion müssen
mit dem Mantram RAOM - GAOM kombiniert werden. Dies ist von grösster
Wichtigkeit. Jedes Wort wird in zwei Silben geteilt. Der Vokal O ist
zu akzentuieren. Diese Mantrams sind für den Schüler das Dynamit des
Bergmannes. So wie der Bergmann mit Hilfe des Sprengstoffes in die Tiefen
der Erde eindringt, so wird auch der Schüler mit Hilfe dieser Mantrams
in das Erinnerungsvermögen seines Unterbewusstseins eindringen.
ein auszug aus dem buch (samael aun weor, die perfekte ehe, kap. 16)!
saludos ur~isa