ich kopier mal mummin
ich habe ja schon darüber im forum geschrieben, vor allem im amero-thread.
gesell hat ein wirtschaftssystem erdacht, bei dem durch eine geldumlaufgebühr die zinsen gegen null gesenkt werden. die zinsen werden als das übel erkannt, welche für alles schlechte in der wirtschaft verantwortlich sind: arbeitslosigkeit, soziale ungerechtigkeit, inflation, usw. die umlaufgebühr funktioniert so, dass man in gewissen zeitabständen (zb. quartale) von den besitzern des geldes verlangt, einen gewissen betrag pro geldeinheit zu bezahlen. bei bargeld funktioniert das zb. durch abstempeln des geldes oder aufkleben von marken. bei giroeinlagen, spareinlagen und langfristigen anlagen kann man einfach per computer die umlaufgebühr einziehen. und die geldumlaufgebühr ist gestaffelt je nachdem wie liquide die mittel sind und wie hoch die entsprechenden zinsen wären: also bei bargeld am höchsten, bei giroeinlagen am zweithöchsten, bei spareinlagen am dritthöchsten und bei langfristigen einlagen am niedrigsten. diese maßnahmen haben zur folge, dass die zinsen gegen null sinken, denn diejenigen die das geld normalerweise gegen zinsen herleihen (kreditgeber) müssen nun froh sein, dass ihnen jemand das geld überhaupt abnimmt weil sie sonst umlaufgebühr zahlen müssen (übrigens wer die umlaufgebühr nicht zahlt, dessen geld ist ungültig!). da ersparen sie sich lieber die umlaufgebühr, auch wenn sie keine zinsen bekommen. das alles hat zur folge, dass die wirtschaft angekurbelt wird denn je schneller das geld umläuft (jeder will das geld schnell los werden das an wert verliert und nimmt stattdessen lieber realgüter die zwar auch an wert verlieren die man aber nutzen kann), desto mehr floriert die wirtschaft. dadurch sinkt auch die arbeitslosigkeit - und auch wegen der nullzinsen, denn bisher machen ja die zinsen an und für sich sinnvolle investitionen unrentabel sobald sie nicht den zinssatz erwirtschaften. der wachstumszwang hört auf, denn bisher musste die wirtschaft stets wachsen, damit das wirtschaftswachstum über den hereinzubringenden zinsen liegt. die inflation hört auf, denn bisher konnte die zentralbank nur schwer die menge des umlaufenden geldes regulieren, da immer wieder geld aus dem kreislauf zurückgehalten wurde ("gehortet" - hortung wird oft von anlageberatern empfohlen falls die zinsen niedrig sind!). so musste die zentralbank ständig die geldmenge stärker erhöhen als notwendig, sodass große inflationspotentiale geschaffen wurde - logisch: je mehr geld da ist, desto weniger ist es wert. in der freiwirtschaft lässt sich hingegen die geldmenge sehr leicht steuern! und als letzter, für mich wichtigster punkt: die massive soziale ungerechtigkeit nimmt ab. denn durch die zinsen verdienen einige wenige reiche extrem viel geld, ohne etwas zu arbeiten und ohne viel zu riskieren. denn das risiko bei den zinsen ist nur, dass der schuldner konkurs und überschuldet ist. bei aktien und unternehmensbeteiligungen hingegen trägt der anleger ebenso das risiko geringen markterfolges. zinsgläubiger sind nicht an unternehmensverlusten beteiligt, außer der schuldner geht konkurs. also: zinsen sind einkommen ohne risiko und arbeit, widersprechen also jedweder vorstellung von gerechtigkeit. zinsen werden nur gezahlt, weil sonst die geldbesitzer das geld vom kreislauf zurückhalten. doch es besteht ein öffentliches interesse, dass das geld umläuft, das so groß ist, dass die nationalbank sogar ständig zusätzliches geld herausgibt - auch wenn dadurch der wert des geldes geschmälert wird. es bleibt daher gar nichts anderes übrig als daraus zu schließen, dass geld ein öffentliches gut ist. die privatpersonen haben nur ein recht der innehabung und der nutzung. ebenso ist es bei den öffentlichen straßen: wer den verkehr im öffentlichen raum blockiert, wird von der polizei entfernt und zur rechenschaft gezogen. ebenso sollte es im monetären bereich sein. da können jene, die die (gesteuerte) öffentliche meinung hinter sich glauben und die überzeugt sind von ihren widerlegungsversuchen (!) dieser theorie, sich auf den kopf stellen: silvio gesell hat recht! ich würde euch zum thema die seite
www.geldreform.de empfehlen! noch fragen?
sehr passend übrigens die "fünf gesetze mit den vier männern". darf ich ein mann von diesen vieren sein, am besten der vierte, oder wenigstens der zweite.