Geschwister und das Ende

shaushka

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1. November 2019
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Ich muss mir das von der Seele schreiben. Ich hab eine Mutter um die 80. Sie war mir die letzen Jahre eine grosse Hilfe und Stütze.

Und nun steht der Virus vor der Tür und mit ihm auch die grosse Gefahr, dass sie daran erkrankt, darum versuche ich sie zu schützen, so gut ich kann. So wünsche ich mir auch, dass die anderen Geschwister und auch meine Nichten und Neffen sich wirklich bemühen.

Gestern als ich bei meiner Mutter war, erzählte die eine Schwester, dass eine ihrer Töchter "Party mache" in diesen Tagen mit rund 10 Freunden. Ich erwiderte, dass es wohl gerade der falsche Zeitpunkt wäre für "Party". Sie fühlte sich angriffen und griff dann mich scharf an und verhöhnte mich. Ich habe eine sehr schwere familiäre Zeit hinter mir mit meinen Geschwistern, die sich wohl nie mehr aufheben wird. Und das ist auch etwas, was ich akzeptiere. Aber dass sie so fahrlässig mit dieser Gefahr für meine Mutter umgehen, hat mich gestern schwer getroffen und ich hab viel geweint.

Heute schrieb ich der Nichte, sie solle sich entscheiden. Entweder Party oder Besuch bei der Grossmutter. Sie antwortete mir, dass sie meine Mutter vor die Wahl gestellt hätten. Besuch oder kein Besuch. Meine Mutter hätte sich für den Besuch entschieden. Und ich hätte ihr gar nichts zu sagen. Was ja auch stimmt.

Bei meiner Mutter gehen alle ein und aus. Ich schrieb im Geschwistern-Chat, dass es wichtig ist, alles zu unternehmen, dass Schwächere Menschen nicht angesteckt werden. Und dazu gehört auch meine Mutter. Wegen meiner Geschichte werde ich immer wieder gerne verhöhnt. Ein Bruder schrieb, ich blabbere herum und die Schwester machte sich lustig über mich und schrieb, ich könne meine Mutter ja zu mir nehmen. Worauf ich antwortete, ja, das werde ich gleich abklären mit meinem Wohnpartner.

Darauf stiegen zwei Geschwister aus dem Chat und ein Bruder antwortete ich dürfe meine Mutter ja nicht fragen, ob sie zu mir in die Isolation kommen will. Sie wolle daheim bleiben und brauche Menschen um sich.

Als ob ich und mein Wohnpartner niemand wären?

Den Chat haben bis auf zwei Geschwister alle verlassen. Mich haben sie schon lange verlassen, deshalb schmerzt dies nicht mehr. Aber die Angst um meine Mutter bleibt. Dieser Virus ist vielleicht meine letzte Prüfung. Ich weiss es nicht.
 
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Sehr uneinsichtig, deine Geschwister.
Bleibt nur zu hoffen, dass ein Arzt oder die Maßnahmen der Regierungen dazu beitragen, den Ernst der Lage zu vermitteln.

Fühle dich umarmt. :trost:

Es kommt wie es kommt, wir können nur begrenzt Einfluss nehmen.
Du hast das Beste getan und musst dir keine Vorwürfe machen.
 
Ich danke dir liebe SoulCat. So empfinde ich es auch.

Und ich akzeptier und respektier den Wunsch meiner Mutter. Hoffen wir das Beste für Alle.

Wir sind nun gefordert. In diesem Sinne wünsche ich den Menschen viel Kraft, Achtsamkeit und Nächstenliebe.
 
Ich muss mir das von der Seele schreiben. Ich hab eine Mutter um die 80. Sie war mir die letzen Jahre eine grosse Hilfe und Stütze.

Und nun steht der Virus vor der Tür und mit ihm auch die grosse Gefahr, dass sie daran erkrankt, darum versuche ich sie zu schützen, so gut ich kann. So wünsche ich mir auch, dass die anderen Geschwister und auch meine Nichten und Neffen sich wirklich bemühen.

Gestern als ich bei meiner Mutter war, erzählte die eine Schwester, dass eine ihrer Töchter "Party mache" in diesen Tagen mit rund 10 Freunden. Ich erwiderte, dass es wohl gerade der falsche Zeitpunkt wäre für "Party". Sie fühlte sich angriffen und griff dann mich scharf an und verhöhnte mich. Ich habe eine sehr schwere familiäre Zeit hinter mir mit meinen Geschwistern, die sich wohl nie mehr aufheben wird. Und das ist auch etwas, was ich akzeptiere. Aber dass sie so fahrlässig mit dieser Gefahr für meine Mutter umgehen, hat mich gestern schwer getroffen und ich hab viel geweint.

Heute schrieb ich der Nichte, sie solle sich entscheiden. Entweder Party oder Besuch bei der Grossmutter. Sie antwortete mir, dass sie meine Mutter vor die Wahl gestellt hätten. Besuch oder kein Besuch. Meine Mutter hätte sich für den Besuch entschieden. Und ich hätte ihr gar nichts zu sagen. Was ja auch stimmt.

Bei meiner Mutter gehen alle ein und aus. Ich schrieb im Geschwistern-Chat, dass es wichtig ist, alles zu unternehmen, dass Schwächere Menschen nicht angesteckt werden. Und dazu gehört auch meine Mutter. Wegen meiner Geschichte werde ich immer wieder gerne verhöhnt. Ein Bruder schrieb, ich blabbere herum und die Schwester machte sich lustig über mich und schrieb, ich könne meine Mutter ja zu mir nehmen. Worauf ich antwortete, ja, das werde ich gleich abklären mit meinem Wohnpartner.

Darauf stiegen zwei Geschwister aus dem Chat und ein Bruder antwortete ich dürfe meine Mutter ja nicht fragen, ob sie zu mir in die Isolation kommen will. Sie wolle daheim bleiben und brauche Menschen um sich.

Als ob ich und mein Wohnpartner niemand wären?

Den Chat haben bis auf zwei Geschwister alle verlassen. Mich haben sie schon lange verlassen, deshalb schmerzt dies nicht mehr. Aber die Angst um meine Mutter bleibt. Dieser Virus ist vielleicht meine letzte Prüfung. Ich weiss es nicht.
Das schmerzt mich gerade sehr wie deine Geschwister mit dir umgehen. Es muss ja was schlimmes passiert sein, dass alle Geschwister gegen dich sind. Sie sind sehr uneinsichtig, ich empfinde es so , sie spielen mit dem Leben ihrer Mutter, sollte etwas passieren sind sie ihre Mörder. Warum fragst du deine Mama nicht selbst und klärst sie auf?

Warum lässt du dir verbieten deine Mama deiner Mama das Angebot zu machen zu dir zu kommen?

Ich wünsche dir Kraft eine Entscheidung zu treffen und, dass deine Mutter erkennt, dass es wichtig für sie ist, sich dort aufzuhalten wo sie sicherer ist.

Fühle dich gedrückt, wenn du magst.:umarmen:
 
ich könne meine Mutter ja zu mir nehmen. Worauf ich antwortete, ja, das werde ich gleich abklären mit meinem Wohnpartner.

wenn ihr beide daheim seid, also nicht raus müsst, eine gute Idee.
ansonsten wenn einer arbeiten muss ist es für die Mutter ebenso gefährlich.

du kannst nur deine Hilfe der Mama anbieten, wenn sie das nicht annehmen mag, dann hat sie es so entschieden.
ich will nurmal anmerken, das wenn jemand 80 Jahre ist , haben diese Personen oftmals garnicht mehr diese Angst zu sterben,
eher die angst in Isolation keinen der Familie mehr zu sehen, könnte grösser sein.
wenn die Mama gerne die Familie um sich hat, dann lass ihr die Entscheidung, dann ist es so, ..............
 
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@Hatari : Ich hab sehr 'umwälzende' Jahre hinter mir und mein soziales Netz war die Familie und die ist weg.

Das war extrem schmerzhaft die ersten Jahre, aber das ist nun mehr oder weniger 'abgearbeitet' in mir. Früher dachte ich wirklich, dass wir Geschwister so richtig eng wären. Vielleicht war das jedoch lediglich eine Illusion. Aber das sind so Gedanken, die ich mir erst im Verlauf der letzten Jahre gemacht hab.

Eines meiner Geschwister erzählte am Montag meiner Mutter eine abgeänderte Version unseres Disputs, so dass sie mir dann ein wütendes SMS schickte. Um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu schütten, blieb ich für ein paar Tage ruhig und schickte nach ein paar Tagen ein Herz.

Es ist eine Extremsituation für alle. Ich versuche nun zwei Mal am Tag mit ihr zu telefonieren. Sie liest zu viel was ihr nicht gut tut und sie aufregt. Ich bat sie, sich besser zu schützen und den Medien-Konsum herunterzufahren, weil das einfach nicht gut tut.

@flimm: ja, das sehe ich auch so. Schweren Herzens. Und sie will in ihrem Zuhause bleiben, trotzdem dass sie fast bei jedem der Geschwister hätte wohnen können.

Ich wünsche allen ganz viel Kraft, Gesundheit, Solidarität und Gemeinsinn.

In Liebe
shaushka
 
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