Geschmacklos

Hallo
Ja und wenn man noch bedenkt dass er ein Gott-(Mensch) hier auf Erden war, dann ist das eine Schande für die Menschheit. Hat er nicht am Schluss noch gesagt: Vater verzeih ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun! Also auch hier noch die allergrösste Barmherzigkeit. Jesus am Kreuz habe ich nie aktzeptiert und ich fand das auch als Kind nicht richtig, aber seine Lehre vor allem die Bergpredigt hat es in sich. Die sog. "Kirche" ist schon zu weit abgerückt von seiner Lehre, sie interpretiert sie nicht mehr für die Menschen sondern für die "Kirche". Also wundert es mich nicht dass viele davonlaufen, am Ende wird sie noch ganz untergehen, aber die nicht Jesus!

Tigermaus: ja die Kirche kreuzigt ihn jeden Tag indem sie ihn so darstellt. Es ist müssig welche Menschenrasse ihn denn letztenendlich noch ans Kreuz genagelt hat, schuldig ist die Gattung "Mensch" und da zählen wir alle auf der ganzen Welt dazu.
 
Werbung:
Hat die Kirche Jesus gekreuzigt?

Ohne das Kreuz würde es keine Kirche geben, weil dann keine Frohe Drohbotschaft zu verkünden wäre.
Ich fürchte, wenn die Kreuzigung nicht bereits geschehen wäre, die Kirche hätte sie nachgeholt - um ihrer selbst - der Kirche - willen.

Genau genommen tut sie das auch. Täglich.

Gruß von Rita
 
RitaMaria schrieb:
Ohne das Kreuz würde es keine Kirche geben, weil dann keine Frohe Drohbotschaft zu verkünden wäre.
Ich fürchte, wenn die Kreuzigung nicht bereits geschehen wäre, die Kirche hätte sie nachgeholt - um ihrer selbst - der Kirche - willen.

Genau genommen tut sie das auch. Täglich.

Gruß von Rita


Sehe ich nicht so, aber das liegt immer beim Betrachter.

LG Tigermaus
 
Sehe ich nicht so, aber das liegt immer beim Betrachter.

Es wäre so schön, wenn da mal ein: Sehe ich nicht so, weil: ______________

_________________________________________

kommen würde, denn so bleibt es eine Null-Aussage.

Gruß von Rita
 
TIGERMAUS schrieb:
Hallo

Hat die Kirche Jesus gekreuzigt?

LG Tigermaus

Hallo Tigermaus,

sie profitiert davon, bzw. nutzt es aus. Ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, ob Jesus überhaupt gekreuzigt wurde. Ich habe gehört, daß er mit Maria Magdalena in Frankreich gelebt hat und eine Tochter hatte. Für mich ist weder die Kreuzigung, noch die "Frankreich-Geschichte" bewiesen, aber ich brauche auch keinen Beweis. Für mich ist einzig und allein die Botschaft wichtig: die Liebe leben. Was wirklich geschah, ist zweitrangig.

Liebe Grüße
Gabi
 
Gabi schrieb:
Hallo Tigermaus,

sie profitiert davon, bzw. nutzt es aus. Ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, ob Jesus überhaupt gekreuzigt wurde. Ich habe gehört, daß er mit Maria Magdalena in Frankreich gelebt hat und eine Tochter hatte. Für mich ist weder die Kreuzigung, noch die "Frankreich-Geschichte" bewiesen, aber ich brauche auch keinen Beweis. Für mich ist einzig und allein die Botschaft wichtig: die Liebe leben. Was wirklich geschah, ist zweitrangig.

Liebe Grüße
Gabi


Hallo Gabi

Mir geht es darum, nicht was die Kirche aussagt ist wichtig, sondern was der Mensch oder Christ, wirklich denkt und fühlt sprich Kreuzigung ist relevant.
Warum sollte mich jedes Kreuz mit Jesus, daran erinnern welch arme Sünderin ich doch bin, und so geht es bestimmt meheren Christen auch.
Ich sehe das auf jeden Fall nicht so, ein Kreuz mit Jesus, verbinde ich mit Respekt , Liebe zu Gott u.s.sw, aber nicht nur äusserst negativ.

LG Tigermaus
 
Ich habe mich auch hin und wieder schon mit dem Gedanken beschäftigt, da ja man überall mit dem zu Tode gefolterten Mann am Kreuz konfrontiert wird. Ich hab dann ab und zu mal aus dem Touristen-Blickwinkel geschaut; irgend ein Tourist, der mit dem kirchlichen Glauben nichts zu tun hat...

Mein "Tourist" sieht dann überall diesen toten Mann am Kreuz und Menschen, die ihn anbeten. Die Energie, die ich über diese Betrachtung gefühlt habe war: unendlicher, höllischer Schmerz, Tod, Destruktion, Leid, Übel. Diese Energien stehen total konträher zu dem was Jesus zum Ausdruck brachte: unendliche Liebe und Güte.

Mein "Tourist" guckt verständnislos und versteht diese paradoxe Aussage nicht. Er geht in die Bibliothek und macht sich über die Geschichte des Christentums kundig. Und er findet Jahrhunderte von Völkermord, Gewalt, Leid, Schmerz und Unterdrückung im Namen desjenigen, der die unendliche Liebe und Güte predigte.

Mein "Tourist" wendet sich schockiert und angewiedert ab und fragt sich, wie so etwas geschehen konnte, Liebe genannt wird, aber Blut und Gewalt ist.

Er fragt die betenden Menschen und es wird ihm gesagt, das Leiden gut ist und Erlösung bringe, umso mehr Leid, umso besser, denn umso mehr wird man erlöst. Freude ist schlecht, Leid ist gut. Mein "Tourist" denkt: 'was für eine verrückte komische Welt'.


Grüsse
Christian
 
Es verwundert mich ein wenig, dass selbst RitaMaria als ehemalige Nonne die Symbolik des Christentums offenbar so wenig durchblickt. Und warum hacken selbst Foris, die sich schon jahrzehntelang mit der Sache beschäftigen, noch immer auf den Kreuzzügen herum? Die Vorwürfe sind alle wahr, und sie sind alle berechtigt. Aber dort stehenzubleiben heisst Stagnation. Wer das Christentum verstehen will, der muss die Kirche hinter sich lassen. Und wer ständig auf ihr rumhackt, der zeigt, dass er sich offenbar noch immer von ihr regieren lässt, selbst wenn er das entrüstet von sich weisen würde.

Das Christentum kann vermutlich am einfachsten verstanden werden, indem es vom Buddhismus abgegrenzt wird (der Buddhismus in seiner psychologisierenden Darlegensweise ist vermutlich dem heutigen Menschen sehr viel einfacher verständlich als das Christentum).

Was will die Kreuzigungssymbolik sagen? Im Kern der Sache steht die Idee, dass sich Gott auf das Niveau der Menschen hinabbegiebt. Indem Gott selbst in Christus Menschengestalt annimmt, erleidet er alles, was ein Mensch prinzipiell im Leben zu erleiden hat. Darin liegt eine ungeheure Hoffnung: Wir sind nicht allein, Gott weiss aus eigener Erfahrung, was Leiden heisst. So weit geht Gott, dass er als Christus am Kreuz sich von sich selbst spaltet, auf dass er ausrufen kann "Warum hast du mich verlassen?". So wird Gott dem Menschen nicht bloss ähnlich, sondern Gott wird tatsächlich Mensch und darin liegt gerade die Gnade, die Gott dem Menschen zukommen lässt. Gottes Botschaft an den Menschen heisst: "Ich bin einer von euch." Gott ist nicht einfach eine dem menschlichen Schicksal kalt abgewandte, unpersönliche Kraft, sondern diesem Gott ist der Mensch so sehr ans Herz gewachsen, dass er sich die Mühe macht, gar einer von ihnen zu werden, um die Ferne und Distanz, die sich durch das ganze AT hindurchzieht, zu überbrücken. Gott nimmt eine Gestalt aus Fleisch und Blut an, die man sogar anfassen kann. Diesem Jesus von Nazareth dürfte nichts fremd gewesen sein. Dieser Mann kannte sexuelle Lust, er hatte Hunger und Durst, er hatte Humor und wurde wütend. Noch näher kann Gott dem Menschen gar nicht kommen (ausser in der abstrakten Gestalt des Heiligen Geistes, welche aber gerade durch die Abstraktheit und Körperlosigkeit dem Menschen wiederum ferner ist), noch konkreter kann er gar nicht werden. Das ist die Aussage der Kreuzigung: "Sehr her", sagt Gott zu den Menschen, "ich kenne euer Leiden."

Im Buddhismus ist das alles ganz anders. Buddha hatte nie den Anspruch, auf die eine oder andere Weise Gott zu repräsentieren. Ganz im Gegenteil: Buddha bestand darauf, ganz und gar schon a priori Mensch zu sein. So steht im Buddhismus denn auch nicht das Problem der 'göttlichen Gnade' im Vordergrund, sondern das Problem der Selbstbefreiung des Menschen. Nicht wie Gott Mensch wird, wird hier erzählt, sondern umgekehrt wie sich der Mensch zu den Göttern erhebt. Buddha will das Leid überwinden, und gerade diese Handlung enthebt ihn der Sphäre des Menschlichen, des Rades von Tod und Wiedergeburt, das so überaus charakteristisch für den Menschen ist. Die Stossrichtung des Buddhismus ist es, aus dem Menschen einen Gott zu machen. Im Christentum hingegen wird das Leiden nicht überwunden, sondern durchlebt. Hier ist die Stossrichtung, aus dem Gott einen Menschen zu machen. Das Endresultat ist beidemale das gleiche: Gott als das höchste Prinzip steht mit dem Menschen auf ein- und derselben Stufe.


Ich habe Jahre der inneren Auseinandersetzung gebraucht, um das zu verstehen. Seit ca. meinem 12. Lebensjahr habe ich mich mit den in diesem Thread aufgeworfenen Fragen auseinandergesetzt, und ich habe diese Fragen nicht einfach aufgeworfen, sondern ich habe sie erlitten. Ich habe an ihnen gekaut und gewürgt, habe sie erbrochen und wieder aufgefressen. Sie haben sich mir aufgezwängt, und ich konnte nicht aufhören sie zu stellen, bis ich so weit in sie vorgedrungen war, dass einigermassen Ruhe einkehrte. Das Christentum zu verstehen ist in meinen Augen ungleich schwieriger als den Buddismus zu verstehen. Nicht, weil der Buddhismus etwa weniger Tiefe aufweisen würde, das ist mit Sicherheit nicht der Fall, sondern weil das Christentum es während hunderten von Jahren inzwischen versäumt hat, dem Menschen einen konkreten, lebbaren Zugang zu den esoterischen Wahrheiten offen zu halten. Dieser Fehler wurde, so weit ich es überschauen kann, im Buddhismus nicht getan.
 
fckw schrieb:
Was will die Kreuzigungssymbolik sagen? Im Kern der Sache steht die Idee, dass sich Gott auf das Niveau der Menschen hinabbegiebt. Indem Gott selbst in Christus Menschengestalt annimmt, erleidet er alles, was ein Mensch prinzipiell im Leben zu erleiden hat. Darin liegt eine ungeheure Hoffnung: Wir sind nicht allein, Gott weiss aus eigener Erfahrung, was Leiden heisst. So weit geht Gott, dass er als Christus am Kreuz sich von sich selbst spaltet, auf dass er ausrufen kann "Warum hast du mich verlassen?". So wird Gott dem Menschen nicht bloss ähnlich, sondern Gott wird tatsächlich Mensch und darin liegt gerade die Gnade, die Gott dem Menschen zukommen lässt. Gottes Botschaft an den Menschen heisst: "Ich bin einer von euch." Gott ist nicht einfach eine dem menschlichen Schicksal kalt abgewandte, unpersönliche Kraft, sondern diesem Gott ist der Mensch so sehr ans Herz gewachsen, dass er sich die Mühe macht, gar einer von ihnen zu werden, um die Ferne und Distanz, die sich durch das ganze AT hindurchzieht, zu überbrücken. Gott nimmt eine Gestalt aus Fleisch und Blut an, die man sogar anfassen kann. Diesem Jesus von Nazareth dürfte nichts fremd gewesen sein. Dieser Mann kannte sexuelle Lust, er hatte Hunger und Durst, er hatte Humor und wurde wütend. Noch näher kann Gott dem Menschen gar nicht kommen (ausser in der abstrakten Gestalt des Heiligen Geistes, welche aber gerade durch die Abstraktheit und Körperlosigkeit dem Menschen wiederum ferner ist), noch konkreter kann er gar nicht werden. Das ist die Aussage der Kreuzigung: "Sehr her", sagt Gott zu den Menschen, "ich kenne euer Leiden."

Toll, ich gebe dir völlig recht. Das ist der erste Teil der absoluten Botschaft der Christologie: Die Göttlichkeit und gleichzeitig Menschlichkeit Jesu und damit sein Trost an uns:
"Ich leide mit euch!"
Der zweite Teil wären die Passion und die Osterereignisse, sprich Jesu Leiden, Kreuzigung und Auferstehung und damit seine Worte an uns:
"Ich leide für euch, nur für euch litt und starb ich. Für euch erstand wieder von den Toten auf. Damit endlich das Reich Gottes komme. Und seid versichert es dämmert herauf."

Ob diese Christologie die Absicht und die Ideologie des Jeschua bar Josef aus Nazareth waren und welche Ziele er verfolgt hat ist davon zunächst einmal unabhängig.
Das ist das Geheimnis der christlichen Lehre, denke ich.
 
Werbung:
hallo bin neu hier wollt nur ergänzen: heute nageln sie die aussenseiter und ungeliebten nimma aufs kreuz heute werden sie gleich erschossen und bitte schreib weiter so.
 
Zurück
Oben