Geschmacklos

V

Venus3

Guest
Ich wurde hier einmal gefragt, ob es nicht geschmacklos ist, was ich
hier schreibe.
Ich empfinde gar nichts als geschmacklos, aber wenn ich etwas als
geschmacklos empfinden würde, dann, dass man einen Menschen
foltert und tötet und dessen Bild dann überall aufhängt.
Nehmen wir einmal an, die Folterungsmethode vor 2000 Jahren wäre
„Pfählen“ gewesen.
Dann würde man heute in jeder Kirche einen Mann sehen der
gepfählt wird.
Dieses Objekt wird dann noch hoheitsvoll betrachtet und angehimmelt.
Der Mensch schaut voller Glückseligkeit auf einen gefolterten Mann.
Die kleinen Kinder kommen in die Kirche sehen einen gepfählten Mann
und die Erwachsenen schauen ihn entrückt an.
Da muss doch in jedem Kleinkind der Wunsch aufkommen zu foltern.
Jedes Kleinkind denkt, foltern ist etwas Wunderbares.
Dass ist toll was da mit diesem Mann gemacht wurde.
Und wenn sie dann nach Hause gehen, denken sie, „Heute haben die
Erwachsenen wieder gefeiert, dass sie diesen Mann gefoltert haben.“

Venus3
 
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Ja da hast du im Prinzip Recht.

Es gibt da auch den alten Witz, wenn er gevierteilt worden wäre, würden Puzzles in der Kirche hängen.

Als geschmacklos empfinde ich das nicht, eher als logische Schlussfolgerung.

Andererseits plädiere ich stets dafür, Achtung vor dem religiösen Empfinden anderer zu haben, kommt mir selbst das auch noch so abstrus vor.
Aber wer bin ich, über das Verhalten/Emotionen/Empfindungen anderer zu urteilen oder sie in welcher Form auch immer als anderswertig als meine eigenen zu halten, wie jeder andere kann auch ich immer nur von meinen Masstäben ausgehen und nicht erwarten, dass andere mit ganz anderen Auffassungen und Wertungen sie teilen oder verstehen.

Fazit: So what the Fuck. :)

:banane:
 
:)

Stände im NT das Jesus damals ertränkt worden wäre,
würden die Kirchen ihre in Knechtschaft gehaltenen Schäfchen
heute wahrscheinlich Aquarien anbeten lassen, obdem geschrieben
steht:

Wenn Ihr betet tut es nicht wie die Heiden um gesehen zu werden,
sondern im stillen Kämmerlein, wie auch: glaubet nicht den Herren
in den schwarzen Gewöndern ( heutzutage z. B. den Priestern,
Pastören, doch auch so einigem anderen studierten, ja nicht einmal
den Göttern in weiß, die die Menschen unter dem Deckmantel der
Krankenheilung auszubeuten wissen.

Wahrlich wahrlich, nicht einmal der zur Unfehlbarkeit erklärte Papst
hält sich an die von ihm gepredigten Worte der verfälschten Schriften.

:schnl:
 
RitaMaria schrieb:
Es wurde festgestellt, dass du das bist.

Naja schon, Rita, aber das hier
aber wenn ich etwas als
geschmacklos empfinden würde, dann, dass man einen Menschen
foltert und tötet und dessen Bild dann überall aufhängt.
hat absolut was für sich. Ich finde es nicht nur geschmacklos. Es ist grausam, und im energetischen Sinne fixierst du damit einen Zustand des Leidens, den du eigentlich überwinden wolltest. Bilder haben nun einmal eine Energie, und millionenfach manifestiertes grauenvolles Leid erzeugt nicht unbedingt eine Energie, die dazu angetan ist, eben dieses Leid aus der Welt zu schaffen, oder?

Schauen wir uns die Geschichte der Missionierungen an, dann gewinnt dieser Satz
„Heute haben die
Erwachsenen wieder gefeiert, dass sie diesen Mann gefoltert haben.“
eine ziemlich dämonische Bedeutung - nicht wahr?

Allerdings hat genau dieser Gedankengang in mir als Kind nicht den Wunsch nach Folterung entstehen lassen. Er hat mich in panischen Schrecken versetzt. Die furchtbaren Kruzifixe, je "lebens"(also todes-)näher, desto schrecklicher für mich, waren mir unerträglich als Kind, ich konnte nicht hinschauen und ich habe Kirchen grundsätzlich nur mit vorgehaltenen Händen betreten, um die Dinger nicht sehen zu müssen. Ich habe mit den Bildern diese Qualen empfunden und nicht verstanden, warum man den armen Mann nicht erlöst. ...

Tja. Eigentlich hat mich die Verherrlichung dieser Bilder aus der Kirche vertrieben, wenn ich es recht bedenke. Nämlich der Gedanke, der dahinter steckt. Es wird ja nämlich zu allem Überfluß noch gepredigt, "du bist schuld an diesem Leid, deinetwegen geht es ihm schlecht, weil du so sündig bist" und das ist ein wunderbares Mittel, um Menschen zu unterdrücken und klein zu halten - man redet ihnen Schuldgefühle ein.
 
Kinni - ich habe nun weder Zeit noch Lust, diesen einen Beitrag, auf den sich mein Attribut " geschmacklos" bezog, zu suchen... so viel Energie ist er auch nicht wert.

Es war dieser, der was mit Jesus am Kreuz und aufblasen zu tun hat.

In allem anderen stimme ich dir natürlich zu.

Gruß von Rita
 
RitaMaria schrieb:
Kinni - ich habe nun weder Zeit noch Lust, diesen einen Beitrag, auf den sich mein Attribut " geschmacklos" bezog, zu suchen... so viel Energie ist er auch nicht wert.

Es war dieser, der was mit Jesus am Kreuz und aufblasen zu tun hat.

In allem anderen stimme ich dir natürlich zu.

Gruß von Rita
Jaja den brauchst nicht suchen, ich hab ihn eh gelesen. Wost recht hast hast recht. Das WAR auch verunglückt. Aber die Intention dahinter ist freilich bedenkenswert, auch wenn die Wortwahl ins Auge gegangen ist.
 
Kinnaree schrieb:
Naja schon, Rita, aber das hier

hat absolut was für sich. Ich finde es nicht nur geschmacklos. Es ist grausam, und im energetischen Sinne fixierst du damit einen Zustand des Leidens, den du eigentlich überwinden wolltest. Bilder haben nun einmal eine Energie, und millionenfach manifestiertes grauenvolles Leid erzeugt nicht unbedingt eine Energie, die dazu angetan ist, eben dieses Leid aus der Welt zu schaffen, oder?

Schauen wir uns die Geschichte der Missionierungen an, dann gewinnt dieser Satz

eine ziemlich dämonische Bedeutung - nicht wahr?

Allerdings hat genau dieser Gedankengang in mir als Kind nicht den Wunsch nach Folterung entstehen lassen. Er hat mich in panischen Schrecken versetzt. Die furchtbaren Kruzifixe, je "lebens"(also todes-)näher, desto schrecklicher für mich, waren mir unerträglich als Kind, ich konnte nicht hinschauen und ich habe Kirchen grundsätzlich nur mit vorgehaltenen Händen betreten, um die Dinger nicht sehen zu müssen. Ich habe mit den Bildern diese Qualen empfunden und nicht verstanden, warum man den armen Mann nicht erlöst. ...

Tja. Eigentlich hat mich die Verherrlichung dieser Bilder aus der Kirche vertrieben, wenn ich es recht bedenke. Nämlich der Gedanke, der dahinter steckt. Es wird ja nämlich zu allem Überfluß noch gepredigt, "du bist schuld an diesem Leid, deinetwegen geht es ihm schlecht, weil du so sündig bist" und das ist ein wunderbares Mittel, um Menschen zu unterdrücken und klein zu halten - man redet ihnen Schuldgefühle ein.


Hallo Kinnaree,

genau so ging es mir auch als Kind.
Ich habe wirklich gedacht, "haben die Erwachsenen einen Sprung
an der Schüssel".

Die Unbeschwertheit, die Liebe und das Licht, welches jedem
Menschen durch seine Geburt inne wohnt, wird durch jeden Gang
in die Kirche geschmälert.
So lange, bis fast nichts mehr davon da ist.
 
Venus3 schrieb:
Hallo Kinnaree,

genau so ging es mir auch als Kind.

Übrigens hab ich das dann an meinen beiden Söhnen wieder beobachtet. ich war schon ziemlich weit von allem Krichlichen weg, als der Große noch klein war, und beim Kleinen noch weiter, also sind sie diesen Bildern völlig unvoreingenommen begegnet. Der Große damals am Land, auf einem Bauernhaf, wo eine kleine Kapelle stand mit so einem lebensgroßen Ding drin. Er schaute hinein, rümpfte sein Näschen und fragte entsetzt, was das sei. ich erklärte, was dem armen Mann passiert war... und der 4Jährige fragte anklagend, warum ihn denn niemand herunternehme, es müsse doch furchtbar weh tun.

Ja, konnte ich nur sagen, das frag ich mich auch.
 
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Venus3 schrieb:
Hallo Kinnaree,

genau so ging es mir auch als Kind.

Übrigens hab ich das dann an meinen beiden Söhnen wieder beobachtet. Ich war schon ziemlich weit von allem Kirchlichen weg, als der Große noch klein war, und beim Kleinen noch weiter, also sind sie diesen Bildern völlig unvoreingenommen begegnet. Unsere Vorstellungen von etwas Göttlichem haben sich an der Ehrfurcht vor allen Lebensformen orientiert. Der Große sah etwas derartiges erstmals damals am Land, auf einem Bauernhof, wo eine kleine Kapelle stand mit so einem lebensgroßen Ding drin. Er schaute hinein, rümpfte sein Näschen und fragte entsetzt, was das sei. Ich erklärte, was dem armen Mann passiert war... und der 4Jährige fragte anklagend, warum ihn denn niemand herunternehme, es müsse doch furchtbar weh tun.

Ja, konnte ich nur sagen, das frag ich mich auch.
 
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