Geschieht nach dem Tod Gerechtigkeit?

loveforfree schrieb:
Hey :)

ich glaube an diese Version: Es gibt nach dem Tod kein "Schau, was Du angerichtet hat".
Nach meinem Verständnis, was ich gelesen, erzählt bekommen habe, oder selbst erfahren habe, ist es so, dass alles was ein Mensch tut, ob er hilft, oder misshandelt, ob er ein Chaot oder Perfektionist ist, ob er Choleriker oder die Ausgeglichenkeit in Person....dass alles GEWOLLT ist. Ich habe es am Anfang nicht gleich so gesehen, weil ich mir dachte, wie kann sowas GEWOLLT sein, wenn "Gott" (oder wer auch immer) Liebe darstellt. Man darf da, glaube ich, nicht so schwarz oder weiß denken. Es zählt ALLES was wir in unserem jetzigen Leben erleben, tun oder sagen. Und es wird "später", wenn wir abtreten, nicht bestraft und keiner wird einem eine Standpauke halten, weil die Erfahrung SOLLTE gemacht werden, der Schnitt im Kerbholz hatte einem eben noch zur "Weiterentwicklung der Seele" gefehlt.
Ja, bei vielen Menschen, die anderen gegenüber gewalttädig, unfair, gemein, hinterhältig waren, ist es so, dass sie noch in diesem Leben ihre "Fehler" gezeigt bekommen, auf die Schnauze damit fallen etc. "Bestrafen" tut man sich ja immer erstmal selbst, mit jeder Tat die einem anderen auf irgendeiner Art und Weise schadet. Wenn man solch eine Art ständig nach außen trägt, zieht man diese Art auch an und einem passieren dann wiederum Dinge, die einem erneut auf diese Art handeln lassen :rolleyes: If you know what I mean :tomate:
Bevor ich diese Ansichten hatte, dachte ich: "Pah, so ein kleiner Pisser. Der bekommt sein Fett bestimmt noch weg!!!! Iiiiirgendwann wird die Gerechtigkeit siegen!"

Dann hat mich ein netter Mensch hier im Forum darauf aufmerksam gemacht, dass ich im grundegenommen kein Deut "besser" bin, wenn ich so denke. Ich bin indirekt darauf aus, im schaden zu wollen, genauso wie er geschadet hat
Klar, für uns alle ist es ein schmaler Grat......wieviel kann man hinnehmen, was kann man einfach loslassen und annehmen?
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Ich denke wir sind alle für unsere Gedanken, Taten usw verantwortlich. Im hiesigen Leben werden wir auch für Fehler bestraft, machmal kommt die Strafe von anderen, meistens bestraft uns das Leben selber. Mir ist schon viel schlimmes passiert, ich habe mich aber nie als Opfer angesehen. Ich konnte jedes Mal nachvollziehen dass ich alleine für die Situation verantwortlich war indem ich meiner Intuition nicht gefolgt bin, leichtsinnig war usw. In dem Sinne glaube ich nicht an die Hölle, aber das unsere Seele bei der Wiedergeburt genau solche Situation erschafft, in denen uns unsere Fehler vorgesetzt werden, damit wir davon lernen...Ich nehme an das wäre karma. Habe ich Beweis dafür..NÖÖÖ!:rolleyes:
 
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murtalerin schrieb:
Aber für meinen Geschmack könnten die Mühlen Gottes schon etwas schneller mahlen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

ja, da hast recht...:)
ich hab das selber mal durchgemacht. 17 jahre hat meine nachbarin psychische
gewalt an mir "ausgeübt". ich glaubte immer an das gute, und eine änderung, aber nein.....
wie heißts: schlägt dich einer auf die linke wange, halte ihm auch die
recht wange hin......
mittlerweile hab ich mir ein schutzschild aufgebaut, mehr als sie zu grüßen geht nimmer!
und das ist gut so!

lg. anre
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Vielleicht bringt es etwas Energie zurück, die man in Konflikten einbüßt, wenn man sich keine Gedanken über Belohnung und Bestrafung macht, sondern offen - soweit und so früh wie möglich - ausspricht, was einem selbst paßt und was nicht und erstmal nicht darauf schaut, was den gesellschaftlichen Normen entsprechen würde.

ich habe mich schon viel zu oft mit einem Glauben an eine Gerechtigkeit nach dem Tod über die eigene Tatenlosigkeit und Duckmäuserei hinweggetröstet. Das ist ein Muster, mit dem ich mich selbst frustriere.
Was hindert uns daran, unser Gegenüber in der aktuellen Gegenwart zu bitten, sich die Situation anzuschauen und zu bedenken, ob das Gegenüber erfahren möchte, wie es auf seine Umgebung wirkt ?
 
premiumyak schrieb:
Was hindert uns daran, unser Gegenüber in der aktuellen Gegenwart zu bitten, sich die Situation anzuschauen und zu bedenken, ob das Gegenüber erfahren möchte, wie es auf seine Umgebung wirkt ?
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Ich denke, dieses Vorgehen ist sowieso eines der Ersten welches Menschen in Konfliktsituationen probieren.
Es gibt aber auch Menschen auf die kann man einreden wie auf eine Mauer, bis man davon müde wird und zu der Erkenntnis gelangt, dass man einfach keine Chance hat. Manche Menschen sind einfach nicht fähig dazu, Verhaltensweisen zu reflektieren, das geht so eine Bitte bei einem Ohr rein und beim anderen wieder raus.
 
was mich betrifft, so habe ich sehr lange viel zu viel hingenommen ohne daran zu denken, den Mund aufzumachen und das geht oft so - denke ich - wenn sich einer ohnmachtig oder schwach fühlt.

Was den zweiten Teil Deiner Antowrt betrifft, lazykitty, so versuche ich mir immer bewußter zu sein / werden, daß ich auch einfach ´ Nein ´ sagen kann, daß ich meine Wünsche kreativ äußern kann wenn sachliche Argumente nichts zu bringen scheinen.

für mich ist es eine sehr erfreuliche Erfahrung, mir meine verschiedenen Reaktionsmöglichkeiten klar zu machen, wenn ich einen Schritt zurücktrete OHNE davonzulaufen oder loszubrüllen.
 
LazyKitty schrieb:
Ich glaube nicht, dass es gut ist seine Hände automatisch in Unschuld zu waschen, da geb ich dir völlig Recht. Allerdings gibt es im Leben auch Dinge, wo es nun mal der Fall ist, dass man das Urteil „Falsch“ oder „Richtig“ fällen kann, und ich finde Gewalt, egal in welcher Form zählt da dazu, den diese ist immer falsch, egal ob der Gewalt ein bestimmtes Verhalten des „Opfers“ voraus ging oder nicht. Manche Sachen lassen sich nicht rechtfertigen. Des weiteren gibt es auch Menschen welche schon ihr gesamtes Leben, von Geburt an solchen Situationen ausgesetzt sind und ich find kein Baby, Kind, Teenager ist von Geburt an Täter, Miststück, macht Intrigen, betrügt, etc.
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Hmmm, das weiß ich nicht. Sollten wir wirklich mehrere Leben haben und karmische Verstrickungen mit uns herumtragen, dann hat auch die Gewalt, die uns zugefügt wird einen Sinn, denn nur wenn wir am eigenen Leib Gewalt erfahren, können wir erkennen, was wir evtl. anderen angetan haben, bzw. nie in diesem Leben anderen zufügen möchten. Aber, wie gesagt, das sind so meine Gedanken dazu, wenn es mich selbst betrifft.

Leider erzählst du recht wenig, wer da Gewalt ausübt und ob du dich dem nicht vielleicht entziehen kannst. Bist du erwachsen, oder noch minderjährig, bist du abhängig von diesem Menschen?

Als Erwachsene würde ich mich psychischer oder physischer Gewalt nicht aussetzen, würde IMMER jeglichen Kontakt abbrechen - Kündigung/Scheidung/Trennung/etc. - und meinen eigenen Weg gehen.

R.
 
LazyKitty schrieb:
Glaubt ihr erfährt man nach dem Tod Gerechtigkeit?
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Ja. Begründung: Vor dem Antlitz des Todes sind alle Menschen gleich. Alle müssen sie sterben, ob arm, ob reich, ob dick, ob dünn, ob klein, ob groß, ob schwarz, ob weiß, ob Christ oder Moslem. Wir alle werden einst vom Tode ereilt, ausnahmslos. Das ist doch gerecht, nicht?

Ich denke nicht, dass es ein Leben nach dem Sterben gibt. Von daher werden auch alle Menschen nach dem Tode identisch behandelt - aus meiner Sicht. Sie schlafen den endlosen, traumlosen Schlaf.
 
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