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Manchmal kommt es aber auch vor, dass man nicht in den
Dreck tritt, sondern damit beworfen wird.

Ein bekannter Politiker von zweifelhaftem Ruf ging ein-
mal im Wald spazieren und fiel dabei unversehens in einen
verwahrlosten Brunnenschacht. Glücklicherweise enthielt
dieser kein Wasser und der Schädel des Politikers war dick
genug, dass er keine Verletzungen davontrug. Die Tiefe des
Schachts allerdings stellte ein Problem dar. Aus eigener Kraft
konnte sich der Politiker nicht daraus befreien. Also rief er
um Hilfe. Nun wird man ja nach längerem lauten Schreien
in aller Regel bald heiser. Da es sich aber um einen Berufs-
politiker mit jahrelanger Erfahrung handelte, nahm er nach
drei Stunden erst so richtig Fahrt auf. Irgendwann kam ein
Bauer vorbei, der den Lärm hörte und den Politiker auf dem
Grund des Schachts entdeckte.
»Hilf mir«, verlangte dieser.
Der Bauer, der ihn gleich erkannt hatte, entgegnete:
»Kommt ja gar nicht infrage.«
Der Bauer hasste Politiker und ganz besonders so aal-
glatte und schmierige wie diesen. Außerdem hatte er den
Schacht, der eine Gefahr für die Sicherheit darstellte, schon
lange zuschütten wollen. Also holte er sich einen Spaten
und fing an, Erde in den Schacht zu schaufeln. Er würde
zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: den Politiker ver-
scharren und bei der Gelegenheit gleich noch den Schacht
auffüllen.
Als der Politiker merkte, dass er mit Dreck beworfen
wurde, war das für ihn zunächst einmal nichts Neues. Doch
dann dämmerte ihm, dass der Bauer vorhatte, ihn bei leben-
digem Leib zu begraben, und sein Gebrüll nahm eine Qua-
lität an, die er normalerweise nur in Wahlkampfzeiten an
den Tag legte.
»Ich verspreche, deine Steuern zu senken! Garantiere, die
Zuschüsse für die Bauern zu erhöhen! Deine Kühe bekom-
men eine kostenlose Krankenversicherung! Vertrau mir!«

Bei den Worten »Vertrau mir« erhöhte der Bauer das
Tempo, mit dem er die Erde in den Schacht schaufelte. Der
Politiker schrie immer verzweifelter. Dann verstummte er.
Da der Bauer dachte, er hätte den Politiker erfolgreich
begraben, begann er etwas langsamer zu arbeiten. Trotzdem
war er noch zu beschäftigt, um die Haarsträhne wahrzu-
nehmen, die am oberen Rand des Schachts herausguckte.
Während er immer weiterschaufelte, tauchte eine vollstän-
dige Frisur auf. Und als er schließlich noch ein bisschen
mehr Dreck in den Schacht schüttete, sah er den ganzen
Kopf des Politikers. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Jetzt war der Bauer zu schockiert, um noch weiterschaufeln
zu können.
Der Politiker hatte beschlossen, nicht länger darüber zu
lamentieren, dass er mit Dreck beworfen wurde. Stattdessen
hatte er die Erde genommen und sie sich unter die Füße
gepackt. Und mit jeder Schaufel, die auf ihn niederging,
stand er ein paar Zentimeter höher. Schließlich war er in
der Lage, mühelos aus dem Schacht herauszuklettern und
sich bei dem Bauern später mit Besuchen der Gesundheits-
und Steuerbehörden zu revanchieren.
Und die Moral von der Geschicht’: Wenn das Leben dich
mit Dreck bewirft, dann schüttel ihn ab und trete
ihn ordentlich fest.
 
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Queen - Pressure

Grosser Druck macht sich in meiner Seele breit,
so auch in deiner, niemand fragte danach.
Unter einem Druck, der ein Haus herunterbrennen kann,
eine Familie in zwei spalten,
Menschen auf die Straße bringt.

Das ist der Nachteil des Wissens,
worum es in dieser Welt geht.
Man sieht gute Freunde schreien,
"hole mich hier heraus!"
Bete, dass der morgige Tag besser wird.
Druck auf Menschen, Menschen auf der Straße.

Das ist der Nachteil des Wissens,
worum es in dieser Welt geht.
Man sieht gute Freunde schreien,
"hole mich hier heraus!"
Bete, dass der morgige Tag besser wird.
Druck auf Menschen, Menschen auf der Straße.

Man wendet sich ab, wie ein Blinder,
saß auf einem Zaun, aber es funktionierte nicht,
ging in Liebe auf, aber sie schlitzte auf und zerris.
Warum nur, warum?
Liebe
Der Wahnsinn lacht, unter Druck brechen wir zusammen.
Warum geben wir uns nicht eine zweite Chance?
Warum können wir der Liebe nicht eine zweite Chance geben?
Warum können wir sie ihr nicht geben?
Weil Liebe so ein altmodisches Wort ist und
die Liebe es wagt, zu kommen zu
den Menschen am Rand der Nacht,
und die Liebe es wagt zu ändern, wie wir
von uns selbst denken.
Das ist unsere letzte Chance.
Das ist unser letzter Tanz.
Das sind wir
unter Druck
unter Druck
Druck
 
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