Geschichten, die heilen können....

SelbstSein

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Freie Aussicht
Selten hat mich eine Geschichte so berührt wie diese.......

Schaukelpferd und Plüschhase

Das Schaukelpferd sagt zum Plüschhasen: "Bevor du Leben in dir hast, musst du wirklich werden."

"Was heißt wirklich?" fragte das Plüschkaninchen, "heißt es, dass du so ein Brummen im Bauch hast und eine Kurbel zum aufziehen aus dir rausguckt?"

"Wirklich ist nicht so wie du gemacht bist", sagte das Schaukelpferd, "sondern etwas, das mit dir passiert. Wenn ein Kind dich lange Zeit liebt, wenn du nicht nur zum Spielen da bist, sondern wenn es dich tatsächlich liebt, dann wirst du wirklich."

"Tut das weh?" fragte das Kaninchen.

"Manchmal ja", sagte das Schaukelpferd, denn es sagte immer die Wahrheit. "Aber wenn du wirklich bist, dann macht es dir nichts aus, dass es weh tut."

"Passiert es auf einmal, so wie wenn man aufgezogen wird", fragte es, "oder immer nur ein bisschen?"

"Es passiert nicht auf einmal", sagte das Schaukelpferd, "wirklich wirst du nur langsam, es dauert ziemlich lange.
Deshalb passiert es nicht oft Leuten, die leicht kaputtgehen oder die scharfe Kanten haben oder die man sorgsam aufheben muss.
Im allgemeinen ist zu der Zeit, wenn du wirklich geworden bist, das meiste von deinem Fell schon weggeliebt, die Augen fallen dir raus, deine Gelenke sind lose und du bist schon ein bisschen schäbig.

Aber all das ist unwichtig, denn wenn du erst einmal wirklich bist, kannst du nicht mehr hässlich sein, außer für Menschen, die nichts kapieren... Wenn du erst einmal wirklich bist, kannst du nicht mehr unwirklich werden.
Es ist für immer."



von Margery Williams
 
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Es geht darum, dass man "seinen" Stoff an sich selbst, gemeint ist wohl der Materiestoff des eigenen Körpers, richtig annimmt - ihn unschuldig liebt. Von innen heraus, vom kindlichen Sein aus, das im Menschen zur Liebe fähig ist.

Ja, der Körper ist zuerst schön, dann baut er ab. Man muss Haare lassen, es tun die Zähne weh, die Kräfte lassen spätestens mit dem 40. Lebensjahr nach. Und wenn man dann den Körper als vorläufigen Träger seines Seins immer geistiger liebt - von ihm also nicht nur Höchstleistungen verlangt, ihn überstrapaziert - ja dann wird das ganze Kuscheltier, das man selber ist, immer lebendiger.
Man erwacht zum Leben. Das Schaukelpferd, das äußere Leben, schaukelt nur für dieses Ziel.
LG - reinwiel
 
Sehr schön erkannt reinwiel...nicht die Hülle ist wichtig,sondern das was da runter verborgen ist...:)...man muss nur mit dem dem Herzen schauen,dann erkennt man so manch einen Schatz.
Danke Selbstsein für diesen zauberhaften Text.

Alles liebe Suenja
 
Es geht darum, dass man "seinen" Stoff an sich selbst, gemeint ist wohl der Materiestoff des eigenen Körpers, richtig annimmt - ihn unschuldig liebt. Von innen heraus, vom kindlichen Sein aus, das im Menschen zur Liebe fähig ist.

Ja, der Körper ist zuerst schön, dann baut er ab. Man muss Haare lassen, es tun die Zähne weh, die Kräfte lassen spätestens mit dem 40. Lebensjahr nach. Und wenn man dann den Körper als vorläufigen Träger seines Seins immer geistiger liebt - von ihm also nicht nur Höchstleistungen verlangt, ihn überstrapaziert - ja dann wird das ganze Kuscheltier, das man selber ist, immer lebendiger.
Man erwacht zum Leben. Das Schaukelpferd, das äußere Leben, schaukelt nur für dieses Ziel.
LG - reinwiel


ok verstehe ich :) ... wo ist die grenze zwischen dem, was man vom körper verlangen darf und was nicht? darf man überhaupt etwas vom körper verlangen? und wenn ja, gibt es da premissen?

ich verlange von einem kuscheltier auch etwas gewisses, sonst würde ich es mir nicht kaufen, ist diese "erwartungshaltung" schlecht? bzw, hindert sie einen an irgend etwas?

mh und wieso lässt der körper überhaupt mit 40 Jahren nach? dass ist nicht in meinem interesse :D und sicherlich auch nicht im interesse meines körpers, denn da strebt jede einzelne zelle nach LEBEN und zwar IMMER...also wieso baut er dann ab? bzw wieso gehst du davon aus das er bzw deiner abbaut?...

(und das "lebendiger werden" möchte ich gerne definiert bekommen, wie schong esagt ich bin 5 jahre alt) :D
 
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ok verstehe ich :) ... wo ist die grenze zwischen dem, was man vom körper verlangen darf und was nicht? darf man überhaupt etwas vom körper verlangen? und wenn ja, gibt es da premissen?

ich verlange von einem kuscheltier auch etwas gewisses, sonst würde ich es mir nicht kaufen, ist diese "erwartungshaltung" schlecht? bzw, hindert sie einen an irgend etwas?

mh und wieso lässt der körper überhaupt mit 40 Jahren nach? dass ist nicht in meinem interesse :D und sicherlich auch nicht im interesse meines körpers, denn da strebt jede einzelne zelle nach LEBEN und zwar IMMER...also wieso baut er dann ab? bzw wieso gehst du davon aus das er bzw deiner abbaut?...

(und das "lebendiger werden" möchte ich gerne definiert bekommen, wie schong esagt ich bin 5 jahre alt) :D

hallo mystory,

liebe kommt mit dem bewusstsein, dass der körper nicht nur funktionieren soll, sondern dein partner für deine entwicklung ist. das ist grundsätzlich nicht an eine zeit gebunden.
dennoch sind unsere zellen so programmiert, dass sie bei einem lebensalter von ca. 40 jahren zu altern beginnen und nachlassen. so ist es in unserer dns vorgesehen, aber du kannst es ja ändern und uns zeigen wie es geht.

lg winnetou:rolleyes::)
 
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