Interessante Re-Aktionen,
vorweg - entgegen dem anderen Text, der ja zwischenzeitlich zu den Channelings verschoben wurde - finde ich den hier sehr gut passend - zumindest für meinen Zugang - der Aufstellungsarbeit.
Und wenn ich jetzt mal all das weg lasse, was mit Reinkarnation zu tun hat - dann könnten diese Aussagen sehr wohl auch von Aufstellungsleitern stammen.
Nachdems jetzt hier bei Familienaufstellungen steht - auch meine FA-Cents dazu:
Selaya schrieb:
[FONT=Verdana, Geneva, Arial, Sans-serif]"Glaubet nicht, Geliebte, die ihr Kindheit betrachtet und zu erkennen meint, dass eure Eltern euch von eurer Essenz scheinbar abgebracht haben, dass ihr ihnen Unrecht vorzuwerfen hättet. So habt ihr mit euren Eltern vor eurer Inkarnation eine Vereinbarung getroffen, die euch dazu führen will, eure Essenz zu erkennen, sie zu entfalten und sie zu leben. Ihr habt in der Tat eingewilligt, Kind der Eltern zu werden, deren Kind ihr geworden seid. Und so habt ihr auch darin eingewilligt, in welcher Weise eure Eltern euch an die Bewußtheit eurer Essenz heranführen, nämlich über den Gegenpol![/FONT]
Wenn ich jetzt mal weg lasse, dass ich mir auch nur irgendwas mit meinen Eltern vor meiner Geburt ausgemacht hätte - Fakt bleibt - ich bin das Produkt eines Zeugungsaktes meiner leiblichen Eltern - egal, ob von beiden gewollt oder nicht.
Ergo bestehe ich - und das zieht sich durch unterschiedlichste Richtungen von Aufstellungsarbeit - zu in etwa 50 % aus dem Erbgut meiner Mutter - und zu in etwa 50 % aus dem Erbgut meines Vaters.
Ich bin meine Eltern - ich bin zur Hälfte meine Mutter - und ich bin zur Hälfte mein Vater - egal, wie ich diese beiden Menschen jetzt einschätze und/oder be- und verurteile - ich bin sie.
Selaya schrieb:
[FONT=Verdana, Geneva, Arial, Sans-serif]Beschuldigt eure Eltern nicht, denn ihr alle habt - so ist es vorgesehen - vergessen, was jene vorgeburtliche Vereinbarung war. Danket ihnen für dieses Geschenk, das sie euch machten, indem sie euch so behandelt haben, wie ihr es wünschtet.[/FONT]
Das entsprciht - meiner Empfindung nach der Vorannahme bei Aufstellungsarbeit, dass wir unseren Eltern dafür danken sollen, dass sie uns das Leben geschenkt haben - nicht mehr - aber auch nicht weniger.
Wir müssen sie für nichts lieben, was sie uns angetan haben - wir können ihnen böse sein - wir dürfen sie hassen - aber solange wir das Geschenk des Lebens nicht annehmen - und auch würdigen - so lange können wir genau das nicht - nämlich das Leben annehmen - und jeder, der schon mal in einer Aufstellung gestanden ist, wird gesehen haben, welchen Unterschied es machen kann, ob ein Kind seine Eltern für Alles haßt - oder - trotz Allem, was sonst noch war - das Geschenk des Lebens von ihnen annimmt.
Selaya schrieb:
[FONT=Verdana, Geneva, Arial, Sans-serif]Glaube, wenn du meinst, deinen Selbstwert oder deine Selbsteinschätzung in dir nicht zu finden, wenn du darunter leidest, dass dein Selbstwertgefühl unterentwickelt, deine Selbstachtung dir verschwindend gering sei, glaube dann nicht, dass deine Eltern dir dies auferlegt haben in einer Weise, für die du sie mit Schuldzuweisung versehen müsstest. Wenn du erkennst, dass deine Eltern dir zu Minderwertigkeitsgefühl und Selbstverachtung verholfen haben, dann haben sie jene Arbeit vereinbarungsgemäß verrichtet, die ihr abgesprochen hattet. Diese Vereinbarung kann dadurch entstanden sein, dass du sie darum gebeten hast, dir Selbstwertgefühl und Selbstachtung zu nehmen, damit du diese Aufgaben, die du vielleicht in früheren Inkarnationen nicht gelöst hast, nun in dieser Inkarnaton lösen kannst.[/FONT]
Also ehrlich gestanden glaube ich nicht, dass ich mit meinen Eltern vereinbart hatte, dass sie mir meine Selbstachtung nehmen sollen, um für frühere Verbrechen zu büssen.
Ich gehe vielmehr davon aus, dass ich, solange ich mich als Opfer meiner Umstände fühlen wollte - ich gerne meine Eltern als Ausrede nehmen könnte - um einerseits mein Leben nicht an zu nehmen - als auch, um die Verantwortung für mein Scheitern an jemand Anderen übertragen zu können.
Selaya schrieb:
Diese Aufgabe ist es nun, als Schöpfer deines Lebens, dir deiner Minderwertigkeit bewußt zu werden, mit der dich deine Eltern konfrontieren, dich daraus zu lösen und deinen gesunden strahlenden Selbstwert anzuerkennen und anzunehmen. Hast du dies vollbracht, so kannst du dich als Meister deines Lebens in dieser Hinsicht feiern. Hast du deine geringe Selbstachtung in dir erkannt, gilt es, deine hell leuchtende Selbstachtung zu schaffen und du kannst dich auch in dieser Hinsicht Meister deines Lebens nennen. (...)"
Das gefällt mir auch weniger gut, weil ich durch die Verurteilung meine Eltern als minderwertig - ich mich erst recht wieder über meine Eltern stelle - und dadurch die nächste systemische Verstrickung initiiere.
Zustimmen kann ich jedoch, dass ich selbst für meine Selbstachtung zuständig bin - und es allein in meiner Macht liegt, mich für mein Leben verantwortlich zu fühlen - oder immer nach Schuldigen zu suchen.
Meiner Meinung nach findet sich weder in diesem Channeling - noch in den bisher von mir erlebten Arten der Aufstellungsarbeit - auch nur irgend welche Art von menschenverachtung - im Gegenteil - nur durch ein Anerkennen - woher ich komme - und eben das Annehmen dieses meines jetzigen Lebens - von genau diesen einen - meinen - leiblichen Eltern - kann ich mich wirkolich voll auf meine Wurzeln besinnen - und das Beste draus machen.
Ich weiß, dass viele Aufstellungsarbeit als Ausrede sehen - habe selbst genug Bekannte, die sofort wie von der Tarrantel gestochen auf jegliche Anspielung darauf re-agieren.
Aber zwischenzeitlich komme ich auch immer öfter zu dem Schluss, dass die heftigsten Gegner von Aufstellungsarbeit gar nicht anders können, weil würden sie es nicht als Wertung - Schuld zuschreiben - Verurteilung der Ahnen sehen - müssten sie genau diesen Schritt vollziehen, um heil werden zu können:
An zu erkennen, dass sie sowohl Teile von Mutter - als auch vom Vater in sich tragen - und sobald sie sich von einem dieser beiden Elternteile trennen - trennen sie sich auch von einem Teil ihrer selbst - und oftmals werden Kinder genau wie der Elternteil, den sie bewusst ablehnen - und hassen - und manchmal sogar den Tod wünschen - weil die liebevolle kindliche Seele dieses bewusste Verleugnen wieder gut machen will - indem es genau die Verhaltensweisen annimmt, die es bewusst ablehnt.
Noch ein Satz zum Verzeihen - es geht nicht darum, einen mißhandelnden Elternteil zu verzeihen - es geht darum, trotz der Mißhandlung das Geschenk des Lebens an zu nehmen - dankbar zu sein, dass einem das Leben geschenkt wurde - darüber hinaus gibt es keine Verpflichtungen zwischen Eltern und Kinder - meine Meinung.
Ein mißhandeltes Kind braucht seinen zB Vater nicht dafür lieben, dass es von ihm mißhandelt wurde - es sollte ihm für das Geschenk des Lebens dankbar sein - und für die Mißhandlung darf es ihn hassen - solang das Kind aber den Vater generell ablehnt, wird es das Leben als solches nicht voll annehmen können.